18930711 02 Hail Baden AG
Quick Facts
Type of Event | Large Hail |
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Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Mainly affected by the large hail was Baden Baldegg (AG), Birmensdorf (AG), Gebensdorf (AG), Brugg (AG) |
Time / Duration | 15.00 local time +/- 15 min |
Date | 11.07.1893 |
Magnitude / Dimension | Estimated 3 - 5 cm in diameter |
Damage | damaged crop, broken Windows |
Fatalities | - |
Injuries | - |
Report Source | Historical report |
Remarks | - |
Ereignis
Gewitterzug (b) über Passwang, Hauenstein, Lägern und Randen ziehend.
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 70km.
Über das Hagelwetter vom 11. Juli 1893 schreibt der Berichterstatter des dritten Forstkreises:
Das Gewitter war durch die Art des Auftretens und der dabei vorgekommenen Erscheinungen eines der merkwürdigsten.
Nach den eingelaufenen Rapporten und persönlich gemachten Wahrnehmungen kam ein erster Gewitterzug direkt von Westen her und erreichte die Linie Vogelsang-Gebensdorf-Birmensdorf um 15.10 Uhr in einer Breite von 2,5 km.
Wenige Minuten später vereinigte sich derselbe mit einem aus Nordwesten gekommenen, dessen Hagelschlag vom Sturm gepeitscht und verstärkt wurde.
An dem Höhenzuge des sogenannten Gebensdorferhornes zwischen Gebensdorf und Birmensdorf staute sich das Gewitter, wurde aber nicht durch das Reussthal und Limmatthal abgeleitet,
sondern zog, offenbar eingepresst durch den muldenförmigen Westabhang, über das ganze Plateau des Berges zwischen dem Nord- und Südabhang direkt auf Baden zu.
Infolge starken Gegendrucks des Nordostwindes, welcher dem Gewitterzug die Richtung neben der Lägern vorbei vorlegte, erfolgte, unter wirbelwindartigen Erscheinungen,
im Thalkessel von Baden und besonders um den Schlossberg herum eine Stauung mit intensiver Entleerung von Hagel und Platzregen, der an den Berglehnen starke Abschwemmungen verursachte.
Eine Ablenkung des Gewitters fand vom Petersberg in südöstlicher Richtung gegen Dättwyl statt.
Es bildete sich daselbst ein neuer Hagelstrich aus Südwesten hart neben dem Kloster Wettingen vorbei gegen den Südabhang des Lägernberges.
Das Gewitter wurde sodann durch das Seitenthal zwischen dem Lägernberg einerseits und dem Höhenzug Salzberg-Greppenbuck anderseits westlich gegen Boppelsen weitergeleitet.
Auf der Hochebene des Petersberges, Baldegg und Münzlishausen sollen Schlossen von Baumnussgrösse bis zu derjenigen von kleinen Hühnereiern gefallen sein.
Die Form der Schlossen wechselte von rund bis eckig; jedoch werden die eckigen Körner zusammengefrorene Konglomerate kleiner Körner gewesen sein.
Der «Schweizer Freie Presse» wird unter anderm geschrieben:
Beobachter konstatieren, dass das ursprünglich vom Aarethal herziehende Unwetter sich am Gebensdorfer Horn geteilt habe.
Merkwürdigerweise ist die Gegend von Wyl bis Turgi oasenartig von der Verheerung ausgeschlossen geblieben,
während das jenseits des Martinsberges gelegene Rebstück im Eichthal, sowie die Schlossbergreben in Baden schrecklich zusammengeschlagen wurden.
Aus Brugg wird den «Aargauer Nachrichten» gemeldet:
Gestern, den 11. Juli 1893, abends zwischen 3 und 4 Uhr, entlud sich über das Schinznacherthal,
das von der Staffelegg und Densbüren herkommende Hagelwetter in furchtbarer Weise über die Fluren, alles niederlegend und zerschlagend.
Die Bäume sind ihrer Früchte beraubt und in den Reben sieht es traurig aus.
Quelle Zürcherische Freitagszeitung
Charakteristische Gewitterzüge am 11. Juli 1893
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich
Medienlinks
© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1893
Interna
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