19320708 01 Flood Ostschweiz: Unterschied zwischen den Versionen
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Quelle: M. Grütter<br/> | Quelle: M. Grütter<br/> | ||
Version vom 30. März 2019, 19:10 Uhr
Quick Facts
Type of Event | Flood |
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Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Kanton Zürich, Kanton Thurgau |
Time / Duration | 24 hours |
Date | 08./09.07.1932 |
Magnitude / Dimension | >100mm of rain in 24 hours |
Damage | - |
Fatalities | - |
Injuries | - |
Report Source | chronicles, general archive |
Remarks | - |
Ereignis
Dieser Fall bietet ein besonderes Interesse als Bei-spiel einer langdauernden Ueberregnung eines be-schränkten Gebiets, hier der Nordostschweiz. In Zü-rich beginnen die Niederschläge um 10 h des 8. und dauern mit wechselnder, zeitweise guß regenartiger Stärke bis um 13 h des 9. Die Messungsergebnisse der Morgenbeobachtungen vom 9. sind in Karte 10 darge-stellt. Der Kern liegt bei Sternenberg (90 mm). Von ih m aus nehmen die Beträge nach allen Seiten ab. Es seien erwähnt: Lichtensteig 81 mm, St. Gallen 51, Zü-rich 45, Zug 57. Es handelt sich also meist um abnorm hohe Beträge. Das Isohyetenbild des 9. sieht ähnlich aus, nur liegt der Kern etwas nördlicher und der Maximalbetrag (Bischofszell 62 mm) ist weniger hoch. (Winterthur 55 mm, Zürich nochmals 45 mm). Di e Niederschläge sind vorwiegend orographisch be-dingt. Eindringende maritime Kaltluftmassen bewirkten seit dem 7. einen Vorstoß des Azorenmaximums nach Mitteleuropa hinein. Während am Morgen des 7. die Winde über Mitteleuropa noch recht schwach und viel-gestaltig waren, herrscht am Morgen des 8. im Alpen-vorland bereits eine ausgesprochene Nordostströmung bis mindestens 2000 m hinauf. Darüber wehen aber noch südliche Winde. Um 10 h dreht der Wind auf dem Säntis von SE nach NNE. Ungefähr gleichzeitig setzen (in Zürich) die Niederschläge ein. An diesem Tag (8.) regnete es auch nördlich der Schweizergrenze sowie in den Ostalpen. Die Beträge sind hier jedoch wesentlich kleiner. Der Schauercha-rakter der Niederschläge ist an ihrem sehr unstetigen Verlauf noch deutlich zu erkennen. Vereinzelte Sta-tionen hatten leichte Gewittererscheinungen. Der Zü-richer Beobachter notiert sehr tiefen Nimbostratus. Nach den Pilotvisierungen reicht am 9. (8 h) eine ziemlich einheitlich gerichtete Nordostströmung wenig-stens bis in eine Höhe von 5000 m hinauf. An diesem Tag erhielten die Ostalpen größere Beträge p\s am 8., die aber, soweit aus den wenigen Daten ersichtlich ist, die in der Schweiz gefallenen Mengen nicht annähernd erreichen. Die Niederungen des Gebiets nördlich der Alpen, die doch im selben Luftstrom liegen, scheinen am 9. großenteils trocken geblieben zu sein, wenigstens wurde in Beifort, Nancy, Karlsruhe, Frankfurt kein Niederschlag gemessen. Größere Temperatur- oder Druckstufen sind weder in Zürich noch auf dem Säntis festzustellen.
Quelle: M. Grütter
Messdaten
Übersicht Regenmengen >60mm vom 08.07.1932
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© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte
Medienlinks
© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1932
Interna
SSWD Main Editor | Kaiko | Last Edit | 30.03.2019 | Last Review | - | Documentation State | Ready for Review |
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