19770731 01 Flood Zentralschweiz
Quick Facts
Type of Event | Flood |
---|---|
Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Kantone Uri, Schwyz, Zürich, Thurgau |
Time / Duration | 24 hours |
Date | 31.07.1977 |
Magnitude / Dimension | >150mm of rain in 24 hours |
Damage | - |
Fatalities | 3 |
Injuries | - |
Report Source | chronicles, general archive |
Remarks | - |
Ereignis
Sintflutartige Regenfälle führten zu einer eigentlichen Unwetterkatastrophe im Kanton Uri.
Unzählige Bachausbrüche, Murgänge, Rutschungen und Überschwemmungen waren die Folgen. Besonders schwer heimgesucht wurde das Schächental und das untere Urner Reusstal.
Der Einsatz von Krisenstab und Militär (über 1000 Mann) wurde notwendig. Die Schäden erreichten die Höhe von 140 Millionen Franken.
Zusätzlich muss für den Hochwasserschutz als langfristige Sanierung noch mit einem Betrag von 200 Millionen Franken gerechnet werden.
Dieses Unwetter suchte gleichzeitig weitere 13 Kantone heim.
Schwer betroffen wurde das Gebiet von Schwyz (etwa 7 Millionen Franken) sowie die Bachtelregion und das obere Tösstal (ZH).
Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz
Die intensiven Regenfälle führten zu schweren Ueberschwemmungen und Erdrutschen, hauptsächlich in den Kantonen Uri, Schwyz, Zürich und Thurgau.
In Altdorf stand das ganze Bahnhofareal unter Wasser.
Auf dem Gelände rund um die Munitionsfabrik und die Firma Dättwyler mussten die Bewohner mit Booten aus den Häusern evakuiert werden.
Die Gotthard- und die Klausentrasse waren an mehreren Stellen verschüttet. In Bürglen stand die Zentrale des Kraftwerkes Schächental unter Wasser.
Schlimm mitgenommen wurde auch das Maderaner-, Schachen- und Etzlital. Am selben Tag erreichten die Fluten der Thur bei Altikon die Dammkrone.
Umfangreiche Ueberschwemmungen im oberen Tösstal und Bachtelgebiet zwangen die SBB zu einer vorübergehenden Betriebseinstellung in diesem Gebiet.
Strassen, Keller und Lagerräume wurden von Wasser und Schlamm bedeckt. Das Unwetter forderte leider auch Menschenleben.
Die enormen Schäden an Strassen, Brücken, Versorgungsanlagen und Kulturland dürften allein im Urnerland 100 Mio. Franken überschreiten.
Quelle: Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt 1977
Messdaten
Übersicht Regenmengen >70mm vom 31.07.1977 (bis 120mm in 12 Stunden)
© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte
Abflussspitzen
Maximale Abflüsse:
Thur - Halden
1'113 m3/s
Messperiode
Thur - Andelfingen
915 m3/s
Messperiode
Thur - Jonschwil
565 m3/s
Messperiode
Reuss - Seedorf
490 m3/s
Messperiode
Necker - Mogelsberg
321 m3/s
Messperiode
Muota - Ingenbohl
315 m3/s
Messperiode
Töss - Neftenbach
215 m3/s
Messperiode
Bilder
Hochwasser der Thur (SG)
Region Wattwil
© Ingenieurbüro H. Schällibaum, Staatsarchiv St.Gallen
Region Henau
© Tiefbauamt St.Gallen, Staatsarchiv St.Gallen
Hochwasser des Häftlibachs in Tübach (SG)
© Tiefbauamt St.Gallen, Staatsarchiv St.Gallen
Hochwasser der Goldach (SG)
© St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG, Staatsarchiv St.Gallen
Hochwasser des Kemptnerbach (ZH)
Hochwasser der Reuss bei Altdorf und Schattdorf (UR)
Erdrutsche und Hochwasser im Schächental bei Bürglen (UR)
Zeitungsartikel
Quelle: Die Tat, 3. August 1977
Quelle: Thuner Tagblatt, 2. August 1977
Analyse
-
Medienlinks
© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1977
- Ein Unwetter führt zum Umdenken Urner Wochenblatt
Interna
SSWD Main Editor | Kaiko | Last Edit | 05.08.2020 | Last Review | - | Documentation State | Ready for Review |
---|