19220801 02 Gust Wigoltingen TG: Unterschied zwischen den Versionen

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| align = "left" | 14.08.1922
| align = "left" | 01.08.1922
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==Ereignis==
==Ereignis==
[[File:19220801 02 Gust Wigoltingen TG_Winti.jpg|1000px]]<br/>
Quelle: [https://www.winterthur-vorhersehbar.ch/vorher-belebtes/ugfell-und-f%C3%BC%C3%BCrio/ Winterthur - vorhersehbar]<br/><br/>
Gewitterzug (b) ausgedehnte Front vom Genfersee über das ganze schweizerische Mittelland, die östlichen Juraketten und beinahe die ganzen Alpen hinweggehend, stellenweise von intensivem  Hagel begleitet.<br/>
Gewitterzug (b) ausgedehnte Front vom Genfersee über das ganze schweizerische Mittelland, die östlichen Juraketten und beinahe die ganzen Alpen hinweggehend, stellenweise von intensivem  Hagel begleitet.<br/>
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 226km. Zuggeschwindigkeit 45km/h<br/><br/>
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 226km. Zuggeschwindigkeit 45km/h<br/><br/>


'''''Die stärksten Auslösungen hatte die fortschreitende Gewitter-Front im Kanton Graubünden und durchzog den ganzen Kanton in breiter Front von SW nach NE.'''''<br/>
laut „Thurgauer Zeitung" richtete der Hagel im Thurgau und Tösstal grosse Verheerungen an, wir entnehmen ihr:<br/>
'''''Es kam mit unheimlicher Geschwindigkeit herangezogen, nachdem am Nachmittag der Himmel wolkenlos war.<br/>
'''''Die Bundesfeier ist gestern abend mit einem fürchterlichen Gewitter und prasselnden Regengüssen eingeleitet worden.<br/>
'''''der eigentlichen Gewitterwolke zog ein Schirm dichter Cirren voran.<br/>
'''''Der Himmel zeigte ganz unheimliche Farbenspiele, vor allem gegen Westen und Norden gefährliche gelbe Wolkenwände, die Hagelwetter befürchten liessen.<br/>
'''''In verschiedenen Teilen des Kantons fiel es auf, dass während der heftigsten Phase des Gewitters trotz der Stärke der elektrischen Entladungen nur ganz schwacher Donner hörbar war.<br/>
'''''In Frauenfeld ging es glimpflich ab, dagegen kommen aus dem mittleren Thurgau und aus Winterthur böse Berichte.<br/><br/>
'''''Vom ersten Donnern bis zum letzten Blitzen dauerte das Gewitter gegen zwei Stunden.<br/><br/>


Grossen Schaden verursachte besonders der Sturmwind:<br/>
'''''Wigoltingen: Gestern abend 20.00 Uhr ist unsere Gegend von einem fürchterlichen Hagelwetter heimgesucht worden.<br/>
'''''Lenzerhaidsee: Gefällte Tannen versperrten die Poststrasse.<br/>
'''''Mit einem Sturm von ungeheurer Gewalt brach das Unwetter heran, Regen und  haselnussgrosse Schlossen prasselten vernichtend hernieder.<br/>
'''''Stuls: Bei Bellaluna fällte der Sturm 8'000 Bäume.<br/>
'''''Die Früchte wurden von den Bäumen gerissen, Zweige und Aeste abgeknickt, Bäume entwurzelt, Telegraphenleitungen umgelegt, Strassen, Wege, Gärten und tiefgelegene Bäume unter Wasser  gesetzt.<br/>
'''''Bergün: Sechs Dächer wurden davongetragen, zwischen Filisur und Bergün wurde die Albulabahn durch entwurzelte Baumstämme und Schuttmassen unterbrochen. Der Albulazug blieb in''''' '''''Filisur stecken.<br/>  
'''''Zwischen Felben und Hüttlingen sieht man eine Strecke weit umgerissene Telegraphenleitungen.<br/><br/>
'''''Clavadel: Kein Dach soll unbeschädigt sein.<br/>
'''''Winterthur: In der Gegend von Winterthur ging am Abend des 1. August 1922 ein ausserordentlich heftiges Hagelwetter nieder.<br/>
'''''Tomils: Viele Dächer wurden beschädigt und verschiedene Obstbäume entwurzelt.<br/>
'''''An den Kulturen wurde strichweise grosser Schaden angerichtet. Da und dort wurden dickstämmige Bäume entwurzelt und ebenso Aecker vom Unwetter zerstört.<br/>
'''''Tiefenkastel: Ein Wald wurde niedergelegt.<br/>
'''''In der Metallarbeiterschule fegte der Sturm das Ziegeldach teilweise ab, sodass das Wasser in den Maschinenraum drang.'''''<br/><br/>
'''''Parpan: Teile von Bretterdächern wurden vom Winde herumgewirbelt.<br/>
'''''Arosa: Der Wind legte strichweise Wald in der Richtung West-Ost um.'''''<br/><br/>


Charakteristische Gewitterzüge am 1. August 1922<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 1. August 1922<br/>   
[[File:19220801 02 Gust Wigoltingen TG_Hailcard.jpg|800px]]<br/>
[[File:19220801 02 Gust Wigoltingen TG_Hailcard.jpg|800px]]<br/>
© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey und Kratz, Zürich
© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey und Kratz, Zürich<br/><br/>


==Medienlinks==
==Medienlinks==

Aktuelle Version vom 29. Juli 2018, 14:34 Uhr

Quick Facts

Type of Event Downburst
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Wigoltingen (TG), Weinfelden (TG), Winterthur (ZH)
Time / Duration 19.30 - 20.30 local time
Date 01.08.1922
Magnitude / Dimension Widespread wind gusts of 100 - 120 km/h
Damage trees downed, roof damage on buildings
Fatalities -
Injuries -
Report Source historical report
Remarks -


Ereignis


Quelle: Winterthur - vorhersehbar

Gewitterzug (b) ausgedehnte Front vom Genfersee über das ganze schweizerische Mittelland, die östlichen Juraketten und beinahe die ganzen Alpen hinweggehend, stellenweise von intensivem Hagel begleitet.
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 226km. Zuggeschwindigkeit 45km/h

laut „Thurgauer Zeitung" richtete der Hagel im Thurgau und Tösstal grosse Verheerungen an, wir entnehmen ihr:
Die Bundesfeier ist gestern abend mit einem fürchterlichen Gewitter und prasselnden Regengüssen eingeleitet worden.
Der Himmel zeigte ganz unheimliche Farbenspiele, vor allem gegen Westen und Norden gefährliche gelbe Wolkenwände, die Hagelwetter befürchten liessen.
In Frauenfeld ging es glimpflich ab, dagegen kommen aus dem mittleren Thurgau und aus Winterthur böse Berichte.

Wigoltingen: Gestern abend 20.00 Uhr ist unsere Gegend von einem fürchterlichen Hagelwetter heimgesucht worden.
Mit einem Sturm von ungeheurer Gewalt brach das Unwetter heran, Regen und haselnussgrosse Schlossen prasselten vernichtend hernieder.
Die Früchte wurden von den Bäumen gerissen, Zweige und Aeste abgeknickt, Bäume entwurzelt, Telegraphenleitungen umgelegt, Strassen, Wege, Gärten und tiefgelegene Bäume unter Wasser gesetzt.
Zwischen Felben und Hüttlingen sieht man eine Strecke weit umgerissene Telegraphenleitungen.

Winterthur: In der Gegend von Winterthur ging am Abend des 1. August 1922 ein ausserordentlich heftiges Hagelwetter nieder.
An den Kulturen wurde strichweise grosser Schaden angerichtet. Da und dort wurden dickstämmige Bäume entwurzelt und ebenso Aecker vom Unwetter zerstört.
In der Metallarbeiterschule fegte der Sturm das Ziegeldach teilweise ab, sodass das Wasser in den Maschinenraum drang.

Charakteristische Gewitterzüge am 1. August 1922

© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey und Kratz, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1922

Interna

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