18950606 02 Hail Flawil SG

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Medium-sized Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the medium-sized hail was Flawil (SG), Oberbüren (SG), Niederwil (SG), Niederhelfenschwil (SG), Büren (SG)
Time / Duration 16.00 local time +/- 15 min
Date 06.06.1895
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 4 cm in Diameter
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (a) aus dem Bregenzer Wald über das Bodenseegebiet zum Schwarzwald ziehend.
Zugrichtung von Südosten nach Nordwesten. Gewitterzuglänge 120km. Zuggeschwindigkeit 44km/h
und Gewitterzug (b) von der Hörnlikette gegen den mittleren Thurgau ziehend. Zugrichtung von Südwesten nach Nordosten. Gewitterzuglänge 25km.

In Flawyl und Umgebung ging gestern ein furchtbares Hagelwetter nieder, das namentlich an den Bäumen und Kulturen grossen Schaden anrichtete.
Während 3-4 Minuten gab es eine schwere Menge Steine in der Grösse von Baumnüssen.
Gossau: Ein furchtbares, mit Hagelschlag verbundenes Gewitter entlud sich gestern Nachmittag um 16.00 Uhr über unsere Gegend und richtete an Bäumen und Kulturen grossen Schaden an.
Stark betroffen sind namentlich die Weiler Rain, Müll, Eichen, Höfe, Gebhardswil, Aufhofen, Niederwil, Bürerwald und die Gemeinde Flawyl.

Aus dem Forstkreis Büren-Niederhelfenschwyl liegt folgender forstamtliche Hagelbericht vor:
Erster Donner 15.30 Uhr; Gewitter kam aus Südosten und zog nach Nordwesten; Hagelschlag von 16.00 bis 16.05 Uhr und 16.10 Uhr, vor und nachher sehr starker Regen.
Der Hagelstrich dehnte sich in der Länge von Oberbüren bis Oberglatt ca. 7 km, nach der Breite zwischen der Glatt und der Staatsstrasse Oberbüren-Gossau 2—3 km aus.
Körner Erbsen- bis Baumnussgrösse, mitunter eckig, ganz hell, von Südost nach Nordwest fallend mit starkem, wolkenbruchartigem Regen begleitet.
Anfangs windstill, dann starker Wirbelwind.
Vom Morgen an, bei meist bewölktem Himmel, war eine drückende Hitze und unheimliche Schwüle.
Dicke Nebelwolken zogen sich am Nachmittag in südlicher Richtung (Säntisgebiet) zusammen.
Rasch zog sich das Gewitter in nordwestlicher Richtung hin, ununterbrochen von starken Entladungen begleitet; gelbgraue, tiefhängende Wolken liessen nichts Gutes ahnen.
Cirka 15.45 Uhr fing es an zu regnen, fast wolkenbruchartig mit ganz wenig Hagelkörnern, dann trat wieder eine Pause ein.
Nach einigen von Süden kommenden, kalten Windstössen trat ein schreckliches Hagelwetter ein; furchtbar prasselten die Hagelkörner auf die Kulturen nieder, zum Glück mit starkem Regen vermischt.
Die vom Hagelschlag am meisten betroffenen Gegenden sind: Der östliche Teil von Flawyl, Aufhofen, Gebhardswil, Niederwil, Bürenwald, Gstalden, Rüthi, Oberbüren, bis zur Thur.
Über der Thur ist der Schaden ganz unbedeutend, ebenso in den Gemeinden Niederbüren und Niederuzwil.


Charakteristische Gewitterzüge am 6. Juni 1895
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1895

Interna

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