18940521 02 Hail Herisau SG

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Medium-sized Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the medium-sized hail was Herisau (AR), Urnäsch (AR), St. Gallen (SG)
Time / Duration 17.30 local time +/- 30 min
Date 21.05.1894
Magnitude / Dimension Estimated 2 - 4 cm in Diameter, Layer of hail
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (b) Aus dem Untertoggenburg über den Bodensee ins schwäbische Allgäu ziehend.
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 35km.

Aus Herisau wird der „Neuen Züreher-Zeitung" berichtet:
Das erste grössere Gewitter dieses Jahres ging Montag abends zwischen 5 und 6 Uhr über unsere Gegend,
führte aber einen Hagelschlag mit sich, der lange verheerend und vernichtend auf Wiesen, Gärten und Obstbäume niederprasselte und bedeutenden Schaden anrichtete.
Schlossen in der Grösse von Baumnüssen fielen, und stundenlang hernach, ja sogar am Dienstag konnte man noch manchenorts die Hagelsteine haufenweise fassen.
Die Bäume wurden fürchterlich hergenommen:

Dem „St. Galler Tagblatt" wird am 22. geschrieben:
Das gestrige Gewitter, das schon gegen 5 Uhr aus der Gegend der Urnäsch sich bemerkbar machte, zog sich dann dem Tannenberg zu, um ca. 18.30 Uhr ganz in die Nähe zu rücken.
Beim Kantonsschulgebäude fielen nur vereinzelte erbsengrosse Hagelsteine, dort war also die südliche Grenze des Hagelfalls.
Im Norden hauste das Unwetter stärker. Noch heute ist der Kamm der Anhöhe von Rotmonten auf eine Strecke von 300 Meter mit einer kompakten Bismasse aus angeschwemmten Schlossen bedeckt.
Die Bäume sind teilweise ganz, teilweise zur Hälfte des Fruchtansatzes beraubt.
In einem Garten, der den aus Nordwesten zugepeitschten Hagelsteinen ausgesetzt war, sind die Schosse der Sträucher wie mit einer Rute abgeschlagen.

Angabe des Kreisförsters

Zeit des Hagelschlags: 18.10-18.20 Uhr.
Richtung: W nach E. Ausdehnung des Hagelstrichs innerhalb des Dienstkreises (für die umliegende Gegend fehlen uns also Daten)
in die Länge: Von Kräzern bis Joosrüti-Rotmonten, ca. 0.2 km,
in die Breite: Von Abtwil bis Menzlen und Engelburg b. St. Gallen ca. 3.3 km.
Körner durchschnittlich 1—2 cm Durchmesser, vereinzelt wie Baumnüsse.
Der Boden war stellenweise dicht von Hagelkörnern besäet; letztere fielen aus Westen.
Laut eingezogenen Informationen und nachherigen eigenen Beobachtungen bildete sich das Hagelwetter westlich von Abtwyl,
zog über Kräzern und Brüggen der Sitter entlang in einer Ausdehnung nach rechts und links derselben von 1.5—1.7 km über Spiesegg, Sitterwald nach Joosrüti.
Am stärksten wütete es der Sitter entlang in einer Breite von 1 km zu beiden Seiten.
Am Nordabhang des Sitterwaldes habe ich am 23. Mai 1894 vormittags noch zusammengeschwemmte Hagelkörner von 1—2 cm Durchmesser in grosser Menge gefunden.
Die grössten Körner sollen baumnussgross gewesen, glücklicherweise aber nur in kleiner Zahl gefallen sein.
Über Feldle, Spiesegg, Sitterwald sei der Boden vollständig mit Hagelkörnern bedeckt gewesen.
Von den Bäumen schlugen die Schlossen eine grosse Menge Zweige ab. Stellenweise liegt das Gras geknickt und wie gewalzt am Boden.
Der Schaden an Bäumen und Gras ist daher auch ziemlich bedeutend.

Charakteristische Gewitterzüge am 10. Juli 1893
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1894

Interna

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