19970815 01 Sturzflut Sachseln: Unterschied zwischen den Versionen

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Quelle: [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/zahlen-und-fakten;art9650,1083364 Luzerner Zeitung]
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* [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/zahlen-und-fakten;art9650,1083364 Zahlen und Fakten zum Unwetter 1997] Luzerner Zeitung, 15.08.2017<br/>
http://www.wsl.ch/hazards/wef-de-ef-rs.ehtml<br/>
* [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/als-das-dorf-ein-schuttfeld-war;art9650,1083363 Als das Dorf ein Schuttfeld war] Luzerner Zeitung, 15.08.2017<br/>
http://www.cenat.ch/ressources/planat_product_de_317.pdf
* [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/es-war-ueberall-dunkel;art9650,1083365 Bärti Bucher: «Es war überall dunkel»] Luzerner Zeitung, 15.08.2017<br/>
* [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/heute-fuehle-ich-mich-sicher;art9650,1083366 Werner Amstutz: «Heute fühle ich mich sicher»] Luzerner Zeitung, 15.08.2017<br/>

Version vom 16. August 2017, 09:08 Uhr

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Ein starkes Gewitter hat in Sachseln am 15. August 1997 verheerende Schäden hinterlassen. Das Dorf glich einem Geröllfeld.


Das grosse Unwetter brach in der Nacht auf Samstag, 16. August 1997, über Sachseln herein.

Innert einer Stunde fielen 90 Millimeter Regen (gleich viel, wie die Meteorologen für die Zeit von Mittwoch bis Samstag vergangener Woche für unsere Region vorhergesagt haben).
In den nächsten zwei Stunden fielen weitere 150 Millimeter.
100'000 Kubikmeter Geröll und Holz wurden talwärts gerissen.
Die Schäden am Privatbesitz be­liefen sich auf gut 50 Mio. Franken. Weitere 25 Mio. musste die öffent­liche Hand für Räumungs- und Aufbauarbeiten und weitere 45 Mio. für Folgeprojekte ausgeben.

Seither wurde der Dorfbach aus dem Zentrum verlegt, auch andere Bäche erhielten teilweise ein neues Gerinne.
Drei Bäche wurden durch weitgehend unverbautes Gebiet Richtung Sarnersee gelenkt. Für die Umlegung mussten mehrere Grundeigentümer der Gemeinde 40 000 Quadratmeter Land abtreten.

Am heftigsten war das Hotel Kreuz mitten im Dorf getroffen worden. Personal und Gäste konnten in letzter Sekunde das Haus via Küche verlassen.
Das Hotel hatte noch wenige Tage vor dem Unwetter den Besitzer gewechselt und war so vor dem Konkurs gerettet worden. Es blieb dann bis 2006 geschlossen.

Die Solidarität mit Sachseln war sehr gross. Neben vielen freiwilligen Helfern waren grosse Truppen von Zivilschutz und Armee wochenlang im Einsatz.
Gemeinden und Kantone aus der ganzen Schweiz spendeten Geld, die Glückskette sammelte, Zuger Bauern brachten Heu, die Buochser Pfadi sammelte an einer Standaktion 6770 Franken.
Die Titlisbahnen luden alle Sachsler «als kleinen Trost» zu einer Gratisfahrt ein.
Der FC Sarnen verzichtete bei einem Spiel auf die Eintrittsgelder und organisierte stattdessen eine Sammelaktion und brachte 2500 Franken zusammen.

Nach einem grossen Hochwasser in der Schweiz im Jahr 2007 zahlte die Gemeinde Sachseln als Dankeschön für die damalige Unterstützung 10 000 Franken an die Glückskette.
Im August 2006, neun Jahre nach dem verheerenden Unwetter, weihte Sachseln das neue Dorfzentrum mit einem neuen Dorfplatz ein.
Der Verkehr wird seither neu geführt, der Dorfbach ist umgeleitet, und es entstand eine Brunnenanlage. Zur Einweihung wurde das von Karl Imfeld verfasste Festspiel «Ein dryfach Brunnen» aufgeführt.

Sachseln wurde im 20. Jahrhundert schon mehrmals von Unwettern mit grossen Schäden betroffen: 1903, 1954, 1955, 1975 und 1984 und eben 1997.
Insgesamt sind seit 1800 neun grössere Schadenereignisse der Sachsler Wildbäche beim Kanton registriert.
Quelle: Luzerner Zeitung