18900520 02 Hail Fluringen ZH

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Hail Layer
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Fluringen (ZH), Schaffhausen (SH)
Time / Duration 16.45 local time +/- 15 min
Date 20.05.1890
Magnitude / Dimension layer of hail >25cm
Damage hail avalanches
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (b) mit starkem, schwer schädigendem Hagel aus dem mittleren Kanton Zürich nordwärts bis über das Randengebiet hinaus ziehend.
Zugrichtung von Süden nach Norden. Gewitterzuglänge 50km.

Volksblatt aus dem Bezirk Andelfingen:
Das Unwetter zog von Kaiserstuhl den Rhein hinauf, die dem Rhein entlang liegenden Gemeinden heimsuchend.
Das badische Dörfchen Altenburg, sodann Neuhausen, woselbst ebenfalls alles zerhackt ist, die Stadt Schaffhausen und Umgebung.
Herblingen, Lohn, Stetten, Altdorf, Bibern, Opfertshofen, kurz den ganzen Reyath zerstörend, überall fiel der Hagel so dicht, dass der Boden ganz weiss bedeckt war.
Vielerorts waren andern Tags noch ganze Haufen Steine zu sehen, dabei solche in der Grösse von kleinen Nüssen.
Die Bewohner von Andelfingen und Umgebung wissen, was das heissen will, das Jahr 1881 ist noch in zu lebhafter Erinnerung.

Demselben Blatt entnehmen wir aus einer Korrespondenz von Flurlingen:
Letzten Dienstag Abend 16.45 Uhr wurde die hiesige Gemeinde von einem 25 Minuten andauernden Hagelwetter betroffen, wie sich die ältesten Leute eines solchen nicht zu erinnern wissen.
Der Schaden an Bäumen, Reben, Feld, Garten und Futtergewächsen ist ein ganz enormer und übersteigt denjenigen des schweren Hagelwetters vom 4. Juni 1882 um ein Bedeutendes.
Man wird absolut nicht fehlgehen, wenn derselbe auf mindestens 100,000 Fr. taxirt wird.

Das „Tagblatt" in Schaffhausen lässt sich u. A. vernehmen:
In den untern Theilen der Stadt lag der Hagel über 30cm hoch in den Strassen.
In Dachsen und Neuhausen hat das Wetter arg gehaust, Benken und Uhwiesen, sowie der Klettgau blieben ziemlich verschont, dagegen ist in Flurlingen und in der Umgegend von Schaffhausen Alles zerstört.
Seit 1882 haben wir hier kein solches Hagelwetter mehr erlebt; damals waren die Hagelkörner wohl grösser, doch dauerte der Hagelschlag bei weitem nicht so lange.

Unser Beobachter auf der Station Lohn schreibt uns:
Während der beiden Gewitter fiel eine Regenmenge von 52 mm.
Der Schaden, den sie anrichteten, betrifft die Gemeinden Dachsen, Feuerthalen, Schaffhausen, Herblingen, Stetten, Büttenhard, Lohn Opfertshofen, Bibern, Hofen und die Gr. Bad. Aemter Engen, Stockach und Messkirch.
Am meisten beschädigt sind die Gemeinden Bibern und Hofen.
In letzterm Orte war nach dem Gewitter auf der ganzen Gemarkung nicht so viel grünes Futter abzumähen, als ein Stück Vieh in einem Tage braucht.
Korn-, Gersten-, Weizen- und Roggenäcker sind dort kaum mehr zu unterscheiden. Zudem wurden viele Wagen voll guter Erde und Steine in die Wiesen hinuntergeschwemmt.
Die Bäume stehen kahl wie im Winter. Der Schaden in den übrigen Gemeinden kann erst bei der Ernte richtig taxirt werden. Die Roggenfelder mussten zum grössten Theil abgemäht werden.

Charakteristische Gewitterzüge am 20. Mai 1890

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1890

Interna

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