18900819 01 Tornado Vallee de Joux

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Am 19. August 1890 zog ein F5 (!) Tornado von Frankreich her kommend bei Bois-d'Amont (F) in die Schweiz resp. das Vallée de Joux und entfaltete dort auf weiteren rund 30 Kilometern seine volle Kraft, bevor er sich ab der waadtländischen Gemeinde Croy langsam aufzulösen begann. Anhand von Berichten dürfte er aber noch bis zum Bielersee bestanden haben. Es handelt sich hierbei um den einzigen bekannten F5 Tornado in der Schweiz und gleichzeitig um denjenigen mit der längsten bekannten Zugbahn.

Weitere Informationen:
http://www.keraunos.org/actualites/faits-marquants/1850-1899/tornade-saint-claude-19-aout-1890-ef4-jura-franche-comte-orage.html
http://www.meteoschweiz.ch/web/de/faq/wetterereignisse.Par.0002.DownloadFile.tmp/tornadoberichtschweiz.pdf
http://img57.imageshack.us/img57/7144/ainjuramh9.jpg
http://foudre.chasseurs-orages.com/viewtopic.php?t=948
http://www.meteoschweiz.ch/web/de/forschung/publikationen/alle_publikationen/l_evolution_orageuse.html
http://nicodguy.free.fr/sommaire4.htm
http://www.lefryzeur.com/t1950-une-tornade-f4-f5-sur-l-ain-le-jura-et-la-suisse
http://www.essl.org/pdf/Wegener1917/Kapitel03-04.pdf

Dieser Fall hat grosse Ähnlichkeit mit dem F4 Tornado vom 26. August 1971, welcher ebenfalls durch das Vallée de Joux zog und ebenfalls grosse Schäden hinterliess (siehe entsprechender Ereigniseintrag).

Weitere Informationen sind in der von A. Piaget (SMA) niedergeschriebenen Studie "L'évolution orageuse au nord des Alpes et la tornade du Jura vaudois du 26 août 1971" (Veröffentlichung: 1976) zu finden.

Zusammenfassung des Autors
Am Nachmittag des 26. August 1971 war das Wetter in der Schweiz durch starke Gewittertätigkeit und bedeutende Hagelfälle gekennzeichnet. Im synoptischen Masstab wies die Wetterlage gegenüber anderen Gewittertagen keine Besonderheiten auf. Zwei Mesosysteme bildeten und entwickelten sich auf der Alpennordseite. Eines der beiden hinterliess über dem Waadtländischen Jura eine Schneise von schweren Schäden von 23 Kilometer Länge. Diese Untersuchung zeigt, dass diese Verwüstungen von einem Tornado herrühren. Sie traten am Anfang in einer Höhenlage von 1000 m/M, dann in 1400 m/M und gegen den Schluss in 600 m/M auf, ohne dass die Orographie einen wesentlichen Einfluss ausgeübt zu haben scheint.; einzig an den nach Osten abfallenden Hängen ist eine Verstärkung der Tornadowirkung zu erkennen. Zeitweise, besonders am Anfang, existierten mehrere Wirbel nebeneinander. Einige Hinweise auf frühere Tornados in der Schweiz ergänzen diesen Bericht. Es werden Parallelen zwischen dem 1971er-Tornado und demjenigen von 1890 (der übrigens den gleichen Geländestreifen verwüstete) sowie den Tornados von 1926 und 1934 im Neuenburger und Berner Jura aufgezeigt.

Unter diesem Link (PDF-Datei, 51.5 MB) ist die umfangreiche und für Schweizer Verhältnisse einmalige Tornadostudie abrufbar.

Quelle: http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/forschung/publikationen/alle_publikationen/l_evolution_orageuse.html