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Version vom 16. Dezember 2013, 15:44 Uhr

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Föhn bläst mit 120 km/h über die Jungfrau

Die Jungfraubahn zwischen der Kleinen Scheidegg und dem Jungfraujoch stand am Dienstagvormittag still. Auch die Wengernalpbahn zwischen Grindelwald Grund und der Kleinen Scheidegg fuhr nicht. Im Gebiet Kleine Scheidegg massen die Jungfraubahnen am frühen Dienstagmorgen Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde, wie Unternehmenssprecher Simon Bickel auf Anfrage sagte. Deshalb blieben auch mehrere Skilifte und Sesselbahnen im Jungfraugebiet geschlossen. Die Dauer der Störung war unbestimmt.

Ebenfalls wegen des Föhnsturms nicht in Betrieb war am Dienstagmorgen die Gondelbahn zwischen Mürren und dem Schilthorn, wie der Internetseite der Schilthornbahn zu entnehmen war. Auch im Wintersportgebiet Meiringen-Hasliberg waren am früheren Morgen sämtliche Anlagen ausser Betrieb.

Zu Un- oder Zwischenfällen wegen des Föhns kam es aber bis zum früheren Morgen nicht: Eine Sprecherin der Kantonspolizei sprach auf Anfrage von einer ruhigen Nacht auf dem ganzen Kantonsgebiet.

Strassen in Altdorf gesperrt

Mit 140,4 Kilometern pro Stunde blies der Föhn in Altdorf den Urnern um die Ohren. Die Urner Kantonspolizei musste deshalb mehrere Strassen sperren. Aufgrund des starken Föhnsturmes lösten sich von einem Hausdach Ziegel, welche lose herumflogen. Kurz vor Mitternacht sperrte die Polizei die Seedorferstrasse zwischen der Giessenstrasse und der Seedorferbrücke. Sie konnte am Dienstag gegen 10 Uhr noch nicht für den Verkehr freigegeben werden.

Zwischen 23.50 Uhr und 01.50 Uhr war die Allmendstrasse zwischen der Reussstrasse und der Flüelerstrasse für den Verkehr ebenfalls unpassierbar, da sich ein Blech in der Hochspannungsleitung verfangen hatte und entfernt werden musste. Verletzt wurde niemand. Die Höhe der Sachschäden ist nicht bekannt.

Heftige Winde in der übrigen Schweiz

In Ägeri im Kanton Zug mass MeteoSchweiz eine Windspitze des Föhnsturms in der Nacht zum Dienstag Tempo 111,6. Vaduz im Fürstentum Liechtenstein meldete 109,1 km/h. Und in Evionnaz im Unterwallis blies der Südwind mit 105,4 Kilometern pro Stunde. Die Höchstwerte wurden in der ersten Nachthälfte erreicht, wie Meteorologin Christa Hayoz sagte.

In den Föhngebieten stiegen zugleich die Temperaturen auf frühlingshafte Werte. Vaduz meldete 11,4 Grad. In Glarus stieg die Quecksilbersäule auf 10,5 Grad. In Altenrhein am Bodensee wurden 10,0 Grad abgelesen, und in Altdorf 9,8 Grad.

SBB-Linien in der Westschweiz lahmgelegt

Wegen starkem Föhn haben zwei Züge zwischen St. Maurice VS und Aigle VD in Richtung Lausanne am Dienstagmorgen eine Panne gehabt. Dies führte zu Verspätungen auf der Simplon-Linie - und zwar in beide Richtungen. Der Wind hatte die Stromabnehmer von den Lokomotiven gerissen. Ob die Fahrspuren einen Schaden erlitten haben, wird zurzeit abgeklärt.

Wegen Schäden, verursacht durch das turbulenten Wetter, musste zudem die SBB-Strecke zwischen St. Maurice und St. Gringolph VS zweitweise gesperrt werden. Ersatzbusse kamen zum Einsatz. Gegen 8.30 Uhr wurde die Strecke jedoch wieder frei gegeben.

Winter hat das Tessin im Griff

In der Nacht auf Dienstag fielen in den Niederungen des Tessins rund dreissig Zentimeter Schnee. Etliche Schulen blieben am Dienstag geschlossen. Viele Strassen sind schneebedeckt. Auf dem Lugano Airport wurden am Dienstagmorgen mehrere Flüge annulliert. Die Autobahn A2 wiederum wurde zwischen Airolo und Chiasso für den Schwerverkehr gesperrt, wie Viasuisse mitteilte.

Am Montagabend hatten auf der Ceneri-Rampe acht Lastwagen, die nicht mit Schneeketten ausgerüstet waren, die steile Fahrbahn blockiert. Die Autobahn blieb deswegen mehrere Stunden lang gesperrt. Im Sottoceneri wiederum war der Verkehr sowohl auf der A2 als auch auf den Kantonsstrassen zum Erliegen gekommen.

Gemäss Meteo Schweiz werden die Schneefälle am Dienstag im Tessin andauern. Ob es in der Sonnenstube jedoch weisse Weihnachten geben wird, ist dennoch fraglich. Für Donnerstag und Freitag werden in den Niederungen Regenfälle und Temperaturen um 5 Grad vorhergesagt.

Transitrouten bleiben für LKWs zu

Die beiden Haupttransitrouten über Gotthard und San Bernardino waren für den Schwerverkehr gesperrt. Wie den Verkehrsinformationen zu entnehmen war, wurden sie am Dienstagmorgen wieder freigegeben. Die Meteorologen erwarteten für die Nacht zum Mittwoch eine weitere Kaltfront.

Quelle: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/Foehn-blaest-mit-120-km-h-ueber-die-Jungfrau-25704237


http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2&t=6701