19361202 01 Flood Westschweiz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
'''Di  e  Niederschlagsverteilung  dieser  beiden  Tage  ist  in  den  Regenkarten  Nr.  11  und  12  dargestellt.  Die   größten Niederschläge fielen im Jura   und   im Hoch-alpengebiet. Eigentümlich ist das Auftreten eines Kerns im Gebiet des Brienzersees,   während Thunersee,   Rän-der- und Simmental viel  weniger   Niederschlag erhal-te n  haben.   Ebenso tritt   an beiden   Tagen   ein Kern-gebiet  am Pragelpaß  auf, sowie an der   Ostflanke   des   Unterwallis mit Rochers de   Naye und bei Jaun. Am 2. ist ferner der   Kanton Uri, am 3. der Kanton Gla-rus  mit meist mehr als 60 mm überregnet worden. Ma-xima  ergeben  sich  am  2. für: Rochers  de  Naye  103 mm, Jaun  78, Bagnes  (Chable)  74, Leukerbad  100,  Furka  62,  Bi'ienz  81,  Le  Sentier  57,  St.  Sulpice  57,  Chaux-de-Fonds  69,  Solothurn  62,  Gurtnellen  69,  Gotthard  70,  Bisistal  78,  Klosters  63,  für  den  3.  Courtelary  42,  Ro-chers  de  Naye  99,  Jaun  58,  Brienz  82,  Gotthard  68,  Auen  92,  Sargans  67,  Süs  56.  Die Wetterlage   war   folgende: Ein Tiefdruckgebiet befindet sich über   der   Ostsee, hoher Druck im Süd-westen  des Kontinents. Das Alpengebiet liegt in einem Strom maritimer Luft aus Westen. Im Alpenvorland is  t  die Windrichtung in den untern Schichten besonders am 3. eine südwestliche, in der Höhe (Jungfraujoch) eine nordwestliche.   Am 2. geht eines der für die Winter-situationen  typischen Fall und Niederschlagsgebiete   mit   Wärmeeinbruch über unser Land hinweg. Die Nieder-schläge  sind aber der Hauptsache nach   orographisch,   durch Stau   am Alpenkamm bedingt, wie aus   der   Tat-sache  hervorgeht, daß  im Flachland   (Frankreich)   nur   am 2. Niederschläge  fielen. Am 3. ist dafür dei'  N-S-Druckgradient   über   den   Alpen etwas größer   als   am   2. (Schneegrenze am 4. zirka 1200 m).'''<br/>
'''Die größten Niederschläge fielen im Jura und im Hochalpengebiet. Eigentümlich ist das Auftreten eines Kerns im Gebiet des Brienzersees, während Thunersee, Ränder- und Simmental viel  weniger Niederschlag erhalten haben.<br/>
'''Ebenso tritt an beiden Tagen ein Kerngebiet am Pragelpass auf, sowie an der Ostflanke des Unterwallis mit Rochers de Naye und bei Jaun.<br/>
'''Am 2. ist ferner der Kanton Uri, am 3. der Kanton Glarus mit meist mehr als 60 mm überregnet worden.<br/>
'''Die Wetterlage war folgende: Ein Tiefdruckgebiet befindet sich über der Ostsee, hoher Druck im Südwesten des Kontinents.<br/>
'''Das Alpengebiet liegt in einem Strom maritimer Luft aus Westen. Im Alpenvorland ist die Windrichtung in den untern Schichten besonders am 3. eine südwestliche, in der Höhe (Jungfraujoch) eine nordwestliche.<br/>
'''Am 2. Dezember geht eines der für die Wintersituationen typischen Fall und Niederschlagsgebiete mit Wärmeeinbruch über unser Land hinweg.<br/>
'''Die Niederschläge sind aber der Hauptsache nach orographisch, durch Stau am Alpenkamm bedingt, wie aus der Tatsache hervorgeht, dass im Flachland (Frankreich) nur am 2. Niederschläge  fielen.<br/>
'''Am 3. Dezember ist dafür der N-S-Druckgradient über den Alpen etwas größer als am 2. (Schneegrenze am 4. zirka 1200 m).'''<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>



Version vom 12. April 2019, 15:18 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Waadtländer Alpen, Glarnerland
Time / Duration 24 hours
Date 02./03.12.1936
Magnitude / Dimension >100mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Die größten Niederschläge fielen im Jura und im Hochalpengebiet. Eigentümlich ist das Auftreten eines Kerns im Gebiet des Brienzersees, während Thunersee, Ränder- und Simmental viel weniger Niederschlag erhalten haben.
Ebenso tritt an beiden Tagen ein Kerngebiet am Pragelpass auf, sowie an der Ostflanke des Unterwallis mit Rochers de Naye und bei Jaun.
Am 2. ist ferner der Kanton Uri, am 3. der Kanton Glarus mit meist mehr als 60 mm überregnet worden.
Die Wetterlage war folgende: Ein Tiefdruckgebiet befindet sich über der Ostsee, hoher Druck im Südwesten des Kontinents.
Das Alpengebiet liegt in einem Strom maritimer Luft aus Westen. Im Alpenvorland ist die Windrichtung in den untern Schichten besonders am 3. eine südwestliche, in der Höhe (Jungfraujoch) eine nordwestliche.
Am 2. Dezember geht eines der für die Wintersituationen typischen Fall und Niederschlagsgebiete mit Wärmeeinbruch über unser Land hinweg.
Die Niederschläge sind aber der Hauptsache nach orographisch, durch Stau am Alpenkamm bedingt, wie aus der Tatsache hervorgeht, dass im Flachland (Frankreich) nur am 2. Niederschläge fielen.
Am 3. Dezember ist dafür der N-S-Druckgradient über den Alpen etwas größer als am 2. (Schneegrenze am 4. zirka 1200 m).
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >60mm vom 02. oder 03.12.1936

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1936

Interna

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