18870602 03 Flood Biberstein AG

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Flash Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Biberstein (AG)
Time / Duration 17.00 - 18.00 local time
Date 02.06.1887
Magnitude / Dimension >50mm of rain in 1 hour
Damage Flooded streets
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical reports
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (b) breit aber kurz vom Napf aus über die Kantone Luzern und Aargau an den Zürichsee und über den Solothurner und Aargauer Jura ziehend.
Zugrichtung Süd-Südwesten nach Nord-Nordosten. Gewitterzuglänge 60km. Zuggeschwindigkeit 30km/h.

In .Biberstein" lässt sich die Hagelstrichgrenze wieder deutlicher erkennen. Westlich und ausserhalb dem Schulhaus merkliche Abnahme des Hagelschadens; östlich zeigen sich dessen Spuren bis „Büren". Vor Allem aus ist als Thatsache zu constatiren, — dass, weil die Gewitterwolken ziemlich tief, — sie hier am Jura einen Moment zum Stillstand gelangten, daher der Wirbelwind, von dem hier übereinstimmend gesprochen wurde. In Folge dessen hier auch viel stärkerer Regen, mit Hagel vermischt, und grösserer Schaden durch Schwemmen als durch Hagelschlag im Vergleich zu Rohr. In Biberstein hat es sündfluthartig geregnet und gehagelt, wesshalb durch das Wasser in Reben, Matten und Aeckern mehr Schaden verursacht wurde als durch den Hagel. Staatsbannwart Thomann, dessen Haus oberhalb den Matten sich befindet, sah sich urplötzlich von drei Wasserströmen umfluthet, die von Ost, von Nord und von Nordwest sich bei seinem Hause vereinigten. Er musste um Hülfe rufen, denn er fürchtete mit sammt seinem Haus weggeschwemmt zu werden. Die Rebwurzeln sind blossgelegt, der gute Grund sammt einem grossen Theil Rebstecken fortgeschwemmt. Es sieht dort arg aus. — Es verengert sich der Hagelstrich zusehends gegen die Höhe des Bergkammes, und zwängte sich das Gewitter genau durch die Einsattelung zwischen Gysulafluh und Bibersteiner-Homberg. Die Thalheimer-Tannen allliier hatten einen entschieden schützenden Einfluss auf die unmittelbar dahinter liegenden Culturen. Denn bis auf eine Strecke von 100—150™ hinter dem Tannenbestand war von Hagelschaden wenig oder nichts zu bemerken, während dann weiter unten gegen „Berg" und „Schlatt" wieder Hagelschäden sichtbar waren. In „Thalheim" war wie in Biberstein, vielleicht noch mehr, der Hagelschlag mit starkem Regen vermischt, wesshalb auch da weit grösserer Schaden durch Schwemmen an den steilen Abhängen und Reben. Hagel bei weitem nicht so dicht und kleiner in Form als wie in Buchs und Rohr. Von einer Hagelschicht war hier keine Rede mehr. Ueber Thalheim hinaus soll ersieh ganz verloren haben. Wenigstens brachten die Zeitungsberichte von Zeihen (hinter der Jurakette) nur Gewitterschäden durch Schwemmen, von Schlossenfall habe ich nichts gelesen.

Charakteristische Gewitterzüge am 2. Juni 1887
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Messwerte (Regenmengen)

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Betroffene Gewässer

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Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1887

Interna

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