19480903 01 Flood Tessin TI

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Südtessin, Oberwallis
Time / Duration 24 hours
Date 03. / 04.09.1948
Magnitude / Dimension >300mm of rain in 24 hours, >500mm of rain in 48 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Auch der 3. und der 4. September 1948 brachten der Alpensüdseite beträchtliche Niederschlagsmengen.
Am 3. September beschränkten sich dieselben im wesentlichen auf das Tessin.
Erwähnt seien: Mosogno 180mm, Camedo 200mm (?), Brissago 158mm, Locarno-Monti 104mm, Airolo 114mm.

Am 4. September wurden auch noch das Wallis und das Engadin in die Hauptniederschlagszone einbezogen.
Im Unterwallis sind 50 bis 60mm, im Oberwallis bis 100mm gefallen.
Das Tessin hat fast überall mehr als 60mm erhalten.
(Airolo 80mm, Cevio 97mm, Mosogno 129mm, Camedo 300mm, Brissago 110mm, Locarno-Monti 77mm).

Es handelt sich um 2 getrennte Phasen der Wetterentwicklung. Die Niederschläge sind an beiden Tagen vorwiegend nachmittags gefallen.
Sie waren zum Teil von Gewitterstörungen begleitet und hatten im Unterwallis, besonders zwischen Martigny und Charrat, große Überschwemmungen zur Folge.
Die Morgenwetterkarte vom 3. September zeigt eine Nordsüdrinne etwa in der Gegend des Nullmeridians.
Ein Tiefdruckzentrum von 987 mbar liegt zwischen Irland und England, ein flaches Tief über dem westlichen Mittelmeer.
Eine Kaltfront verläuft über Amsterdam-Bordeaux. Sie erreichte Zürich um zirka 16 h und verursachte eine präfrontale Föhnströmung über den Alpen.
Die Tessinerregen dieses Tages sind somit als Südföhnregen anzusehen.
Mit dem Kaltlufteinbruch im Norden flaut die Föhnströmung ab und die Niederschläge lassen (abends) nach.
Andrerseits verstärkte sich die Depression im Süden. Rasche Veränderungen der Druckverteilung vollziehen sich am Vormittag des 4.:
Das britische Tief füllt sich an Ort und Stelle auf und das Mittelmeertief (Zentrum bei Toulon) schickt einen Ausläufer über die Alpen hinüber.
Dies macht sich im Zürcher Barogramm als Druckfall von 3 mbar zwischen 10 1/2h und 14 1/2 h bemerkbar.
Zu Beginn dieses Druckfalls zeigt der Säntis und andere Bergstationen erneut Südsturm. Anschließend fallen die neuen Südseitenniederschläge.
Bis zum Nachtag wanderte das Tief nordostwärts über die Alpen hinüber.
Am Nachmittag des 5. ist das Südtief verschwunden und ein neues Depressionszentrum (1004 mbar) über dem Erzgebirge entstanden.
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 03. oder 04.09.1948


© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1948

Interna

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