19230815 03 Gust Kleinhueningen BS: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==


'''''Ein fürchterlicher Sturmwind richtete in der Bündner Herrschaft, im Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden und im Albulatal an Dächern, Obstgärten und besonders auch an den Wäldern und elektrischen Leitungen schweren Schaden an.'''''<br/>
Gewitterzug (g) Heftig vom Obereisass über Basel nach dem Wiesental ziehend, begleitet von einem orkanartigen Sturm und starkem Hagel, überall, besonders aber im nord-westlichen Stadtteil  von Basel und im Wiesental bedeutenden Schaden und Verheerungen anrichtend.<br/>
Quelle: Bündnerisches Monatsblatt, Chronik für den Monat August 1922.<br/><br/>
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 27km.<br/><br/>


'''''14. August 1922. Gegen Abend kam ein äussertst heftiger Gewittersturm auf, der fast den ganzen Kanton durchbrauste und in sieben Forstkreisen zu einer Windwurfmenge von insgesamt 140'000 m3 Holz führte.<br/>
'''''Basel: Körner bis 15mm Durchmesser und 30 Gramm Gewicht.'''''<br/>
'''''Am schwersten betroffen war der Forstkreiss Davos-Filisur, auf den etwa ein Drittel des gesamten Windwurfes entfiel.'''''<br/>
Quelle: Lanz-Stauffer, H.;Rommel, C.: Elementarschäden und Versicherung.<br/>
Studie des Rückversicherungsvebandes kantonal-schweizerischer Feuerversicherungsanstalten zur Förderung der Elementarschadenversicherung.<br/>
Band II. Im Selbstverlag des Rückversicherungsverbandes, Bundesgasse 20, Bern,1936.<br/><br/>


'''''Am 14. August 1922 abends wurde unser Kanton von einem Gewitter mit gewaltigem Windsturm heimgesucht.<br/>
'''''Im Stadtinnern fiel dichter Hagel, Hagelkörner bis zu 30 Gramm Gewicht fielen und durchlöcherten vielen Passanten Strohhüte und Schirme.<br/>
'''''Dessen Wirkungen machten sich hauptsächlich im Prättigau, auf Davos, im Schanfigg, auf der Lenzerheide, im Albulatal und im Oberland gelten.<br/>
'''''Fensterscheiben, besonders Milchglasscheiben auf der Wetterseite der Häuser wiesen Kugellöcher auf.<br/>
'''''In den Waldungen wurden Tausende von Bäumen geworfen und an zahlreichen Gebäulichkeiten die Dächer vollständig abgedeckt, hauptsächlich Blech, und Schindeldächer.'''''<br/>
'''''In den Gärtnereien an der Entenweid und Vogesenstrasse wurden sämtliche Scheiben der Treib- und Gewächshäuser zertrümmert.'''''<br/><br/>
'''''Besonders grosse Windwürfe erfolgten in den Waldungen von Bergün und Filisur. Auch Mäste der elektrischen Leitungen sollen an verschiedenen Orten gebrochen worden sein.'''''<br/>
Quelle: Naturchronik 1922. Jahresbericht der Naturforschenden Gesellschaft Graubünden. Band 62 (1922-1923)<br/><br/>
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Gewitterzug (c) breit vom Waadtländer Jura bis ins Rhonetal reichend, über Mittelland und Alpen zum Bodensee und unteren Rheintal fortschreitend mit besonders starken Auslösungen im  Bündnerland.<br/>
Zugrichtung von Südwesten nach Nordosten. Gewitterzuglänge 160km. Zuggeschwindigkeit 45km/h<br/><br/>


'''''Die stärksten Auslösungen hatte die fortschreitende Gewitter-Front im Kanton Graubünden und durchzog den ganzen Kanton in breiter Front von SW nach NE.'''''<br/>
Charakteristische Gewitterzüge am 15. August 1923<br/>   
'''''Es kam mit unheimlicher Geschwindigkeit herangezogen, nachdem am Nachmittag der Himmel wolkenlos war.<br/>
[[File:19230815 02 Hail Basel BS_Hailcard.jpg|800px]]<br/>
'''''Der eigentlichen Gewitterwolke zog ein Schirm dichter Cirren voran.<br/>
© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey & Kratz, Zürich
'''''In verschiedenen Teilen des Kantons fiel es auf, dass während der heftigsten Phase des Gewitters trotz der Stärke der elektrischen Entladungen nur ganz schwacher Donner hörbar war.<br/>
'''''Vom ersten Donnern bis zum letzten Blitzen dauerte das Gewitter gegen zwei Stunden.<br/><br/>
 
Grossen Schaden verursachte besonders der Sturmwind:<br/>
'''''Lenzerhaidsee: Gefällte Tannen versperrten die Poststrasse.<br/>
'''''Stuls: Bei Bellaluna fällte der Sturm 8'000 Bäume.<br/>
'''''Bergün: Sechs Dächer wurden davongetragen, zwischen Filisur und Bergün wurde die Albulabahn durch entwurzelte Baumstämme und Schuttmassen unterbrochen. Der Albulazug blieb in''''' '''''Filisur stecken.<br/> 
'''''Clavadel: Kein Dach soll unbeschädigt sein.<br/>
'''''Tomils: Viele Dächer wurden beschädigt und verschiedene Obstbäume entwurzelt.<br/>
'''''Tiefenkastel: Ein Wald wurde niedergelegt.<br/>
'''''Parpan: Teile von Bretterdächern wurden vom Winde herumgewirbelt.<br/>
'''''Arosa: Der Wind legte strichweise Wald in der Richtung West-Ost um.'''''<br/><br/>
 
Charakteristische Gewitterzüge am 14. August 1922<br/>   
[[File:19220814 01 Gust Bellaluna GR_Hailcard.jpg|800px]]<br/>
© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey und Kratz, Zürich


==Medienlinks==
==Medienlinks==

Version vom 5. August 2018, 21:09 Uhr

Quick Facts

Type of Event Downburst
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Kleinhueningen (BS)
Time / Duration 18.00 - 18.30 local time
Date 15.08.1923
Magnitude / Dimension Widespread wind gusts of 120 - 160 km/h
Damage trees downed, roof damage on buildings.
Fatalities -
Injuries -
Report Source historical report
Remarks -


Ereignis

Gewitterzug (g) Heftig vom Obereisass über Basel nach dem Wiesental ziehend, begleitet von einem orkanartigen Sturm und starkem Hagel, überall, besonders aber im nord-westlichen Stadtteil von Basel und im Wiesental bedeutenden Schaden und Verheerungen anrichtend.
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 27km.

Basel: Körner bis 15mm Durchmesser und 30 Gramm Gewicht.

Im Stadtinnern fiel dichter Hagel, Hagelkörner bis zu 30 Gramm Gewicht fielen und durchlöcherten vielen Passanten Strohhüte und Schirme.
Fensterscheiben, besonders Milchglasscheiben auf der Wetterseite der Häuser wiesen Kugellöcher auf.
In den Gärtnereien an der Entenweid und Vogesenstrasse wurden sämtliche Scheiben der Treib- und Gewächshäuser zertrümmert.

Charakteristische Gewitterzüge am 15. August 1923

© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey & Kratz, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1923

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