18980720 03 Gust Obersee ZH: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
Gewitterzug (c) vom Albis her über das Linthal, Thur- und Sittergebiet zum Bodensee und Rhein ziehend.<br/>
Gewitterzug (m) aus dem mittlem Reussgebiet gegen den obern Zürichsee ziehend.<br/>
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 90km. Zuggeschwindigkeit 45km/h.<br/><br/>
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 45km. Zuggeschwindigkeit 45km/h.<br/><br/>


Der „Neuen Zürcher Zeitung" entnehmen wir:<br/>
Darüber wurde der „Neuen Zürcher Zeitung berichtet: (20. Juli 1898)<br/>
'''''An der Strasse von Windisch nach Brugg sah man eine Anzahl entwurzelter Obstbäume.'''''<br/><br/>   
'''''Heute abend 16.30 Uhr entlud sich über die Gegend des obern Zürichsees, der March und der Bezirke See und Gaster gegen das Toggenburg hin ein äusserst heftiges, mit  starkem Orkan begleitetes Gewitter.<br/>
'''''Die zu Strömen angeschwellten kleinen Rinnsale wälzten ihre trüben Fluten in Ställe und Keller und überschwemmten die Felder.<br/>
'''''Der Sturm entwurzelte Bäume oder riss wenigstens Aeste ab. '''''<br/><br/>   


Charakteristische Gewitterzüge am 20. Juli 1898<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 20. Juli 1898<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich<br/><br/>
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Am 20. Juli 1898 überziehen gegen Abend zwei heftige Gewitter mit Hagel und Sturmwinden Teile von Cham. Das Zuger Volksblatt fasst zusammen:<br/>
«Gestern, Mittwoch, nachmittag gingen über Cham zweimal sehr starke Gewitter nieder. Wenige Minuten vor drei Uhr verdunkelte sich der Himmel, unaufhörlich zuckten die Blitze und krachte der Donner.<br/>
Ein heftiger Gewitterregen mit Hagelschlag folgte, letzterer war jedoch zum Glück von nur kurzer Dauer, die Schlossen [= Hagelkörner] waren nicht besonders gross und der daherige Schaden nicht sehr bedeutend.<br/>
Eine kurze Stunde nachher brach aber ein zweites, viel heftigeres Gewitter los.<br/>
Es wurde fast völlig Nacht und ein wolkenbruchartiger Platzregen, mit orkanartigem Sturme und Blitzschlägen begleitet folgte.<br/>
Im Nu floss eine Unmasse Wasser durch die Strassen.<br/>
In Enikon, Kirchbühl, Städtli hat der Sturmwind sehr arg gehaust, eine grosse Anzahl Obstbäume ist entwurzelt, so dass die betroffenen Landwirte einen ganz bedeutenden Schaden erleiden. In den genannten Ortschaften hat der Sturmwind dem Obst bedeutend Eintrag gethan.<br/>
Auch die übrigen Kulturen sind ebenfalls stark beschädigt worden.<br/>
In das Schloss St. Andreas hat der Blitz eingeschlagen, jedoch ohne zu entzünden.<br/>
Das Ungewitter dauerte gegen 10 Minuten, von welchem jedoch glücklicherweise der nördlich der Papierfabrik gelegene Teil der Gemeinde Cham ziemlich verschont blieb.»<br/>
Quelle: [https://www.chamapedia.ch/wiki/Hagel Zuger Volksblatt]


==Medienlinks==
==Medienlinks==

Aktuelle Version vom 11. November 2018, 17:06 Uhr

Quick Facts

Type of Event Wet Microburst
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Obersee (ZH), March (ZH)
Time / Duration 16.00 - 17.00 local time
Date 20.07.1898
Magnitude / Dimension local wind gusts of >100 km/h
Damage trees downed
Fatalities -
Injuries -
Report Source historical report
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (m) aus dem mittlem Reussgebiet gegen den obern Zürichsee ziehend.
Zugrichtung von Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 45km. Zuggeschwindigkeit 45km/h.

Darüber wurde der „Neuen Zürcher Zeitung berichtet: (20. Juli 1898)
Heute abend 16.30 Uhr entlud sich über die Gegend des obern Zürichsees, der March und der Bezirke See und Gaster gegen das Toggenburg hin ein äusserst heftiges, mit starkem Orkan begleitetes Gewitter.
Die zu Strömen angeschwellten kleinen Rinnsale wälzten ihre trüben Fluten in Ställe und Keller und überschwemmten die Felder.
Der Sturm entwurzelte Bäume oder riss wenigstens Aeste ab.

Charakteristische Gewitterzüge am 20. Juli 1898
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich


Am 20. Juli 1898 überziehen gegen Abend zwei heftige Gewitter mit Hagel und Sturmwinden Teile von Cham. Das Zuger Volksblatt fasst zusammen:
«Gestern, Mittwoch, nachmittag gingen über Cham zweimal sehr starke Gewitter nieder. Wenige Minuten vor drei Uhr verdunkelte sich der Himmel, unaufhörlich zuckten die Blitze und krachte der Donner.
Ein heftiger Gewitterregen mit Hagelschlag folgte, letzterer war jedoch zum Glück von nur kurzer Dauer, die Schlossen [= Hagelkörner] waren nicht besonders gross und der daherige Schaden nicht sehr bedeutend.
Eine kurze Stunde nachher brach aber ein zweites, viel heftigeres Gewitter los.
Es wurde fast völlig Nacht und ein wolkenbruchartiger Platzregen, mit orkanartigem Sturme und Blitzschlägen begleitet folgte.
Im Nu floss eine Unmasse Wasser durch die Strassen.
In Enikon, Kirchbühl, Städtli hat der Sturmwind sehr arg gehaust, eine grosse Anzahl Obstbäume ist entwurzelt, so dass die betroffenen Landwirte einen ganz bedeutenden Schaden erleiden. In den genannten Ortschaften hat der Sturmwind dem Obst bedeutend Eintrag gethan.
Auch die übrigen Kulturen sind ebenfalls stark beschädigt worden.
In das Schloss St. Andreas hat der Blitz eingeschlagen, jedoch ohne zu entzünden.
Das Ungewitter dauerte gegen 10 Minuten, von welchem jedoch glücklicherweise der nördlich der Papierfabrik gelegene Teil der Gemeinde Cham ziemlich verschont blieb.»
Quelle: Zuger Volksblatt

Medienlinks

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