19300723 01 Flood Tessin TI

Aus Schweizer Sturmarchiv
Version vom 22. März 2019, 16:15 Uhr von Kaiko (Diskussion | Beiträge) (→‎Messdaten)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Tessin,
Time / Duration 24 hours
Date 23.07.1930
Magnitude / Dimension >150mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Am 23. Juli 1930 lag eine Depression (Druckminimum zirka 751 mm) am Osteingang des Kanals, eine zweite über dem westlichen Mittelmeer.
Ueber dem Atlantischen Ozean lagerte ein Hochdruckgebiet. Auf der Vorderseite der Mittelmeerzyklone wurde feuchte Warmluft aus Südosten an die Alpenkette herangeführt.
Sie erzeugte infolge Aufstauung am Alpensüdhang einen ersten Anteil der kräftigen Niederschläge im Tessin.
Es wurden gemessen in Locarno 160 mm, Cevio 104 mm, Sonogno 164 mm, Faido 96 mm, Comprovasco 104 mm.
Im Tessin und im oberen Engadin begann der Regen um die Mittagszeit des 23. Auf der Alpennordseite herrschte zunächst Föhnwetter. In Zürich war der Himmel bis auf ein kleines Föhnsegment bedeckt.
Hier setzten die Niederschläge um 19h ein, eine Folge der Ankunft des Randes der Kaltluftmassen der Rückseite der Kanaldepression,
ebenso im Glarnerland, in den Tälern des Hinter- und Vorderrheins, wo die Niederschläge als Platzregen mit Gewittern fielen und außergewöhnliche Beträge erreichten:
Splügen (Dorf) 78 mm, Inner-Ferrera 82 mm, Platta 54 mm, Auen (Linthal) 52 mm, Klönthal 59 mm, Obstalden 60 mm.
Sonst zeigt die Nordseite der Alpen, besonders in der Föhnzone, nur mäßige Niederschlagsmengen.
Bedeutender sind dieselben dagegen in der Umgebung von Genf und im westschweizerischen Jura (meist über 40 mm): Cernier 49 mm, Longirod 48 mm, Celigny 55mm, Veyrier 49 mm.
In der Folge bewegte sich die Mittelmeerdepression ziemlich rasch nach Osten und gab dadurch Veranlassung zum Uebertritt der Kaltluftmassen auf die Südseite der Alpen.
Ihr Einbruch löste im Tessin am Abend des 23. und in der Nacht auf den 24. heftige Gewitter aus, verbunden mit Platzregen, die die Hauptmenge der Niederschläge im Tessin verursachten.
Um 8.30 h des 24. erfolgte in Verbindung mit einem neuen Gewitter ein Umspringen des Windes von SSE nach N (Nordföhn).
Der Druck fing zu steigen an (Passage der Teilzyklone). Der Nordwind hielt den ganzen Tag an; die Niederschläge hörten im Laufe des Nachmittags auf.
Doch blieb der Himmel bis in die Nacht hinein bedeckt. Die Niederschlagsmengen des 24. waren in der ganzen Schweiz geringer als diejenigen des 23. Juli.
Auf der Alpennordseite waren sie gleichmäßiger verteilt; 20 mm wurden sowohl in der Westschweiz wie in den nord-ostschweizerischen Alpen nur auf wenigen Stationen überschritten.
Im Tessin erscheinen bevorzugt: das Centovalli (Camedo 60 mm, Mosogno 62 mm), das Maggiatal (Cevio 81 mm, Sonogno 88mm), und die Südspitze (Mezzana 40 mm, Mte. Generoso 51mm).
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 23.07.1930

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1930

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 22.03.2019 Last Review - Documentation State Ready for Review