19621107 01 Föhnsturm Berner Oberland

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Foehn storm
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location North of Alps
Time / Duration Long-time event
Date 07. / 08.11.1962
Magnitude / Dimension >130 km/h
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical reports, data from official weather stations
Remarks -


Ereignis

Auszug aus La Murithienne Société valaisanne des Sciences Naturelles Jahr 1962

Ein Foehnsturm mit seltener Gewalt wütete in den Schweizer Alpen in der Nacht vom 7. bis 8. November 1962.
Dies führte zu schweren Schäden an Wäldern und Häusern in den Tälern.
Das Maximum erreichte der Föhnsturm in der Nacht von 7. bis 8. November.
Während es in der Höhe (Plateau) eher ruhig war, tobte der Sturm in allen Tälern des Alpennordhangs aus dem Val d'Illiez bis ins Rheintal St. Gallen.
Der Wind erreichte 140 km/h in Altdorf.
Am 8. November überflutete der Foehn selbst das Alpenvorland und konnte schwach in Zürich festgestellt werden.

Der Sturm in der Nacht vom 7. auf den 8. November hatte eine selten starke Kraft in fast allen Alpentälern welche offen nach Norden verlaufen.
Die Windgeschwindigkeit in der Höhe aus Süden, erreichte gemäss Ballonsondenauftieg in Payerne die 180 km/h in einer Höhe von 5000m.
Die von diesem außergewöhnlichen Foehn verursachten Verwüstungen betrafen im Kanton Wallis vor allem das Val d'Illiez.
Dies ist wahrscheinlich auf zwei topographischen Merkmale dieses Tals zurückzuführen:
1) Die relativ geringe Höhe Ridge Farm in Süd West (1921 m Col de Cou, Bretolet Pass 1923 m), 2) Orientierung SSW-NNE des Tales zwischen Champéry und Troistorrents.
Diese lokalen Geländeverhältnisse begünstigen das Eindringen von Wind aus Süden oder Südwesten in das Tal.
Durch den abnehmenden Druckgradient schwächte sich der Föhns in der NAcht auf den 9. November allmählich ab.

Ursachen- und Ereignisanalyse / Messdaten


aus Le foehn des 7 et 8 novembre 1962 von Max Bouvet, 1962



© Wetterzentrale

Schäden

Kanton Bern

Föhnsturm am 7. und 8. November 1962. Vor allem Berner Oberland. Insgesamt rund 20km2 Wald gefällt (2 Mio. m3).

Bei den heftigen Stürmen geht es aber zur Sache. So einen starken Föhnsturm hat es 1962 bei uns gegeben.
Da wurden nicht nur etliche gesunde Dächer abgedeckt, es wurden auch ganze Wälder umgeknickt und viele Baumwurzeln ragten gegen den Himmel.
Es sah aus als habe ein Riese eine Handvoll Mikadostäbe in den Wald geworfen.
Damit dieses Chaos beseitigt wurde liess man einen Waldarbeitertrupp aus Österreich kommen.
Es gab nämlich nicht genug einheimische Leute, die dieser Aufgabe gewachsen wären.
Quelle: Landliebe rostet nicht - Erinnerungen einer Schweizer Bergbäuerin von Roswitha Gruber








Schadengebiet Steinwald ob Wengen(BE) nach Föhnsturm
Bildquelle: Förderverein Forstmuseum Ballenberg ©Lauener, Wengen


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Im November 1962, wütete ein Föhnsturm im Saanenland und richtete grosse Schäden an Wald und Gebäuden an.
Ums Leben kam überraschenderweise niemand.
Bildquelle: Anzeiger von Saanen

Über Gebühr beanspruchte der Bau der Isenfluhstrasse mit Baukosten von 1,7 Mio. Franken (1959-63) bereits die Mittel
der noch 80 Seelen zählenden Gemeinde, als der Föhnsturm im November 1962 noch grosse Teile ihres Vermögens über Nacht vernichtete
(über 12‘000 m3 Sturmholz). Quelle: Geschichte und Interessantes Das Dorf Isenfluh

Kanton Obwalden

Am 7. / 8. November 1962 fegte ein gewaltiger Föhnsturm durch das Land, welcher mehr als 10‘000 Festmeter Holz umwarf.
Am schlimmsten waren die Schäden am Gipfi, Wengen, Windbruch, Obern Boden, Hannegger, Feldmoos und im ganzen Kleinen Melchtal.
Am Gipfi entstanden insgesamt 13 grössere und kleinere Kahlflächen.
Quelle: Lungern informiert

Ein Föhnsturm deckt ein Teil des Daches des Hotels Reinhard ab. Bis gegen Stöckalp findet man Bettdecken und Leintücher.
Melchsee-Frutt im Laufe der Jahrhunderte

Kanton Zug


Quelle: Chronik Segelclub Cham 1947-1987


Kanton Appenzell

«Der lange Winter 1962/63 wurde in der Nacht vom 7. auf den 8. November mit einem verheerenden Föhnsturm eingeläutet.
Im Unterrain bei Appenzell deckte der Föhn eine Scheune ab und trug Dachteile 50 Meter weit durch die Luft.
PETER EGGENBERGER, Tagblatt

Medienlinks

Interna

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