19390805 01 Flood Tessin

Aus Schweizer Sturmarchiv
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Tessin, Uri, Schwyz, Zug
Time / Duration 24 hours
Date 05.08.1939
Magnitude / Dimension >300mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Der 5. August 1939 brachte dem Centovalligebiet ungewöhnlich große Regenmengen. Das Maximum wurde in Camedo mit 300 mm erreicht.
Fusio hatte 163 mm, Bosco 196 mm, Brissago 212 mm, Locarno-Monti 114 mm, dagegen Mezzana (Südspitze) nur noch 18 mm.
Die grossen Beträge greifen aber auch über die Alpen hinüber; so wurden in Walchwil (Zugersee) noch 131 mm, in Gersau 102 mm,in Unterschächen sogar 200 mm gemessen.
Mehr als 60 mm fielen im grössten Teil des Kantons Tessin, in der östlichen Hälfte des Berner Oberlandes sowie im Kantonsgebiet von Unterwalden, Uri, Schwyz und Zug.
Diese grossen Wassermengen hatten beträchtliche Hochwasserschäden zur Folge, namentlich im Urserental und Reusstal, ferner in der Gegend Brunnen-Ingenbohl durch Hochwasser der Muota und endlich im Maggiatal und Onsernone.
Auch in Alpnachstad und Cham kam es zu Ueberschwemmungen durch Ansteigen der Seespiegel.
Die Wetterkarte vom 5. August, 8.00 h zeigt eine ziemlich flache Depression in Frankreich und über dem westlichen Mittelmeer.
Bemerkenswert sind die hohen Bodentemperaturen in Italien und auf dem Balkan (22 bis 27°), denen etwa 13° in Frankreich gegenüberstehen.
Die genannte Depression verlagerte sich ostwärts und lag am 6., um 8.00 h über Deutschland und Italien.
Dieser Verlagerung entspricht ein Windwechsel über den Alpen (Säntis: von SE nach W zwischen 20.30 und 1.00 h).
Nach dem Pluviogramm von Locarno-Monti und Zürich fiel die Hauptmenge der Niederschläge vor diesem Windwechsel (in Locarno-Monti 105 mm).
Sie ist offenbar durch Stauung der warmen, feuchten, labil geschichteten Mittelmeerluft an der Südabdachung der Alpen verursacht.
Der Einbruch der Rückseitekaltluft erfolgte auf der Alpennordseite erst um ca. 2.00 des 6. (Zürich).
Er trägt hier einen erheblichen Teil zu den Niederschlägen bei. Der Uebertritt der Kaltluft über die Alpen löste am Alpensüdfuss um ca. 6.00 des 6. Gewitter aus, die aber der Station Locarno-Monti nur noch 6 mm einbrachten.
Der vorliegende Fall erinnert an diejenigen vom 21. Juni und 21. September 1933.
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 05.08.1939

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1939

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 13.04.2019 Last Review - Documentation State Ready for Review