18911025 01 Storm Alpennordseite

Aus Schweizer Sturmarchiv
Version vom 12. April 2017, 22:03 Uhr von Kaiko (Diskussion | Beiträge) (→‎Ereignis)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Quick Facts

Type of Event Foehn storm
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Alps and north of Alps
Time / Duration Long-time event
Date 25.10.1891 in the morning
Magnitude / Dimension >100km/h
Damage / Impact Great fire in Meiringen, 183 burnt down buildings
Fatalities -
Injuries -
Report Source historical reports
Remarks -


Ereignis

Der 25. Oktober 1891 war ein strahlend schöner Herbstsonntag mit leuchtend blauem Himmel.
Seit Samstagnacht wehte der Föhn durchs Tal, der sich gegen Morgen zu einem kräftigen Sturm entwickelte.
Kurz vor halb acht Uhr brach im Haus der Witwe Katharina Brügger im Ortsteil Stein ein Brand aus.

Nur noch Ruinen und rohe Mauern blieben vom alten Dorfkern von Meiringen übrig, nachdem am 25. Oktober 1891 eine Feuersbrunst darüber hinweggefegt war.
Die Katastrophe begann am Vormittag kurz vor halb acht Uhr.
Wegen eines Kamindefekts brach in einem Wohnhaus im östlichen Ortsteil Stein ein Brand aus.
Weil an diesem Tag starker Föhnwind wehte, breitete sich das Feuer rasch auf benachbarte Gebäude aus.
Die Feuerwehr schritt zügig ein und versuchte die Flammen energisch einzudämmen; dabei konnte sie auch auf das Hydrantennetz zurückgreifen, das nach dem letzten Dorfbrand von 1879 neu in­stalliert worden war.

Glut fiel vom Himmel
Man hoffte, den Brand auf das Steinquartier zu beschränken. Das Verhängnis nahm jedoch einen verheerenden Lauf:
Über den breiten Schuttkegel des Alpbachs hinweg breitete sich ein Glutregen nach Westen aus und steckte im Dorfkern von Meiringen zunächst eine Scheune in Brand.
Von diesem Relais aus breiteten sich die Flammen rasend schnell im ganzen Siedlungsgebiet aus.

Innert Kürze erfasste der Feuersturm auch zahlreiche Gebäude im benachbarten Ortsteil Eisenbolgen und sogar im Dorf Hausen, das einen Kilometer weiter nordwestlich liegt.
Weil die meisten Gebäude aus Holz bestanden und mit Schindeldächern gedeckt waren, fanden die Flammen reichlich Nahrung.
Der Föhnsturm fachte das Feuer zu unbezwingbarer Stärke an. Glühende Schindeln wurden bis an den Brienzersee geweht, verkohltes Papier fand sich sogar in Därligen.
Nach gut zwei Stunden war der Spuk zu Ende. Die meisten Menschen konnten nur das nackte Leben retten.

Die Brandruine der Englischen Kirche, dahinter Ruinen an der Unteren Gasse.


Brandruine des Hotels Meiringerhof an der Kreuzung von Oberer und Unterer Gasse.

Quelle: Berner Zeitung

Ursachen- und Ereignisanalyse / Messdaten


© Wetterzentrale

Historische Quellen

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 14.02.2017 Last Review - Documentation State Ready for Review