19020808 06 Sturzflut Glaubenberg OW
Quick Facts
Type of Event | Flash Flood |
---|---|
Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Glaubenberg (OW), Giswil (OW) |
Time / Duration | 16:30-17:30 local time |
Date | 08.08.1902 |
Magnitude / Dimension | >50mm of rain in 1 hour |
Damage | Flooded streets and maedows |
Fatalities | - |
Injuries | - |
Report Source | Historical reports |
Remarks | - |
Ereignis
Gewitterzug (m) vom Brienzer Rothorn durch das Entlebuch und über den Vierwaldstätter- und Zürichsee zum Bodensee ziehend.
Zugrichtung von Südwesten nach Nordosten. Gewitterzuglänge 141km. Zuggeschwindigkeit 47km/h.
Der zu jener Zeit in Schwendikaltbad, 9 km westlich von Sarnen, sich aufhaltende Beobachter von Möhlin machte uns folgende briefliche Mitteilung:
Zweimal fiel der Regen wolkenbruchartig, so dass die Zuflüsse des Schlierenbaches über die Ufer traten, den Gasthof zum Kaltbad rings umflutend.
Das Wasser drang in die Kellerräume, riss unterhalb des Hotels ein Stück Weges fort, verursachte mehrere Erdschlipfe am Abhang des Jenzigrates, nahm auch einige Brücken und Stege weg.
Sarnen Schreibt:
Auf den westlichen Bergen bedeutende Verheerungen durch Wildbäche.
Unwetter vom 8. August 1902
Am Abend des 8. August 1902 ballte sich "ein Ungewitter im Einzugsgebiete der Lauwi und der Grossteilerbäche zusammen, das in kurzer Zeit zu einem Wolkenbruch ausartete und diese Gewässer in furchtbar gefahrdrohender Weise anschwellen machte.
Leider waren die scheinbar jeder Gefahr zum Trotz erbauten grossartigen Vorsicherungswerke nicht imstande, diesem Ansturm zu widerstehen.
Die 10 Talsperren im hintern Lauwibett unterhalb den Hinterbrenden sind spurlos verschwunden, die gewaltigen Sperren beim Abensitli, von denen eine gerade am selben Mittag fertig geworden, wurden, trotzdem sie aus grösstenteils riesigen Steinen konstruiert waren, ebenfalls in wenig Augenblicken weggespült".
So steht es im Obwaldner Volksfreund vom 13.8.1902 zu lesen.
Auch im Rotmoosgraben, der in die Laui mündet, wurden sämtliche Sperren und im untersten Teil die Schale grösstenteils weggeschwemmt.
Beim Zimmerplatz brach dann die Laui aus ihrem Bachbett aus und wälzte sich durch den Grundwald dem Grossteilerboden zu.
Hier gab es kaum ein Heimwesen, das von der Überschwemmung nicht betroffen war. Noch lange floss das Lauiwasser direkt dem Sarnensee zu, wie mündlich überliefert wird.
Auch die übrigen Grossteilerbäche traten über die Ufer, richteten aber weniger Schaden an den Verbauungen an, vernichteten aber manche Burde Emd.
Der Steinibach floss längere Zeit über die Allmend nach dem Gsangli herunter in den See (eigentlich müsste es hier Gang heissen).
Der angerichtete Schaden war hier nicht so bedeutend.
Noch heute erinnert im Heimwesen Juch ein metallenes Kreuz an dieses grosse und furchtbare Unglück.
Das Kreuz steht auf einer leicht erhöhten Stelle, die, wie erzählt wird, damals nicht überschwemmt war, weder von der Laui noch von den Grossteilerbächen.
Quelle: Heimatkundliche Vereinigung Giswil
Charakteristische Gewitterzüge am 8. August 1902
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich
Messwerte (Regenmengen)
-
Betroffene Gewässer
-
Medienlinks
© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1902
Interna
SSWD Main Editor | Kaiko | Last Edit | 07.05.2018 | Last Review | - | Documentation State | Ready for Review |
---|