18890713 02 Hail Egolzwil LU

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the large hail was Egolzwil (LU), Nebikon (LU), Dagmersellen (LU), Ufhusen (LU), Gettnau (LU), Zell (LU), Schötz (LU), Willisau (LU)
Time / Duration 14.30 local time +/- 15 min
Date 13.07.1889
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 5 cm in diameter
Damage damaged crop
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (a) recht deutlicher und regelmässiger, gut besetzter Zug durch die mittlere und östliche Nordhälfte der Schweiz ziehend.
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 160km. Zuggeschwindigkeit 80km/h.

Um das schreckliche Hagelwetter, das einen grossen Theil des Kantons Luzern verheerte, gehörig zu beleuchten, mögen hier folgende Zeitungskorrespondenzen Raum finden:

1.) Willisau
Heute Nachmittag, zwischen 14 und 15 Uhr, ging wieder ein schreckliches Hagelwetter, begleitet von einem orkanartigen Sturme, über einen Theil des Hinterlandes nieder.
Glücklicherweise soll das betroffene Gebiet nicht breit sein, dagegen ist die Längenausdehnung, so viel wir bis zur Stunde vernehmen konnten, gross.
Betroffen wurden die Gemeinden Ufhusen, Zell, Gettnau, Schütz und Nebikon.
Im Hagelstrich sollen alle Kulturen gründlich vernichtet sein. Die Schlossen fielen in der Grösse von Baumnüssen und Taubeneiern.
Der den Hagelschlag begleitende Wind wehte so heftig, dass er, obschon der Boden trocken war, die stärksten Obstbäume entwurzelte.
Es sollen namentlich die Birnbäume- arg mitgenommen worden sein.
In Willisau kamen wir mit einem wolkenbruchartigen Regen weg. Zwar fielen hin und wieder einige verirrte Hagelkörner oder, besser gesagt, Eisklumpen, von unregelmässiger, zackiger Form, in der Grösse von kleinen Aepfeln.
Dieselben vermochten jedoch keinen merklichen Schaden anzurichten.

2.) Egolzwil
Heute Nachmittag zirka 14.30 Uhr wurde unsere Gemeinde von einem schweren Hagelwetter betroffen.
Es kam von Südwesten her und dehnte sich über unsere ganze Gemeinde aus. Während zirka 10 Minuten fielen die Schlossen in der Grösse von Baumnüssen und Eiern.
Korn und Roggen sind total zernichtet, das Gras ist in den Boden hineingeschlagen, die Erdäpfelstauden zerhackt, der grössere Theil des Obstertrages (Birnen) heruntergeschlagen und die Bäume stark beschädigt.
Unsere Felder und Baumgärten bieten einen traurigen Anblick. Bereits sind alle Hoffnungen des Landmannes für dieses Jahr zernichtet.
Der Schlag ist um so empfindlicher, weil sich, soviel mir bekannt, kein einziger Landwirth versichert hat.

3.) Dagmersellen
Das Hagelwetter, welches uns letzten Samstag Nachmittag, zwischen 14 und 15 Uhr, heimsuchte hat namentlich dem obern Theil unserer Gemeinde, wie Kätzigen, Zugholz, Rennsperg und Oberdorf, argen Schaden zugefügt.
Besonders stark haben die Kartoffeln und das Getreide gelitten. Die Schlossen fielen in der Grösse von Baumnüssen und Hühnereiern.


Charakteristische Gewitterzüge am 13. Juli 1889
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1889

Interna

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