20070521 01 Sturzflut Riedtwil

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Medienmitteilung der Gemeinde Seeberg

Unwetter richtet grosse Schäden an
23.05.2007,10:13:35

Wanderweg im Mutzbachtäli bleibt bis auf weiteres gesperrt!

Am Montag, 21. Mai 2007, gingen am frühen Abend starke Gewitter im Einzugsgebiet des Mutzbaches, Riedtwil, Gemeindegebiet Seeberg, nieder. Die starken Regenfälle liessen das idyllische Bächlein zu einem reissenden Fluss anschwellen und rissen Baumstämme, Schlamm und Geröll mit sich.

Während rund 5 Stunden musste die Hauptstrasse Wynigen – Langenthal für jeglichen Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die mit rund 80 Einsatzkräften eingesetzte Feuerwehr Goldisberg leitete den Verkehr örtlich um. Erschwerend kam dazu, dass auch die, von Wynigen her fliessende Oenz örtlich über die Ufer trat.

Die Schäden an Gebäuden und Kulturland sind gross und betragen nach ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Franken. Bereits haben die Entscheidträger der Gemeinde den Zivilschutz Amt Wangen beigezogen. Dank der unkomplizierten und zuvorkommenden Arbeit, stehen erste Zivilschutzelemente bereits seit Dienstagnachmittag im Einsatz, um der betroffenen Bevölkerung und der Gemeinde bei der Schadenbewältigung beizustehen. Im Vordergrund steht aber vorerst die Freilegung der Engnisse im Bach, damit weitere Regenfälle keine zusätzlichen Schäden verursachen. Bei einer der am stärksten betroffenen Liegenschaften wurde die als Hauszufahrt dienende Brücke beschädigt und ist nicht mehr passierbar. Weitere Brücken im Mutzbachtäli wurden weggerissen.

Das Mutzbachtäli bleibt für Fussgänger und Fahrzeuge jeglicher Art ab sofort und für unbestimmte Zeit gesperrt. Der Wanderweg sowie Brücken wurden weggespült.

Das Ereignis übertraf laut Augenzeugenberichten auch die Überschwemmungen aus dem Jahre 1947, welche ebenfalls das Dorf Riedtwil betrafen.

Quelle: http://www.seeberg.ch


Medienbericht auf Espace.ch

Mutzbach überflutet das Dorf

In Riedtwil ist Aufräumen angesagt. Nach einem Jahrhundertgewitter am Montagabend ist der Mutzbach zum reissenden Fluss geworden und über die Ufer getreten. Die Schäden sind beträchtlich. Ein Augenschein.

Zwei Harasse in den Händen, stakst Christian Zurflüh mit Gummistiefeln durch seinen Keller. «Ich will einmal sehen, was man überhaupt noch brauchen kann», sagt er. Und geht weiter, dass es bei jedem Schritt gluckst. Nicht besser siehts oben aus. «Das war der Garten», Zurflüh zeigt auf einen kahlen, plattgewalzten Platz. «Alles vernichtet.»

Mutzbach-Täli gesperrt

Landwirt Christian Zurflühs Familie am Ende der Hauptstrasse ist nur eine von vielen Geschädigten der Überschwemmung in Riedtwil, dem zu Seeberg gehörenden 250-Seelen-Ort. An einer Medienorientierung bezifferte Gemeindepräsident Roland Grütter gestern den Schaden nach ersten Schätzungen auf mehrere Hunderttausend Franken. «Das ist beträchtlich für unsere Gemeinde.»

So hat der entfesselte Mutzbach Strassen und Grundstücke überflutet, Keller überschwemmt – und sogar vier Brücken weggerissen. Das hat auch Konsequenzen für die Öffentlichkeit: Das bei Ausflüglern beliebte Mutzbach-Täli bleibt bis auf weiteres gesperrt, wie an der Pressekonferenz betont wurde.

Angefangen hatte das Unwetter scheinbar harmlos. Am Montagabend kurz nach halb acht entlud sich über den Wynigenbergen ein Gewitter, wie es jeden Sommer vorkommt. «Der Himmel war grau-schwarz», erinnert sich Kathrin Lüthi, Wirtin im Restaurant Engel. «Ich dachte, jetzt kommt es hageln.»

Regen wie ein Sturzbach

Doch es kam noch schlimmer. Der Himmel öffnete über Wynigen förmlich seine Schleusen: Innerhalb von nur einer halben Stunde wurden fünf Zentimeter Niederschlag gemessen. Der Mutzbach, normalerweise ein idyllisches Bächlein, verwandelte sich innert Kürze in einen reissenden Fluss.

Und er nahm alles mit, was ihm in die Quere kam: Geröll, Äste – ganze Bäume. Bei den zahlreichen Brücklein im Mutzbach-Täli begann sich dann der Bach wegen des Geschiebes zu stauen, trat bald über die Ufer – und bahnte sich einen neuen Weg hinab gegen Riedtwil zu. «Ich bin wahnsinnig ‹erchlöpft›, als ich das Wasser die Strasse herunterkommen sah», berichtet Kathrin Lüthi. «So etwas hab ich noch nie erlebt», sagt die 61-jährige Wirtin, die ihr ganzes Leben in Riedtwil verbracht hat. Die Gemeinde schreibt in einer Pressemitteilung denn auch von einem «Jahrhundertgewitter»; die Überschwemmung habe sogar die von 1947 übertroffen.

Quelle: http://www.espace.ch

Schadensbilder

http://media.espace.ch/images/412296_mutzbach.jpg

Radaranimation 18.30 Uhr - 18.55 Uhr



Umgebungskarte Riedtwil (BE)

Hochaufgelöste Radarbilder

Gewitterdiskussion im Sturmforum Schweiz