20140711 01 suspected Tornado Wagenhausen TG: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
'''<u>1. Funnelcloud mit Verdacht auf Bodenkontakt</u>'''<br/>
Am 11. Juli 2014 konnte kurz vor Mittag von mehreren Augenzeugen eine ausgeprägte und weit hinab reichende Funnelcloud über der Gemeinde Wagenhausen (TG) beobachtet und fotografiert werden. Gemäss bisherigen Informationen zog sie innerhalb weniger Minuten in etwa vom Ortsteil Etzwilen Richtung Südosten nach Kaltenbach, wo sie sich aufzulösen begann. Kurzer Bodenkontakt wird anhand der Fotos vermutet, ist aber trotz aufgefundener Windspuren nicht eindeutig belegt. Darum wird dieser Fall vorderhand als Tornadoverdacht geführt.<br/><br/>
Am 11. Juli 2014 konnte kurz vor Mittag von mehreren Augenzeugen eine ausgeprägte und weit hinab reichende Funnelcloud über der Gemeinde Wagenhausen (TG) beobachtet und fotografiert werden. Gemäss bisherigen Informationen zog sie innerhalb weniger Minuten in etwa vom Ortsteil Etzwilen Richtung Südosten nach Kaltenbach, wo sie sich aufzulösen begann. Kurzer Bodenkontakt wird anhand der Fotos vermutet, ist aber trotz aufgefundener Spuren in einem Feld nicht eindeutig belegt. Darum wird dieser Fall vorderhand als Tornadoverdacht geführt.<br/>


Auf folgender Karte sind die Blickrichtungen der beiden weiter unten veröffentlichten Fotoserien (rote Pfeile), den groben Bereich der Zugbahn (blaues Fünfeck), sowie das Gebiet eines möglichen Touchdowns (gelber Kreis) eingezeichnet.<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Karte_Uebersicht.png|frameless|upright=2.0]]<br/>
Kartenquelle: [http://map.geo.admin.ch Bundesgeoportal]<br/><br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Analyse1.png|frameless|upright=3.0]]<br/><br/>
<u>Zweite Funnelcloud:</u><br/>
Augenzeuge Adrian Hess berichtet, dass er - als die Funnelcloud in etwa über Kaltenbach und im Begriff sich aufzulösen war - die Bildung einer weiteren nadelförmigen Funnelcloud wenige Hundert Meter östlich von der ersten beobachten konnte (davon existieren leider keine Fotos). Diese verlor er anschliessend aufgrund aufkommenden Regens aus den Augen.<br/>


'''<u>2. Funnelcloud</u>'''<br/>
Die vorliegende Ereignisseite befasst sich mit der ersten Funnelcloud resp. mit dem Tornadoverdacht. Für die zweite Funnelcloud wurde eine separate Ereignisseite erstellt.<br/><br/>
Augenzeuge Adrian Hess berichtet, dass er - als die Funnelcloud in etwa über Kaltenbach und im Begriff sich aufzulösen war - die Bildung einer weiteren nadelförmigen Funnelcloud wenige Hundert Meter östlich von der ersten beobachten konnte (davon existieren leider keine Fotos). Diese verlor er anschliessend aus den Augen.<br/><br/>


==Bilder der ersten Funnelcloud (Tornadoverdacht)==
==Bilder==
Die Funnelcloud mit Verdacht auf Bodenkontakt soll mindestens 3 bis 5 Minuten sichtbar gewesen sein. Trotzdem gibt es nur wenige Bilder eines einzigen Zeugen. Dies ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass dichter Regen weitestgehend die Sicht auf das seltene Wetterphänomen verdeckte.
Die bislang bekannten Fotos bezeugen, dass die Funnelcloud des mutmasslichen Tornados mindestens 3 bis 5 Minuten sichtbar gewesen sein muss. Trotzdem gibt es nur wenige Bilder (alle vom selben Zeugen). Dies ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass dichter Regen weitestgehend die Sicht auf das seltene Wetterphänomen verdeckte.


Die folgenden Originalbilder zeigen die Funnelcloud im Abstand von drei Minuten und werden uns von Adrian Hess freundlicherweise zur Verfügung gestellt.<br/><br/>
Die folgenden Originalbilder zeigen die Funnelcloud im Abstand von drei Minuten und werden uns von Adrian Hess freundlicherweise zur Verfügung gestellt.<br/><br/>


'''<u>11.45 Uhr MESZ: Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung Südwesten (Ortsteil Etzwilen)</u>'''<br/>
'''Fotoserie 1'''<br/>
 
<li>Zeit: '''11.45 Uhr MESZ'''<br/>
<li>Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung SW (Ortsteil Etzwilen)<br/>
<li>alle fünf Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden<br/>
<li>die Funnelcloud zog im Bild von rechts (NW) nach links (SO)<br/>
<li>das älteste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz links (Foto Nr. 1)<br/>
<li>das jüngste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz rechts (Foto Nr. 5)<br/><br/>


Fotoserie 1 (alle fünf Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden; die Funnelcloud bewegte sich im Bild von rechts nach links; das jüngste Bild in dieser Serie ist demnach ganz rechts)<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess_stitched1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess_stitched1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
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© Adrian Hess<br/><br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


'''<u>11.48 Uhr MESZ: Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung Südsüdosten (Kaltenbach)</u>'''<br/>
'''Fotoserie 2'''<br/>
 
<li>Zeit: '''11.48 Uhr MESZ'''<br/>
<li>Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung SSW<br/>
<li>alle vier Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden<br/>
<li>die Funnelcloud zog im Bild von rechts (W) nach links (O)<br/>
<li>das älteste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz links (Foto Nr. 1)<br/>
<li>das jüngste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz rechts (Foto Nr. 4)<br/><br/>


Fotoserie 2 (alle vier Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden; die Funnelcloud bewegte sich im Bild von rechts nach links; das jüngste Bild in dieser Serie ist demnach ganz rechts)<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess_stitched2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess_stitched2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
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[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[Bild:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
Herangezoomt (beide © Adrian Hess):<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess9_edit.jpg|frameless|upright=3.0]]
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess2_edit.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/><br/>


==Radarbilder==
==Radarbilder==
Auf der nachfolgenden Radaranimation kann man erkennen, wie ab ca. 11.30 Uhr MESZ eine Starkregenzelle von Norden her kommend über Wagenhausen zieht. Um etwa 11.45 Uhr MESZ (zum Zeitpunkt der Funnelcloud-Sichtung) bildet sich bei Ramsen (SH) - nur wenige Kilometer nordnordwestlich von Wagenhausen - eine zweite Zelle, welche in der Folge erneut nach Süden zieht und Wagenhausen im Westen streift.<br/>
Auf den folgenden Radarbildanimationen kann man erkennen, wie ab ca. 11.30 Uhr MESZ eine Starkregenzelle von Nord nach Süd über Wagenhausen zieht. Um etwa 11.45 Uhr MESZ (zum Zeitpunkt der Sichtung der Funnelcloud) wird nur wenige Kilometer nordnordwestlich von Wagenhausen - bei Ramsen (SH) - eine zweite Zelle sichtbar, welche in der Folge erneut nach Süden zieht und dabei Wagenhausen im Westen streift.<br/>


Animation 11 bis 12 Uhr MESZ:<br/>
Animation 11 bis 12 Uhr MESZ:<br/>
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© Meteoradar<br/>
© Meteoradar<br/>


Die Funnelcloud (auf dem folgenden Bild mit gelbem Punkt markiert) bildete sich zwischen den beiden erwähnten Starkregenzellen.<br/>
Die dokumentierte Funnelcloud (auf dem folgenden Bild mit einem gelben Punkt markiert) bildete sich zwischen den beiden erwähnten Starkregenzellen.<br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Radarbild.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Radarbild.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Radarbild: Meteoradar<br/><br/>
© Radarbild: Meteoradar<br/><br/>
Wie folgt eine Sequenz von Radarbildern (Quelle: Meteogroup/Meteoschweiz) für die Zeit zwischen 11.10 Uhr und 12.10 Uhr, mit Topographie, gezoomt auf die Gegend um Wagenhausen und in 10 Minuten Abständen. Zur Orientierung ist im ersten Bild der Sequenz der Ort der Beobachtung markiert (roter Stern).<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Radarbildsequenz.jpg|frameless|upright=2.0]]<br/>
Quelle: Meteogroup/Meteoschweiz<br/><br/>


==Weitere Wetterdaten==
==Weitere Wetterdaten==
Folgende Grafik zeigt die grossräumigen Windverhältnisse in der Nordostschweiz zum Zeitpunkt 11.30 Uhr MESZ. Die eingezeichneten Windpfeile zeigen, wie der Wind östlich des Kantons Schaffhausen von Südwest auf beinahe Süd dreht. Sollten die Winde nördlich des Rheins, also im Raum Singen (D) aus nördlichen Richtungen gekommen sein, wären diese mit den Winden aus der Schweiz also zwangsläufig konvergiert, was zur Bildung der Schauerzellen führte.
Folgende Grafik zeigt die grossräumigen Windverhältnisse in der Nordostschweiz zum Zeitpunkt 11.30 Uhr MESZ. Die eingezeichneten Windpfeile zeigen, wie der Wind östlich des Kantons Schaffhausen auf südliche Richtungen dreht.


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Windmessdaten_Schweiz.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Windmessdaten_Schweiz.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
Quelle: Meteoschweiz<br/><br/>
Quelle: Meteoschweiz<br/><br/>


Folgende Grafik zeigt die Wettermesswerte der Station ARA in Stein am Rhein (SH). Gegen 11.30 Uhr MESZ zog die erste Zelle über die Wetterstation (siehe Niederschlag und Temperaturrückgang). Damit einhergehend fand ein vorübergehender Windrichtungswechsel von NW auf E bis NE statt. Der Outflow dieser Zelle führte also zu einer ganz lokalen, aber markanten Windkonvergenz im südwestlich von Stein am Rhein gelegenen Wagenhausen.
Folgende Grafik zeigt die Wettermesswerte der Station ARA in Stein am Rhein (SH). Gegen 11.30 Uhr MESZ zog die erste Zelle (siehe Radarbilder) direkt über die Wetterstation (=> Niederschlag/Temperaturrückgang). Damit einhergehend fand ein vorübergehender Windrichtungswechsel von NW auf E bis NE statt (Outflow).<br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_ARA_SaR.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_ARA_SaR.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
Quelle: http://www.wetterwerte.ch/box/index.php?id=600034&zeitraum=tag&yyyy=2014&mm=07&dd=11&param=summary&lang=de<br/><br/>
Quelle: http://www.wetterwerte.ch/box/index.php?id=600034&zeitraum=tag&yyyy=2014&mm=07&dd=11&param=summary&lang=de<br/><br/>


Folgende Grafik zeigt die Windmesswerte der Station Kaltenbach. Sie zeigt zum Zeitpunkt des Ereignisses ein Abflauen des Windes und eine vorübergehende Drehung der Windrichtung von Südsüdwest auf West.<br/>
Folgende Grafik zeigt die Windmesswerte der Station Kaltenbach. Sie zeigt zum Zeitpunkt des Ereignisses (11.40 Uhr bis 11.50 Uhr MESZ) ein Abflauen des Windes und eine vorübergehende Drehung der Windrichtung von SSW auf W.<br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Messwerte_Kaltenbach.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Messwerte_Kaltenbach.png|frameless|upright=3.0]]<br/>
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==Analyse==
==Analyse==
Aufgrund der meteorologischen Situation (insbesondere auf die Radarbilder abstützend) kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesem Ereignis um eine bzw. zwei Funnelclouds non-mesozyklonalen Ursprungs gehandelt hat.<br/>
'''<u>Ablauf</u>'''<br/>
Anhand der Fotoserien und Augenzeugenberichte kann festgehalten werden, dass die Funnelcloud erstmals gegen 11.45 Uhr MESZ über dem Raum Rheinklingen/Etzwilen gesichtet wurde (siehe Markierung "1" auf untenstehender Karte). Sie zog in der Folge nach Südosten Richtung Kaltenbach, wo sie sich rund 5 Minuten später aufzulösen begann (siehe Markierung "2" auf untenstehender Karte). Auf dem Weg dorthin schwächelte sie zwischenzeitlich (siehe jüngstes Bild der Fotoserie 1), bevor sie kurz vor Kaltenbach zu neuerlicher Stärke zurückfand (Fotoserie 2). Um 11.48 Uhr MESZ reichte der sichtbare Schlauch bis hinter den Horizont (Kuppe). Im Bereich eines möglichen Touchdowns konnten später tatsächlich Spuren im Korn gefunden werden. Aufgrund bisheriger Erkenntnisse verdichten sich die Hinweise darauf, dass diese Spuren von einem schwachen Tornado stammen.<br/>
 
Auf folgender Karte sind die Blickrichtungen der beiden veröffentlichten Fotoserien (rote Pfeile), das grobe Gebiet der Zugbahn des Schlauchs (blaues Fünfeck), den Bereich eines möglichen Touchdowns (gelber Kreis), sowie vorgefundene Spuren (gelbe Punkte/Striche) eingezeichnet.<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Analyse2.png|frameless|upright=3.0]]<br/><br/>
Wirbelartige Spuren in einem Feld nordwestlich von Kaltenbach:<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Korn2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
 
Quer über dieses Kornfeld legt sich eine schmale Spur niedergedrückter Weizenhalme:<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Kornfeld2.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


Dazu eine Grafik zum Entstehungsmechanismus dieses Vortex-Typs:<br/>
Etwas näher rangezoomt:<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Kornfeld2b.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Grafik_horizontale_Scherung.png|frameless|upright=2.0]]<br/>
In einem westlich angrenzenden Kornfeld konnte ebenfalls eine Spur gefunden werden:<br/>
Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Tornado Wikipedia]<br/><br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Kornfeld1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
 
Beide Spuren in einem Blick (blaue Striche = mutmasslicher Weg / keine sichtbaren Spuren):<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Ueberblick1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


'''<u>Entstehungstheorie</u>'''<br/>
Neben den Spuren zwischen Etzwilen und Kaltenbach wurden auch Windspuren westlich von Etzwilen (Etzwiler Moor) gefunden. Ob diese einen allfälligen Zusammenhang mit der beobachteten Funnelcloud haben, ist ebenfalls unbekannt.<br/><br/>
Die Entwicklung der beiden im Kapitel "Radarbilder" angesprochenen Schauerzellen im Raum Singen (D) / Ramsen / Wagenhausen ist höchstwahrscheinlich auf eine lokale Bodenwindkonvergenz zurückzuführen (im Zeitraum von 2 Stunden waren es gar rund eine Hand voll Zellen, welche sich im selben Gebiet bildeten). Möglicherweise war diese Konvergenz auch massgeblich an der Bildung der beobachteten Funnelcloud(s) beteiligt. Eine Theorie besteht darin, dass der Abwind der ersten Zelle das lokale Windfeld derart zu modifizieren vermochte, dass die bereits vorhandene horizontale Scherung im Raum Wagenhausen einen Impuls zur Rotation bekam, welche wiederum im Einflussbereich eines frischen Aufwindes (evtl. der zweiten Zelle?) in die Höhe gestreckt und damit die Geburt der ersten (stabileren) Funnelcloud eingeleitet wurde.<br/>


Auf folgendem Bild ist unmittelbar neben der Funnelcloud eine Art ''clear slot'' auszumachen - ein Feature, welches normalerweise bei Superzellentornados vorkommt. Ob bzw. inwieweit dies einen Einfluss auf die Entwicklung der Rotation gehabt hat, ist nicht bekannt.<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Schilf1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Clearslot.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
'''<u>Entstehungstheorie</u>'''<br/>
© Originalbild: Adrian Hess<br/><br/>
Die Entwicklung der beiden im Kapitel "Radarbilder" angesprochenen Schauerzellen im Raum Singen (D) / Ramsen war auf eine Bodenwindkonvergenz zurückzuführen: Nördlich des Rheins wehte der Wind aus nördlichen Richtungen, südlich des Rheins aus südlichen Richtungen. Die Konvergenz lag mehr oder weniger direkt entlang des Rheins. Eine Theorie zur Entstehung der Funnelcloud bzw. des möglichen Tornados besteht darin, dass der Abwind der ersten Zelle das Windfeld im Raum Wagenhausen derart zu modifizieren vermochte, dass die in diesem Bereich bereits vorhandene horizontale Scherung einen entscheidenden Impuls zur Rotation bekam. Ein so entstandener lokaler Wirbel könnte im Einflussbereich eines frischen Aufwindes (möglicherweise der nachfolgenden Zelle?) in die Höhe gestreckt worden sein, womit die Geburt der Funnelcloud eingeleitet worden wäre. Dies würde auf einen Vortex non-mesozyklonalen Ursprungs (Typ II) hindeuten, was durch die Radarbilder unterstützt wird.<br/>


'''<u>Ablauf</u>'''<br/>
Dazu eine Grafik zur Veranschaulichung:<br/>
Anhand der Fotoserien und Augenzeugenberichte kann festgehalten werden, dass die erste Funnelcloud kurz vor 11.45 Uhr MESZ über dem Raum Rheinklingen/Etzwilen sichtbar wurde (siehe "1" auf untenstehender Karte) und in der Folge nach Südosten Richtung Kaltenbach zog, wo sie sich rund 5 Minuten später wieder auflöste (siehe "3" auf untenstehender Karte). Auf dem Weg dorthin schwächelte sie zwischenzeitlich (siehe Fotoserie 1), bevor sie kurz vor Kaltenbach zu neuerlicher Stärke zurückfand (siehe Fotoserie 2). Um 11.48 Uhr MESZ reichte der sichtbare Schlauch bis hinter den Horizont (Kuppe). Im Bereich eines möglichen Touchdowns konnten später tatsächlich Spuren im Korn gefunden werden (siehe "2" auf untenstehender Karte). Ob diese tornadischen Ursprungs sind, kann nicht abschliessend beurteilt werden.<br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Analyse2.png|frameless|upright=3.0]]<br/><br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Grafik_horizontale_Scherung.png|frameless|upright=2.0]]<br/>
Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Tornado Wikipedia]<br/><br/>


Leichte Kornschäden:<br/>
Folgendes Radarbild der Meteogroup zeigt die Radarreflektivität zur mutmasslichen Geburtszeit der Trichterwolke (11.40 Uhr MESZ), sowie die Windrichtungsfedern einzelner umliegender Wetterstationen. Die angesprochene grossräumige Konvergenz ist mit rosa Pfeilen eingezeichnet, den Outflow der ersten Zelle mit einem roten Pfeil.<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren_Korn1.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Adrian Hess<br/><br/>


Auf der folgenden Karte sind die Orte markiert, wo Windspuren bzw. leichte Vegetationsschäden gefunden wurden. Diese liegen im Bereich des vermuteten Touchdowns (siehe Übersichtskarte zu Beginn des Artikels).<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Konvergenz_1140.png|frameless|upright=4.0]]<br/>
Quelle Radar- und Winddaten: MeteoGroup/MeteoSchweiz<br/><br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Spuren.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
<u>Auffälligkeit:</u><br/>
© Adrian Hess<br/><br/>
Auf folgendem Bild ist oberhalb der Funnelcloud versetzt eine Art ''clear slot'' auszumachen - ein Feature, welches eher bei einem Tornado mesozyklonalen Ursprungs zu erwarten wäre. Ob bzw. inwieweit dieser ''clear slot'' (sollte es denn einer sein) einen Einfluss auf die Entwicklung und/oder Organisation der rotierenden Wolke gehabt hat, ist unbekannt.<br/>


Hier nochmals zwei Grossaufnahmen der Trichterwolke (beide © Adrian Hess):<br/>
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Clearslot.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/>
© Originalbild: Adrian Hess<br/><br/>


[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess9_edit.jpg|frameless|upright=3.0]]
==Interna==
[[File:20140711_01_Verdacht_Tornado_Wagenhausen_TG_Hess2_edit.jpg|frameless|upright=3.0]]<br/><br/>
{| class="wikitable" style="border: 2px solid darkgrey;"
|-
! scope="row" style="text-align:left" width="125pt" | SSWD Main Editor
| align = "left" width="100pt" | Severestorms
! scope="row" style="text-align:left" width="100pt" | Last Edit
| align = "left" width="100pt" | 18.07.2014
! scope="row" style="text-align:left" width="100pt" | Last Review
| align = "left" width="100pt" | -
! scope="row" style="text-align:left" width="135pt" | Documentation State
| align="left" width="125pt" | <font color=red>Draft</font>
|-
|}

Aktuelle Version vom 30. November 2015, 14:17 Uhr

Quick Facts

Type of Event Tornado (Funnelcloud confirmed)
Verification State QC0+
ESWD Not reported
Location Wagenhausen (TG)
Time / Duration The funnelcloud was photographed at 09.45 and at 09.48 UTC (with possible touchdown at 09.48 UTC)
Date 11.07.2014
Magnitude -
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Eyewitnesses At least five
Report Source Skywarn report, photos, direct contact with eyewitness
Remarks -


Ereignis

Am 11. Juli 2014 konnte kurz vor Mittag von mehreren Augenzeugen eine ausgeprägte und weit hinab reichende Funnelcloud über der Gemeinde Wagenhausen (TG) beobachtet und fotografiert werden. Gemäss bisherigen Informationen zog sie innerhalb weniger Minuten in etwa vom Ortsteil Etzwilen Richtung Südosten nach Kaltenbach, wo sie sich aufzulösen begann. Kurzer Bodenkontakt wird anhand der Fotos vermutet, ist aber trotz aufgefundener Windspuren nicht eindeutig belegt. Darum wird dieser Fall vorderhand als Tornadoverdacht geführt.


Kartenquelle: Bundesgeoportal

Zweite Funnelcloud:
Augenzeuge Adrian Hess berichtet, dass er - als die Funnelcloud in etwa über Kaltenbach und im Begriff sich aufzulösen war - die Bildung einer weiteren nadelförmigen Funnelcloud wenige Hundert Meter östlich von der ersten beobachten konnte (davon existieren leider keine Fotos). Diese verlor er anschliessend aufgrund aufkommenden Regens aus den Augen.

Die vorliegende Ereignisseite befasst sich mit der ersten Funnelcloud resp. mit dem Tornadoverdacht. Für die zweite Funnelcloud wurde eine separate Ereignisseite erstellt.

Bilder

Die bislang bekannten Fotos bezeugen, dass die Funnelcloud des mutmasslichen Tornados mindestens 3 bis 5 Minuten sichtbar gewesen sein muss. Trotzdem gibt es nur wenige Bilder (alle vom selben Zeugen). Dies ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass dichter Regen weitestgehend die Sicht auf das seltene Wetterphänomen verdeckte.

Die folgenden Originalbilder zeigen die Funnelcloud im Abstand von drei Minuten und werden uns von Adrian Hess freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Fotoserie 1

  • Zeit: 11.45 Uhr MESZ
  • Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung SW (Ortsteil Etzwilen)
  • alle fünf Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden
  • die Funnelcloud zog im Bild von rechts (NW) nach links (SO)
  • das älteste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz links (Foto Nr. 1)
  • das jüngste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz rechts (Foto Nr. 5)


    © Adrian Hess

    Serie 1 - Einzelfoto 1

    © Adrian Hess

    Serie 1 - Einzelfoto 2

    © Adrian Hess

    Serie 1 - Einzelfoto 3

    © Adrian Hess

    Serie 1 - Einzelfoto 4

    © Adrian Hess

    Serie 1 - Einzelfoto 5

    © Adrian Hess

    Fotoserie 2
  • Zeit: 11.48 Uhr MESZ
  • Blick von "Gibishüt", Wagenhausen Richtung SSW
  • alle vier Bilder haben einen zeitlichen Abstand von jeweils wenigen Sekunden
  • die Funnelcloud zog im Bild von rechts (W) nach links (O)
  • das älteste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz links (Foto Nr. 1)
  • das jüngste Foto in dieser Serie ist dasjenige ganz rechts (Foto Nr. 4)


    © Adrian Hess

    Serie 2 - Einzelfoto 1

    © Adrian Hess

    Serie 2 - Einzelfoto 2

    © Adrian Hess

    Serie 2 - Einzelfoto 3

    © Adrian Hess

    Serie 2 - Einzelfoto 4

    © Adrian Hess

    Herangezoomt (beide © Adrian Hess):


    Radarbilder

    Auf den folgenden Radarbildanimationen kann man erkennen, wie ab ca. 11.30 Uhr MESZ eine Starkregenzelle von Nord nach Süd über Wagenhausen zieht. Um etwa 11.45 Uhr MESZ (zum Zeitpunkt der Sichtung der Funnelcloud) wird nur wenige Kilometer nordnordwestlich von Wagenhausen - bei Ramsen (SH) - eine zweite Zelle sichtbar, welche in der Folge erneut nach Süden zieht und dabei Wagenhausen im Westen streift.

    Animation 11 bis 12 Uhr MESZ:

    © Meteoradar

    Animation 12 bis 13 Uhr MESZ:

    © Meteoradar

    Die dokumentierte Funnelcloud (auf dem folgenden Bild mit einem gelben Punkt markiert) bildete sich zwischen den beiden erwähnten Starkregenzellen.


    © Radarbild: Meteoradar

    Wie folgt eine Sequenz von Radarbildern (Quelle: Meteogroup/Meteoschweiz) für die Zeit zwischen 11.10 Uhr und 12.10 Uhr, mit Topographie, gezoomt auf die Gegend um Wagenhausen und in 10 Minuten Abständen. Zur Orientierung ist im ersten Bild der Sequenz der Ort der Beobachtung markiert (roter Stern).


    Quelle: Meteogroup/Meteoschweiz

    Weitere Wetterdaten

    Folgende Grafik zeigt die grossräumigen Windverhältnisse in der Nordostschweiz zum Zeitpunkt 11.30 Uhr MESZ. Die eingezeichneten Windpfeile zeigen, wie der Wind östlich des Kantons Schaffhausen auf südliche Richtungen dreht.


    Quelle: Meteoschweiz

    Folgende Grafik zeigt die Wettermesswerte der Station ARA in Stein am Rhein (SH). Gegen 11.30 Uhr MESZ zog die erste Zelle (siehe Radarbilder) direkt über die Wetterstation (=> Niederschlag/Temperaturrückgang). Damit einhergehend fand ein vorübergehender Windrichtungswechsel von NW auf E bis NE statt (Outflow).


    Quelle: http://www.wetterwerte.ch/box/index.php?id=600034&zeitraum=tag&yyyy=2014&mm=07&dd=11&param=summary&lang=de

    Folgende Grafik zeigt die Windmesswerte der Station Kaltenbach. Sie zeigt zum Zeitpunkt des Ereignisses (11.40 Uhr bis 11.50 Uhr MESZ) ein Abflauen des Windes und eine vorübergehende Drehung der Windrichtung von SSW auf W.


    Quelle: Meteoschweiz

    Analyse

    Ablauf
    Anhand der Fotoserien und Augenzeugenberichte kann festgehalten werden, dass die Funnelcloud erstmals gegen 11.45 Uhr MESZ über dem Raum Rheinklingen/Etzwilen gesichtet wurde (siehe Markierung "1" auf untenstehender Karte). Sie zog in der Folge nach Südosten Richtung Kaltenbach, wo sie sich rund 5 Minuten später aufzulösen begann (siehe Markierung "2" auf untenstehender Karte). Auf dem Weg dorthin schwächelte sie zwischenzeitlich (siehe jüngstes Bild der Fotoserie 1), bevor sie kurz vor Kaltenbach zu neuerlicher Stärke zurückfand (Fotoserie 2). Um 11.48 Uhr MESZ reichte der sichtbare Schlauch bis hinter den Horizont (Kuppe). Im Bereich eines möglichen Touchdowns konnten später tatsächlich Spuren im Korn gefunden werden. Aufgrund bisheriger Erkenntnisse verdichten sich die Hinweise darauf, dass diese Spuren von einem schwachen Tornado stammen.

    Auf folgender Karte sind die Blickrichtungen der beiden veröffentlichten Fotoserien (rote Pfeile), das grobe Gebiet der Zugbahn des Schlauchs (blaues Fünfeck), den Bereich eines möglichen Touchdowns (gelber Kreis), sowie vorgefundene Spuren (gelbe Punkte/Striche) eingezeichnet.


    Wirbelartige Spuren in einem Feld nordwestlich von Kaltenbach:

    © Adrian Hess

    Quer über dieses Kornfeld legt sich eine schmale Spur niedergedrückter Weizenhalme:

    © Adrian Hess

    Etwas näher rangezoomt:

    © Adrian Hess

    In einem westlich angrenzenden Kornfeld konnte ebenfalls eine Spur gefunden werden:

    © Adrian Hess

    Beide Spuren in einem Blick (blaue Striche = mutmasslicher Weg / keine sichtbaren Spuren):

    © Adrian Hess

    Neben den Spuren zwischen Etzwilen und Kaltenbach wurden auch Windspuren westlich von Etzwilen (Etzwiler Moor) gefunden. Ob diese einen allfälligen Zusammenhang mit der beobachteten Funnelcloud haben, ist ebenfalls unbekannt.


    © Adrian Hess

    Entstehungstheorie
    Die Entwicklung der beiden im Kapitel "Radarbilder" angesprochenen Schauerzellen im Raum Singen (D) / Ramsen war auf eine Bodenwindkonvergenz zurückzuführen: Nördlich des Rheins wehte der Wind aus nördlichen Richtungen, südlich des Rheins aus südlichen Richtungen. Die Konvergenz lag mehr oder weniger direkt entlang des Rheins. Eine Theorie zur Entstehung der Funnelcloud bzw. des möglichen Tornados besteht darin, dass der Abwind der ersten Zelle das Windfeld im Raum Wagenhausen derart zu modifizieren vermochte, dass die in diesem Bereich bereits vorhandene horizontale Scherung einen entscheidenden Impuls zur Rotation bekam. Ein so entstandener lokaler Wirbel könnte im Einflussbereich eines frischen Aufwindes (möglicherweise der nachfolgenden Zelle?) in die Höhe gestreckt worden sein, womit die Geburt der Funnelcloud eingeleitet worden wäre. Dies würde auf einen Vortex non-mesozyklonalen Ursprungs (Typ II) hindeuten, was durch die Radarbilder unterstützt wird.

    Dazu eine Grafik zur Veranschaulichung:


    Quelle: Wikipedia

    Folgendes Radarbild der Meteogroup zeigt die Radarreflektivität zur mutmasslichen Geburtszeit der Trichterwolke (11.40 Uhr MESZ), sowie die Windrichtungsfedern einzelner umliegender Wetterstationen. Die angesprochene grossräumige Konvergenz ist mit rosa Pfeilen eingezeichnet, den Outflow der ersten Zelle mit einem roten Pfeil.


    Quelle Radar- und Winddaten: MeteoGroup/MeteoSchweiz

    Auffälligkeit:
    Auf folgendem Bild ist oberhalb der Funnelcloud versetzt eine Art clear slot auszumachen - ein Feature, welches eher bei einem Tornado mesozyklonalen Ursprungs zu erwarten wäre. Ob bzw. inwieweit dieser clear slot (sollte es denn einer sein) einen Einfluss auf die Entwicklung und/oder Organisation der rotierenden Wolke gehabt hat, ist unbekannt.


    © Originalbild: Adrian Hess

    Interna

    SSWD Main Editor Severestorms Last Edit 18.07.2014 Last Review - Documentation State Draft