19100614 01 Flood Zentral- und Ostschweiz: Unterschied zwischen den Versionen

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dass dafür heftige Niederschläge in der Zentralschweiz insbesonders bei den Zuflüssen Engelbergeraa und Muota verantwortlich waren.<br/>  
dass dafür heftige Niederschläge in der Zentralschweiz insbesonders bei den Zuflüssen Engelbergeraa und Muota verantwortlich waren.<br/>  
[http://www.karlgraf.ch/FWStansstad/2005/Hochwasser2005/hochwasser00e.htm Bildergalerie] © Karl Graf, Stansstad<br/><br/>
[http://www.karlgraf.ch/FWStansstad/2005/Hochwasser2005/hochwasser00e.htm Bildergalerie] © Karl Graf, Stansstad<br/><br/>
==Analysen==
Die  Niederschläge und Hochwasserkatastrophe  vom  14./15.  Juni  1910  und  ihre  Ursachen.  Mitte  Juni  gingenüber  einen  Teildeausserordentlich  starke  NiederschlägniederDiesgaben  Veranlassung  zu  gewaltigen  Hochwassern  verschiedener    Flüsse  undamizu  wahren  Katastrophen,  wie wir  si  e  seit  Jahrzehnten  nicht  mehr  erlebt  hatten;  sie  führten  uns  eindringlich vor  Augen, dass unser Land trotz  der  grossen  für  Flusskorrektionen  und  Flussverbauungen  gebrachten  Opfer  vorÜberraschungenkeines-wegs  ganz  gesichert  istDie Untersuchung  des  vorliegenden  Falles  wird  uns  abe  lehren, dassähnliche  Fälle  glücklicherweise  sehrselten  sein  müssen;  verschiedene  Faktorehaben  nämlihdazubeigetragen,dasdurch  die  an  und  für  sich  ganz  ausserordentlich  grossen  Niederschläge  erzeugte  Hochwasser  der  Flüsse  noch verderb-licher  zu  machen. 
In  der  ersten  Junidekade  hatte  bei  recht  unregelmässiger  Luftdruckverteilung  wechselnd  bewölktes,  aber  im  ganzen  sonniges  und  warmes  Wetter  geherrscht  mitvereinzelten strichweisen Gewitterregen, von  denen  aber  nur  diejenigen  vom  6.  im  nördlichen  Teil  des  Landes  grössere  Intensität  erreichten.    Grösseren Einfluss au  f die Wasserführung  derFlüsse  im Alpengebiete  hatte  die  in  dieser  warmen Periode  rapid vor sich gehende Schneeschmelze.    Die  folgenden  Abweichungen  der  Temperatur  in  den  ersten beiden  Pentaden  des  Juni  von  den  Normalmitteln  dieser  Pentaden  zeigen,  dass  die  positive Temperaturanomalie  in  den  höheren  Lagen  noch  grösser  war  als  im schweizerischen  Mittelland:
Einige  Anhaltspunkte  für  den  Betrag  der  Ablation  geben  uns  die Schneehöhenmessungen  vom  Säntis  und  St.  Gotthard:  Säntis                            St.  Gotthard  20.  V. 281 cm Höhe  der  Schneedecke  am          31. V327  cm          27.  V.  226  „  „      „            „
Demnach  schmolzen  auf  dem  Säntis  in  der  ersten  Junidekade  132  cm, während  der  mittlere Abtrag in dieser  Zeit  etwa  60  cm  beträgt.s)  Die  Höhenlage  der  Schneegrenze  wird  vom Säntis  für  den  6. Juni  auf  1500  Meter,  für  den  16.  auf  1700  Meter  angegeben.    Als  Fazit  ergibt  sich,  das  am  Ende  der  ersten  Junidekade  der  Erdbodenin  Voralpenhöhe  durch  die abnormale  Schneeschmelze  mit Wasser  durchtränkt  war, ein Umstand, au  f  dessen  Bedeutung  wir  noch  werden  zurückkommen  müssen. 


==Messdaten==
==Messdaten==

Version vom 23. Februar 2018, 23:19 Uhr

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Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Central Switzerland and Eastern Switzerland (21 cantons affected)
Time / Duration several days
Date 14.-17.06.1910
Magnitude / Dimension catastrophic
Damage 16 millions Swiss franc in those days (For that time an enormous sum)
Fatalities 27
Injuries -
Report Source old postcards, chronicles, general archive,
Remarks -


Ereignis


Hochwasserkatastrophe in 21 Kantonen der Alpennordseite. Die West- und Südwestschweiz blieben weitgehend verschont.
Ursachen waren extreme Regenfluten und Wolkenbrüche. Verschärft wurde die Situation durch eine abnorme Schneeschmelze auf die ohnehin schon vollgesättigten Böden.
Allein der Schaden an Strassen, Brücken und Gewässern betrug, in damaliger Währung, 7.6 Millionen Franken, der Schaden an privatem Besitz 5,5 Millionen
(ohne die begüterten Privaten, Industrien und ohne die Schäden der Gemeinden und der SBB).
Die totale Schadensumme erreichte die Höhe von 16 Millionen Franken, eine für die damalige Zeit ungeheure Summe.


Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz

Die Auswirkungen der Hochwasser nach Einzugsgebieten:

Rhein: Im Bündnerland wurde der nordöstliche Teil des Kantons, das Prättigau, der Schanfigg und die Landschaft Davos katastrophal getroffen.
Wasser - und Rüfenschäden notierte man ferner in der Herrschaft, der Region Pfäfers-Ragaz un im St. Galler Rheintal.
Der hohe Wasserstand des Bodensees dauerte wochenlang an und führte in den ufernahen Gebieten zu schweren Überflutungen.
Vom Bodensee abwärts bis Basel verursachte der Rhein und etliche Zuflüsse bedeutende Beschädigungen.

Thur: Ausbrüche fast aller Bergbäche sowie zahlreiche Rutschungen schon im Oberlauf des Toggenburgs und in den Einzugsgebieten der Sitter und der Töss.
Ab Bischofszell ereigneten sich zahlreiche Dammbrüche mit "Seenbildung"

Aare: Schäden bereits ab dem Hasli- und Gadmertal. Vom Thunersee an während längerer Zeit eine einzige Sumpffläche.
Ungewöhnliche Wassermengen brachten auch die Emme und deren Zuflüsse sowie die Langeten, Rot, Wigger, Wyna und andere Bäche.
Insgesamt wurde das Emmental in diesem Jahr zehnmal von Unwettern und Hochwassern heimgesucht.

Reuss: Katastrophal getroffen wurde das ganze Schächental und der untere Teil des Urner Reusstales von Amsteg an abwärts.
Eine Mutter und ihre zehn Kinder konnten nur noch tot geborgen werden.
Auch die Muota und ihre Nebenbäche sowie die Engelberger Aa und die Melchaa brachten verheerende Wasser- und Geschiebemengen.
Die ufernahen Gebiete am Vierwaldstättersee wurden überflutet, ebenso die Reussebene ab Gisikon (LU) bis Bremgarten (AG).

Linth und Limmat: Das Glarner Linth- und Sernftal gehörten zu den am schwersten betroffenen Gebieten.
Hochwasserschäden verursachten auch die Seez und alle Bergbäche im Einzugsgebiet des Walensees und des Linthkanals.
Der Zürichsee hatte einen so hohen Wasserstand, dass er alle Uferstellen überflutete; die Limmat von Zürich bis Baden(AG) überschwemmte zahlreiche Industriebetriebe.
Die Sihl und ihre Nebenbäche überbordeten schon weit oben im Quellgebiet.
Die ganze Talsohle zwischen Euthal und Egg war ein einziger See.

Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz

Das Prättigau gedenkt der Hochwasserkatastrophe
"Im Juni 1910 wurde der Kanton Graubünden, insbesondere das Prättigau von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Fachleute sprechen sogar von einem Jahrtausendereignis. Von Klosters bis Landquart wurden insgesamt 15 Brücken weggerissen, sodass die Eisenbahn- und Strassenverbindung Landquart–Küblis während Wochen unterbrochen und unpassierbar waren. Ausgelöst wurde die Hochwasserkatastrophe von heftigen Regenfällen, die am Montagabend des 13. Juni einsetzten und mit geringen Unterbrechungen bis am Mittwochvormittag andauerten. In der Höhe wehte der Föhn, sodass die Schneemassen zerflossen, Rüfen losbrachen, in die Töbel stürzten und diese zu reissenden Wildbächen anschwellen liessen. Am stärksten betroffen von diesen sintflutartigen Niederschlägen war der Rätikon, was zur Folge hatte, dass nicht nur das Prättigau, sondern auch das Vorarlberg, insbesondere das Montafon und das Klostertal von der Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurden. Auch in diesen Tälern wurden nahezu alle Brücken zerstört, Strassen weggerissen und die Eisenbahnlinie Bludenz - Schruns, die 1904 in Betrieb genommen worden war, war dermassen beschädigt, dass damals eine Wiederinbetriebnahme in Frage gestellt wurde."
Quelle: vilan24.ch

Schrecklich Kundschaftszeichen
"Bereits am Dienstag, 14. Juni wälzten die Seitenbäche ungeheure Mengen Holz, Steine und Schutt zu Tal. Die Landquart stieg von Stunde zu Stunde. Um die Wucht der Schlamm- und Wasserwogen zu brechen, wurden Bäume eingehängt und am Ufer mit Ketten, Glockenseilen und Aluminiumdrähte der Kraftleitungen festgebunden. Dazu Mathias Thöny, Redaktor der Prättigauer Zeitung und Feuerwehrkommandant von Schiers, der zur Eindämmung des Schraubachs Tag und Nacht Einsatz war: "Und nun ging auch noch das Bindematerial aus. Schon hatte man alle erhältlichen Ketten und Stricken, die Glockenstränge aus dem Kirchturm, die Rettungsseile der Anstalt aufgebraucht. Da erhielt in der höchsten Not die Elektrische Abteilung der Feuerwehr den Befehl: Schneidet die Aluminiumdrähte der Kraftleitung herunter! Unterdessen stürzte der rechtseitige Pfeiler der eisernen Bahnbrücke ein... Über die Verheerungen im innern Prättigau brachte die Landquart Nachricht, und welche! Auf unmessbaren Wassermassen schwammen sie daher, die schrecklichen Kundschaftszeichen: Kommoden, Kinderwagen, Fässer, Tierkadaver, Hausgebälk..." Vom Ausmass der Katastrophe können wir uns 100 Jahre später anhand des Fotomaterials ein ungefähres Bild machen"
Quelle: vilan24.ch

Von Umwelt abgeschnitten
"Mehre Tage nach der Katastrophe war das Prättigau von der Umwelt abgeschnitten. Klus und Fuchsenwinkel waren unpassierbar, Telegraf- und Telefonleitungen zerstört, die Bahnlinie zwischen Landquart und Küblis war vom Hochwasser zerstört und Brücken und Strassen weggerissen. Nach Küblis musste man von Schiers aus den Umweg über Buchen - Luzein machen und in die Herrschaft und nach Chur gelangte man nur über Seewis - Fadära - Malans. Am 9. Juli fuhr die Bahn wieder bis Pardisla, am 13. bis nach Schiers und am 1. August bis Küblis, sodass die Strecke Landquart - Klosters- Davos wieder durchgehen befahrbar war. Die Schäden wurden auf über eine Million Franken geschätzt. Ungefähr die Hälfte entfiel laut Thöny auf die Rhätische Bahn. Zwei Sägen waren zerstört, ein Dutzend Häuser und Ställe weggerissen, Wiesen. Äcker und Gärten weggespült oder mit Schlamm und Steinen bedeckt. Im Prättigau waren diesem Zeitpunkt 500 Mann mit 20 Offizieren an der Arbeit. Im Felsenbach kam in der Nacht ein Soldat des Geniebataillons 6, der mit Proviant von Malans unterwegs war, ums Leben. Beim Überschreiten des Geleises soll er einen Fehltritt getan haben, sodass er vor den Augen seines Kameraden plötzlich in den Fluten verschwand."
Quelle: vilan24.ch



Quelle: Das Hochwasser 1910 in Graubünden GraNat


Bilder

Linthhochwasser im Kanton Glarus



Kartenquelle: Google / Bearbeitung: Kai Kobler

1. Brummbach in Linthtal


2. Brummbach in Linthtal


3. Eisenbahnlinie bei Luchsingen


4. Die Linth bei Luchsingen


5. Die Linth bei Luchsingen


6. Die Linth bei Nidfurn-Haslen


7. Krauchbach bei Matt


8. Mühlebachrunse bei Engi


9. Geissgäden bei Engi


10. Inselpark bei Schwanden


11. Bahnhofbrücke bei Schwanden


12. Sägerei im Mühlefuhr in Schwanden


13. Hier befand sich die Mühlebrücke in Schwanden


14. Zerstörte Holensteinbrücke bei Ennenda


15. Kaltbachrunse bei Ennenda


16. Die Alpenbrücke bei Glarus


17. Näfels beim Freulerpalast


18. Liegenschaft Stampf in Näfels


19. Schulplatz in Näfels

Quelle: Bildergalerien Linth - Escher - Stiftung


Landquarthochwasser im Kanton Graubünden (Prättigau)



Kartenquelle: Google / Bearbeitung: Kai Kobler

1. Während dem Hochwasser vom 14. Juni 1910 hob die Dalvazza-Rüfe die im Bau befindliche Post Dalvazza (Holzhaus)
aus den Fundamenten und überschüttete das Gelände mit Holz, Schutt und Steinen


2. Durch Genietruppen erstellte Lehnenbrücke bei Dalvazza. Gesamtlänge 100 Meter.
An der Stelle, wo im Bild die Landquart fliesst, befand sich ein sechs Meter hoher Eisenbahndamm (punktierte Linie)


3. Während dem Hochwasser vom Juni 1910 führte die hochgehende Landquart an verschiedenen Orten zu massiver Ufer-Erosion.
So unterspülte sie unter anderem bei Fideris die entlang des Flusses verlaufende RhB-Linie


4. Im Juni 1910 fügte die hochgehende Landquart dem Bahnhof Jenaz schwere Schäden zu


5. Während dem Hochwasser vom Juni 1910 wurde die RhB-Brücke über den Schraubach zerstört
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6. Während dem Unwetter vom 14. Juni 1910 wurde Grüsch durch den Taschinasbach verwüstet


7. Blick von Fanas in die Ebene von Grüsch


8. Grüsch


9. Schwere Schäden an Gebäude und Strasse im Bereich der Katholischen Pfarrkirche St. Joseph in Seewis-Pardisla


10. Während dem Hochwasser im Juni 1910 strömte die hochgehende Landquart mit brachialer Gewalt durch die Klus.
Bei der Lokalität «Felsenbach» räumte sie die RhB-Brücke aus dem Weg
Reste der 1910 beim Hochwasser zerstörten Brücke bei Felsenbach. Das Militär erstellte eine Notbrücke


11. Im Juni 1910 brach die hochwasserführende Landquart im Raum Igis-Landquart
aus ihrem Flussbett aus und zerstörte unter anderem die SBB-Brücke über die Landquart

Quellen: Bildergalerien GraNat
vilan24.ch

Sihlhochwasser im Kanton Zürich


Das Hochwasser an der Sihl bei Zürich, Blick vom Höngg

Quelle: Höngger OnlineFoto: Thomas Mattli, Staatsarchiv Zürich

Blick vom Höngg in die Ebene


Die hoch gehende Sihl 1910 bei den Durchlässen am Zürcher Hauptbahnhof mit ausgeschöpfter Abflusskapazität


Platzspitz


Fuhrwerk in Altstetten

Quelle: Kanton Zürich


Die enormen Wassermassen konnte auch die Limmat in Ennetbaden nicht mehr schlucken

Quelle: Ennetbadener Post

Hochwasser des Vierwaldstättersee


Das Hochwasser in Luzern am Vierwaldstättersee



Quelle: Das Jahrhundert-Hochwasser in Luzern 1910 Stadt Luzern Stadtarchiv


  • Weitere Bilder aus der Innerschweiz:

Die nachfolgenden Bilder aus dieser Zeit (Die Fotos aus dieser Zeit stammen aus dem Archiv von Karl Graf) zeigen,
dass dafür heftige Niederschläge in der Zentralschweiz insbesonders bei den Zuflüssen Engelbergeraa und Muota verantwortlich waren.
Bildergalerie © Karl Graf, Stansstad

Analysen

Die Niederschläge und Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juni 1910 und ihre Ursachen. Mitte Juni gingenüber einen Teildeausserordentlich starke NiederschlägniederDiesgaben Veranlassung zu gewaltigen Hochwassern verschiedener Flüsse undamizu wahren Katastrophen, wie wir si e seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatten; sie führten uns eindringlich vor Augen, dass unser Land trotz der grossen für Flusskorrektionen und Flussverbauungen gebrachten Opfer vorÜberraschungenkeines-wegs ganz gesichert istDie Untersuchung des vorliegenden Falles wird uns abe lehren, dassähnliche Fälle glücklicherweise sehrselten sein müssen; verschiedene Faktorehaben nämlihdazubeigetragen,dasdurch die an und für sich ganz ausserordentlich grossen Niederschläge erzeugte Hochwasser der Flüsse noch verderb-licher zu machen. In der ersten Junidekade hatte bei recht unregelmässiger Luftdruckverteilung wechselnd bewölktes, aber im ganzen sonniges und warmes Wetter geherrscht mitvereinzelten strichweisen Gewitterregen, von denen aber nur diejenigen vom 6. im nördlichen Teil des Landes grössere Intensität erreichten. Grösseren Einfluss au f die Wasserführung derFlüsse im Alpengebiete hatte die in dieser warmen Periode rapid vor sich gehende Schneeschmelze. Die folgenden Abweichungen der Temperatur in den ersten beiden Pentaden des Juni von den Normalmitteln dieser Pentaden zeigen, dass die positive Temperaturanomalie in den höheren Lagen noch grösser war als im schweizerischen Mittelland: Einige Anhaltspunkte für den Betrag der Ablation geben uns die Schneehöhenmessungen vom Säntis und St. Gotthard: Säntis St. Gotthard 20. V. 281 cm Höhe der Schneedecke am 31. V327 cm 27. V. 226 „ „ „ „ Demnach schmolzen auf dem Säntis in der ersten Junidekade 132 cm, während der mittlere Abtrag in dieser Zeit etwa 60 cm beträgt.s) Die Höhenlage der Schneegrenze wird vom Säntis für den 6. Juni auf 1500 Meter, für den 16. auf 1700 Meter angegeben. Als Fazit ergibt sich, das am Ende der ersten Junidekade der Erdbodenin Voralpenhöhe durch die abnormale Schneeschmelze mit Wasser durchtränkt war, ein Umstand, au f dessen Bedeutung wir noch werden zurückkommen müssen.


Messdaten

Für 1910 ist die Niederschlagsverteilung schwierig zu rekonstruieren.
Aber es ist davon auszugehen, dass in den am stärksten betroffenen Gebieten verbreitet 100-150mm, in Staulagen bis 200mm innert 24 Stunden gefallen sind.

  • Auf Rigi-Kulm registrierte man am 15. Juni 1910 um sieben Uhr die grösste je gemessene Niederschlagsmenge innert 24 Stunden.

Abflussspitzen und maximaler Wasserstand

Maximaler Abfluss:
Rhein Basel >4300m3/s (Geschätzt)
Quelle: Wasser Energie Luft

Maximaler Abfluss:
Thur in Andelfingen >1400m3/s (Geschätzt, korrigierter Abfluss aufgrund Retention)
Quelle: Wasser Energie Luft

Maximaler Abfluss:
Limmat Baden AG >730m3/s (Geschätzt)
Quelle: Gefahrenkarte Hochwasser, Limmattal, Teil 3

Maximaler Abfluss:
Limmat Zürich >650m3/s (Geschätzt)
Quelle: Gefahrenkarte Hochwasser, Limmattal, Teil 3

Maximaler Abfluss:
Sihl - Zürich, Sihlhölzli >380m3/s (Geschätzt)
Quelle: Wasser Energie Luft

Maximaler Abfluss:
Landquart - Klosters >104m3/s (Geschätzt)
Quelle: Kanton Graubünden

Der Vierwaldstättersee erreichte am 17. Juni 1910 um fünf Uhr morgens seinen maximalen Wasserstand in Luzern mit 435.25 m.ü.M
Kritische Pegelstände:
Pegelstand 435.25 M.ü.M. Hochwasserhöchststand 1910
Pegelstand 435.23 M.ü.M. Hochwasserhöchststand August 2005
Pegelstand 434.94 M.ü.M. Hochwasserhöchststand Mai 1999
Pegelstand 434.45 M.ü.M. Schadengrenze in Luzern
Pegelstand 434.25 M.ü.M. Lage kritisch beobachten, Vorbereitungen treffen

Medienlinks

Interna

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