19300701 02 Flood Lenk BE: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
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'''Unwetterkatastrophe an der Lenk:'''
'''Unwetterkatastrophe an der Lenk:'''<br/>
Wie unsern Lesern aus der Tagespresse bekannt, sind in den letzten Wochen verschiedene Striche und Täler des Berner Oberlandes durch schwere Unwetter heimgesucht worden,<br/>
Wie unsern Lesern aus der Tagespresse bekannt, sind in den letzten Wochen verschiedene Striche und Täler des Berner Oberlandes durch schwere Unwetter heimgesucht worden,<br/>
wobei zumteil auch die dortige Hotellerie in Mitleidenschaft gezogen wurde.<br/>
wobei zumteil auch die dortige Hotellerie in Mitleidenschaft gezogen wurde.<br/>

Version vom 23. März 2019, 21:59 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flash Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Lenk (BE)
Time / Duration 13.00-15.00 local time
Date 01.07.1930
Magnitude / Dimension >30mm of rain in 1 hour
Damage Flooded streets and maedows
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical reports
Remarks -


Ereignis

Unwetterkatastrophe an der Lenk:
Wie unsern Lesern aus der Tagespresse bekannt, sind in den letzten Wochen verschiedene Striche und Täler des Berner Oberlandes durch schwere Unwetter heimgesucht worden,
wobei zumteil auch die dortige Hotellerie in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Ganz besonders schwer betroffen ist neben Adelboden speziell der Kurort Lenk im Obersimmental.
Ein durch Wolkenbruch ausgelöster Erdrutsch vom Laveygrat setzte in Zusammenwirkung mit den überflutenden Wildbächen das halbe Dorf unter Wasser, Schlamm und Geschiebe.
Einst herrliche Wiesen, Gärten und Anpflanzungen sind meterhoch von Schutt und Geröll zugedeckt, der Kurort glich zufolge der Stauung des Haupttalflusses, der Simme, während einer Woche einem See, bis es den zur Hilfe beorderten Truppenteilen gelang, in tagelanger, mühevoller Arbeit den Abfluss wieder freizumachen.
Für die Bevölkerung der Lenk bedeutet dieses Naturereignis eine wirkliche Katastrophe mit umso drückenderen Nachwirkungen,
als die arme Berggemeinde in den letzten Jahren ohnehin unter der Ungunst der Wirtschaftsverhältnisse (Stagnation im Viehhandel und dadurch heraufbeschworene Konkurse etc.) zu leiden hatte.
Wie bereits bemerkt, ist durch das Unglück auch das Gastgewerbe in Mitleidenschaft gezogen worden.
An der zumeist heimgesuchten Lenk die Hotels Wildstrubel, Hirschen, Krone und Sternen, denen speziell in den Erdgeschossen, in Küche und Keller durch Schlamm und Wasser ziemlich übel mitgespielt wurde.
Der Gebäudeschaden scheint allerdings durch die bernische Brandassekuranz gedeckt zu sein, doch ist zweifellos an Mobiliar und Vorräten, an Schiff und Geschirr manch uneinbringlicher Verlust entstanden.
Glücklicherweise hat die Saison keinen Unterbruch erlitten.
Im Gegenteil scheuten der Hotélier-Verein und Verkehrsverein Lenk sowie die einzelnen Hoteliers weder Mühe noch Anstrengungen,
den Verkehr auch über die Unglückstage in vollem Umfang aufrecht zu erhalten und heute ist die Situation wieder normal.
Trotzdem bleibt natürlich für die genannten Hotels eine empfindliche Schädigung zurück.


Charakteristische Gewitterzüge am 1. Juli 1930

© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey & Kratz, Zürich

Messdaten

-

Betroffene Gewässer

-

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1930

Interna

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