18900829 01 Flood Ostschweiz
Quick Facts
Type of Event | Flood |
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Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Graubünden, Glarus, Tessin, St.Gallen (Rheintal) |
Time / Duration | 8 days |
Date | 24.08.1890 / 29.08.1890 / 31.08.1890 |
Magnitude / Dimension | >100mm of rain in 24 hours |
Damage | - |
Fatalities | - |
Injuries | - |
Report Source | chronicles, general archive |
Remarks | - |
Ereignis
Überschwemmungen und Rutschungen beidseits der Alpen infolge starker Niederschläge.
Im bündnerischen Rheingebiet erlitten 134 Gemeinden Schäden, vor allem im Oberland, im Domleschg, Prättigau und der Region Chur.
Im Kanton St. Gallen zählte man 1858 geschädigte Personen, hauptsächlich in den Rheintal- und Bodenseeregionenen.
Wasserschäden notierten auch die Kanton Thurgau, Zürich, Schaffhausen und Tessin (Leventina, Blenio- und Maggiatal, Sottoceneri).
Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz
Die letzten 8 Tage des August 1890 brachten dem ganzen Alpengebiet wieder eine ausserordentliche Regenmenge,
die abermals in Begleitung von auf der Südseite der Alpen auftretenden Depressionen sich einstellten.
Schon am 24. und 25. fielen sehr bedeutende Niederschläge, die sich unter heftigen Gewitterausbrüchen bis in das Gebiet der Ostalpen erstreckten.
In unserm Lande trat die grösste Intensität der Niederschläge erst mit dem 29. August 1890 ein, nachdem im Westen des Kontinents eine erhebliche Zunahme des Luftdruckes eingetreten war.
Wir haben auf den Zusammenhang dieser Erscheinungen schon öfters hingewiesen.
Er tritt auch hier wieder zu Tage und wiederholt sich am 31. desselben Monats, wo abermals beträchtliche Niederschläge fielen bei gleichzeitiger neuer Zunahme des Luftdrucks von Westen her.
Auch hier war mit den enormen Niederschlägen, die den Monat zu einem der regenreichsten gemacht haben, ein sehr starker Temperaturfall eingetreten.
Am 31. fiel Schnee in den Voralpen bis zu 999 m herab.
Verhängnissvoller als der Temperaturfall war das Austreten der Flüsse am Schlusse des Monats.
Das im st. gallischen Rheinthal eingetretene Hochwasser war grösser als dasjenige von 1888 und bewirkte wie damals auf der österreichischen Seite Dammbrüche.
Im ganzen Einzugsgebiet des Rheins fanden vielfache Überschwemmungen, Verkehrsunterbrechungen in Folge von Rüfen, Verwüstungen der Wege und Strassen und Verschüttungen statt.
Mehrere Brücken, darunter auch die neue Tardisbrücke über den Rhein, wurden weggeschwemmt.
Der Walensee stieg vom 28. bis 31. August um volle 2 Meter, der Bodensee vom 24. August bis 2. September zu Rorschach um 1.5 m.
Quelle: Dr. R. Billwiller ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1890
Das Hochwasser 1890 in Graubünden
Zum Hochwasser, welches Graubünden anfangs September 1890 heimsuchte, schreibt Christian Pfister:
“Ende August 1890 floss sehr kalte Luft zum Alpennordrand, während vom Mittelmeer her warmfeuchte Luft gegen die Alpen geführt wurde.
Der Schwerpunkt des Niederschlagsgebiets lag wahrscheinlich über den östlichen Zentralalpen und über dem Rheintal.
In Reichenau wurden 555 l/m2, in Engelberg und auf dem San Bernardino 505 l/m2 und in Altstätten SG 411 l/m2 Niederschlag gemessen.
Das sind Werte, die seither nie mehr registriert worden sind.
Diese Niederschläge sind in Bezug auf die Menge derart selten, dass die dadurch entstandenen Hochwasserabflüsse und Erdschlipfe als natürliche Folge zu betrachten sind.
Neben dem bündnerischen Rheingebiet war das Gebiet um Chur und das St. Galler Rheintal schwer betroffen."
August, zweite Hälfte sehr nass mit Schneefällen bis tief herunter, Gewitter. Ende August sodann Hochwasser an vielen Orten.
Tardisbrücke u. A. zerstört.
Grosse Erdrutsche in Chur (Sand) und sonst im Plessurthale, sowie im Rheinthal, Oberland u. s. f.
Eisenbahnverkehr nach Chur auf kurze Zeit gestört.
Unterbrechungen auf den Routen Schyn, Julier und Albula.
Ausdehnung des Hochwassers über die ganze Ostschweiz, besonders im untern Rheinthal und Vorarlberg.
Charakteristisch für diese Hochwasserperiode sind die vielen Erdrutschungen.
Quelle Naturchronik 1890. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden. Band 35 (1890-1891)
Bilder
keine bekannt
Messdaten
Übersicht Regenmengen >70mm vom 24. August 1890
© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte
Übersicht Regenmengen >70mm vom 29. August 1890
© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte
Regensummenkarten mit Regenhöhenangaben in Dezimetern
© Meteo Schweiz, R. Kepler
Zeitungsartikel
Medienlinks
© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1890
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