18680927 01 Flood Suedschweiz

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Südschweiz und Südostschweiz
Time / Duration 24 hours, several days
Date 27./28.09.1868 und 01.-04.10.1868
Magnitude / Dimension >200mm of rain in 24 hours, >400mm of rain in 48 hours, >600mm of rain in 4 days
Damage -
Fatalities 51
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Katastrophale Wasserverheerungen in den Kantonen Tessin, Graubünden, St.Gallen, Uri und Wallis.
Ursachen waren heftige Gewitter mit sintflutartigen Regengüssen und durch Föhn einsetzende Schneeschmelze in höheren Lagen.

Auf dem San Bernardino wurden in 2 Tagen 467 mm, in 5 Tagen 703 mm und in 8 Tagen gar 1'118 mm Niederschlag gemessen.
Im ganzen forderten die Hochwasser 51 Menschenleben

.

Tessin:
Insgesamt beklagte man 41 Tote; zahlreiche Gebäude, Strassen und Kulturland wurden zerstört.
Katastrophal getroffen wurde die Leventina, in Bodio gab es 22 Tote, 30 Wohnhäuser wurden zerstört.
Von Biasca bis zum Lago Maggiore war alles unter Wasser, das Maggia- und Verzascatal.
Bei Campo-Valle Maggia bildeten sich Rutschungsströme, mehrere Häuser stürzten ein, viele wurden schwer beschädigt.

Graubünden:
Schrecklich zu leiden hatte das Vorderrheintal durch Rhein, Rabius, Glenner und zahlreiche Rüfen, ferner das Hinterrheintal, namentlich das Domleschg, das Schams und Rheinwald sowie das Rheintal unterhalb Reichenau.
Die Abflussspitze des Rheins bei der Tardisbrücke betrug 2700-2900 m3 pro Sekunde.
Ruhig blieben die Plessur und die Landquart. Weitere Schäden notierte man im Misox, im Engadin, im Puschlav und im Münstertal.

St. Gallen:
Insgesamt gab es 9 Tote und zahlreiche Dammbrüche des Rheins.
Die ganze Talebene ab Ragaz war monatelang unter Wasser, die überfluteten Gebiete umfassten rund 20'000 Jucharten mit 750 Häusern.

Uri:
Schwere Schäden verursachte die Reuss, hauptsächlich ab Amsteg, der Kärstelen-, Balanggen- und Gruonbach.
Der Schächen blieb fast ruhig.

Wallis:
Stark betroffen wurde das Matter- und Saastal, ferner das Goms und das Rhonetal oberhalb Martigny. Schon Mitte August war das Wallis durch Saltina, Gamsen und Vispa heimgesucht worden.


Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz



Videos

© Universität Bern


Messdaten


Quelle: MeteoSchweiz - Zwecks besserer Lesbarkeit Datumzahlen und Mengenbeschriftung ergänzt, Kai Kobler 21.09.2022

Übersicht Regenmengen >70mm vom 27. oder 28. September 1868

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Übersicht Regenmengen >200mm vom 27. September bis 4. Oktober 1868 (8 Tagessumme)

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Zeitungsartikel

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Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1868

Interna

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