19360904 01 Flood Schuepfheim LU: Unterschied zwischen den Versionen

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© MeteoSchweiz [http://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/documents/annals/annalen-1936.pdf ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1936]<br/><br/>
© MeteoSchweiz [http://www.meteoschweiz.admin.ch/product/input/documents/annals/annalen-1936.pdf ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1936]<br/><br/>


* [Quelle: [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=bwo-001:1936:26::2310 Berner Wochenchronik 1936]<br/>
* [https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=bwo-001:1936:26::2310 Berner Wochenchronik 1936]<br/>


==Interna==
==Interna==

Version vom 9. April 2019, 16:35 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flash Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Schüpfheim (LU)
Time / Duration 05.00-07.00 local time
Date 04.09.1936
Magnitude / Dimension >70mm of rain in 1 hour
Damage Flooded streets and maedows
Fatalities 7
Injuries -
Report Source Historical reports
Remarks -


Ereignis

Am 4. September 1936 früh wurde das Entlebuch von einem schweren Unwetter heimgesucht, bei welchem gewaltiger Schaden durch Überschwemmungen und Erdrutschungen verursacht wurde.
8 Personen kamen durch Verschüttung ums Leben. Darüber wurde in den Tageszeitungen seinerzeit ausführlich berichtet. Es handelte sich um ein lokales Gewitter.

Das lokale Gewitter im Entlebuch, das um zirka 5.00 h einsetzte, ging einer Kaltfront um 2 bis 3 Stunden voraus, die die Schweiz etwa zwischen 5 und 11 h passierte.
Es handelte sich um den Einbruch maritimer Kaltluft auf der Südseite einer Depression, deren Minimum um 8 h westlich von Schottland liegt.
Der Vortag (3. September) war heiter und warm. Die aerologischen Sondierungen von Friedrichshafen und München vom 4. September 7 1/2 h zeigen sehr labile Schichtung und eher hohe Feuchtigkeit (theoret. Kond. niveau: 2000-2500 m).
Der Einbruch selbst verursachte nur mässige Niederschläge: (für den 4. September) 20-30 mm im zentral- und nordostschweizerischen Alpengebiet, zirka 10 mm in Graubünden und am Alpensüd- und Alpennordfuss.


©m 4. September um 7 Uhr früh sing im ©ntlebud) auf bem Sdjüpferberg nad) einem fdjweren Unwetter ein ©rbrutfdj los, ber bas Heimwefen bes Hanbmirts ©Ifreb ©ösli an ber ©mmenegg oerfdjüttete. Die Hausbewohner, bas ©hepaar ©ösli unb 5 idinber, würben unter ben Drümntern begraben unb getötet, ©is jebt tonnten bie Heieben bes ©aters, 3weier Söhne unb 3weier Douter ausgegraben werben. Der eimige Ueberlebenbe ber Familie ©ösli ift ein als ©eiftlidjer in Salb« egg tätiger Sohn, ber bei ber gamilie auf ©efuch geweilt hatte, aber am 1. September in feine ©farrei 3urüdtehrte. Das Unwetter richtete audj fonft nod) grohen Sdjaben an. Die ©ifenbahnlinie unb bie Äantonsftrahe würben beiSchüpfheim durch Erdschlipfe überführt und der Verkehr mußte unterbrachen werden. In der Gige drückte Erdlawine die Seitenwand des Hauses der Familie Portmann-Schöpfer Kinder samt den Erd- und Wassermassen den Keller stürzten. Zwei Kinder kamen unversehrt davon, das dritte, Kind, schwere Kopfverletzungen und schwebt Lebensgefahr. Im Kraienmoos wurde Stück Vieh vollständig vernichtet und Lehn wurde die teilweise vom Wasser fortgerissen. Quelle: Berner Wochenchronik 1936


Ämmenegg
Am Herz-Jesu-Freitag. 4. September 1936, entlud sich in den frühen Morgenstunden ein gewaltiges Gewitter über Schüpfheim.
Der Entlebucher Anzeiger berichtete:
"Ein fürchterliches Unwetter, wie es sich die ältesten Leute nicht denken könnten, tobte heute Freitag in der Morgenfrühe und richtete ungheuren Schaden an...."

Was war passiert? Vater Alfred Röösli-Koch von der Ämmenegg am Schüpfenberg hatte am Morgen noch in der Pfarrkirche Schüpfheim die Frühmesse besucht.
Draussen tobte seit fünf Uhr früh ein Gewitter, das immer mehr den Talkessel ausfüllte. Unaufhörlich zuckten die Blitze, der Donner rollte und krachte, dass die Häuser erzitterten.
Vater Röösli war wohl kaum nach Hause zurückgekehrt, als das Unglück über ihn und seine Familie herinbrach.
Im Dorf Schüpfheim vernahm man plötzlich ein dumpfes Rollen und Krachen vom Schüpferberg her.
Dort, wo sich die Scheune der Familie Röösli befand, ging ein bergsturzartiger Erdrutsch nieder und hüllte die Liegenschaft sekundenlang in eine Staubwolke.
Als man wieder Sicht auf die Ämmenegg hatte, waren Haus und Scheune wie vom Erdboden wegrasiert.
Man befürchtete das Schlimmste und eilte mit der Feuerwehr und weiteren Mannschaften zu Hilfe.
Doch jede Hilfe kam zu spät. Vater Alfred, Mutter Katharina und die Kinder Alfred, Marie, Lina, Josefine und Theodor kamen in den Erdmassen ums Leben.
Einzig Überlebendes Familienmitglied war Professor Dr. theol. Joseph Röösli, der zurzeit des Unglücks Vikar in Baldegg war.
Quelle: Schicksale, Guido Schumacher


Charakteristische Gewitterzüge am 4. September 1936

© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey & Kratz, Zürich

Bilder

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Messdaten

Escholzmatt: 114mm (Totalsumme inkl. 4. September: 160mm)
Entlebuch: 62mm
Marbach: 62mm

Betroffene Gewässer

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Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1936

Interna

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