18990908 01 Hail Schoenenwerd SO

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the large hail was Schoenenwerd (SO)
Time / Duration 15.00 local time +/- 15 min
Date 08.09.1899
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 5 cm in diameter
Damage damaged crop, broken windows
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (c) aus dem Gebiet der Ergolz und Dünnern in dasjenige der Töss ziehend.
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 80km.

Den „Aargauer Nachrichten" entnehmen wir:
8. Sept. 1899 „Nachmittags 15.00 Uhr wurde Schönenwerd und Umgebung von einem furchtbaren Hagelwetter heimgesucht.
Die Hagelwolken (scheinbar eine ungeheure weisse Rauchwolke) vom Westwinde hergetrieben und durch eine entgegengesetzte Luftströmung gestaut, nahmen eine direkt südliche Richtung an, das Aarethal durchquerend.
Die Schlossen, von ganz seltsamen Formen, zum grössten Teil durch Zusammenfrieren von mehreren Hagelkörnern entstanden, richteten furchtbare Verheerungen an.
Die Wucht dieser bis 4cm im Durchmesser haltenden Eisklumpen war so furchtbar, dass die einen halben Centimeter starken Dachfensterscheiben der Fabriken zerschlagen wurden
und zum Teil durch die Doppelfenster hindurch in die Fabriklokale hinunter fielen, so dass sich in der Bandfabrik Bally die Arbeiter flüchten mussten.
Die Bäume stehen kahl da, wie im Winter; die Feldgewächse etc. sind von den baumnussgrossen Hagelsteinen in den Boden gehackt.

Aus Aarau berichtet man dem „Aargauer Tagblatt":
Freitag (den 8. Sept. 1899) nachmittags 15.00 Uhr entlud sich, von NW herkommend, unter Donner und Blitz ein heftiges Hagelwetter über unsere Stadt.
Während ca. 5 Minuten fielen die Schlossen in Haselnussgrösse prasselnd auf Strassen und Dächer nieder und überzogen die Strassen im Nu mit einer weissen Decke, so dass man die Hagelkörner mit Schaufeln zusammenscharren konnte.
Den Schluss bildete ein gewaltiger Platzregen, der die Strassen in Ströme verwandelte.
Unter den Dachtraufen lagen stellenweise nach einer Stunde noch die Schlossen bis zu 10 cm hoch.
Das Gewitter zog, nachdem es sich ausgetobt hatte, in östlicher Richtung das Aarethal hinab.
Eine Viertelstunde später lachte schon wieder die Sonne vom blauen Himmel herab, wie wenn nichts geschehen wäre.


Charakteristische Gewitterzüge am 8. September 1899
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1899

Interna

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