18890705 01 Hail Obernau LU

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the large hail was Obernau (LU), Kriens (LU), Eigenthal (LU)
Time / Duration 12.45 local time +/- 30 min
Date 05.07.1889
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 5 cm in diameter
Damage damaged crop, broken windows, broken roof tiles
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (d) aus den Kanton Schaffhausen, Aargau, Luzern und dem Berner Mittelland durch die NE- und Zentralschweiz bis zu den Quellgebieten der Aare, Reuss, Linth und Tamina ziehend.
Zugrichtung von West-Nordwesten nach Ost-Südosten. Gewitterzuglänge 130km.

Im Eigenthal dauerte der Hagel einige Minuten:
Es gab hier wenig Hagel aber grosse Schlossen wie Hühnereier. Von der Würzenegg über Obernau, Schattenberg hat's arg geschlagen.
Ennetmoos (Nidwalden) verlangte Ersatz für den durch Hagelschlag erlittenen Schaden.

Hagelfälle kamen in nicht geringer Anzahl vor, hauptsächlich wurde der Kanton Luzern in seinen Ämtern Sursee und Luzern heimgesucht.
Malters rapportiert:
Im NE unserer Gemeinde warf der Wind ein schweres Heufuder um und trat das Gewitter so rapid ein, dass die Leute nicht mehr Schutz suchen konnten und mehrere durch die Hagelkörner verwundet wurden.
Die Hagelkörner hatten einen Durchmesser bis 40mm und zerschlugen Hunderte von Ziegeln. Die Kulturen sind vielerorts vollständig zerhackt.
Luzern:
Heute Mittag um 13.00 Uhr in Kriens starker Hagel, Steine von Baumnussgrösse, 10 bis 20 Gramm schwer. Steine trübweisslich, stark lufthaltig.
Auch in Luzern vereinzelte Hagelkörner dem Regen beigemischt.

Geben wir einer Notiz aus dem "Luzerner Tagblatt" hier noch Raum:
Ein schweres Hagelwetter zog Freitag Nachmittags um 12.30 Uhr herum vom Eicherberg her über Sempach, den östlichen Theil von Nottwil, den ganzen am Ruswilerberg gelegenen Theil der Gemeinde Neuenkirch, Littau und Kriens.
Die Schlossen hatten manchenorts die Grösse von Baumnüssen. Der Schaden ist gross. Namentlich die Halmfrüchte haben stark gelitten.
Aus Neuenkirch z.B. wird uns berichtet, dass dort der Schaden auf ca. 1/2 der Früchte zu schätzen sei.
In Kriens haben namentlich die gegen Obernau zu gelegenen Liegenschaften schwer gelitten. Im „Krienbach" blieb auf den Dächern kein Ziegel ganz.
Seit dem furchtbaren Hagelwetter vom 9. Juni 1861 hat der Hagel in dieser Gemeinde nie mehr so grossen Schaden angerichtet.
Ueber das Gewitter vom letzten Freitag wird uns aus dem Obernau noch berichtet, dass dasselbe in Kriens und Umgebung furchtbar gehaust habe.
Schlossen fielen in der Grösse von Hühnereiern nieder und verwundeten zum Theil nicht unerheblich diejenigen, welche auf dem Felde arbeiteten und nicht schnell genug fliehen konnten.

Charakteristische Gewitterzüge am 5. Juli 1889
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1889

Interna

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