19880611 01 Flood Konolfingen BE

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Flash Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Konolfingen (BE), Freimettigen (BE), Wichtrach (BE), Oberdiessbach (BE), Linden (BE), Flühli (LU)
Time / Duration Unknown
Date 11. / 14.06.1988
Magnitude / Dimension > 50mm of rain in 1 hour
Damage 10 millions Swiss franc; Flooded streets, Flooded basements
Fatalities -
Injuries -
Report Source Newspaper report
Remarks -

Ereignis

11. Juni 1988
"Millionenschäden in der Region Konolfingen (BE) nach sintflutartigen Regenfällen."
14. Juni 1988
"Erneut tobten heftige Unwetter in der Region Konolfingen (BE).
Die Schäden an Bachverbauungen, Brücken, Gebäuden und Mobiliar beliefen sich auf etwa 8 bis 10 Millionen Franken."


Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz

"Am 11. Juni 1988 beim Erdrutsch am «Galgenhubel» zwischen Grosshöchstetten und Konolfingen.
Man erinnert sich noch an die aussergewöhnlich heftigen Unwetter jenes Sommers, welche unter anderem auch Relaisräume und andere Eisenbahnanlagen unter Wasser setzten.
Am «Galgenhubel» verursachten die sintflutartigen Niederschläge einen Erdrutsch, welcher leicht sehr schwerwiegende Folgen hätte haben können.
Die Sicht des Lokomotivführers gibt sich am besten aus seiner dienstlichen Meldung zum Unfall:

«Bei km 16.800 war das Gleis durch einen 1–1.5 m hohen Erdrutsch verschüttet.
Das Hindernis konnte nur auf eine Sichtweite von knapp 100 m wahrgenommen werden.
Schnellbremsung sofort eingeleitet. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Steuerwagen aus den Schienen gehoben, knickte drei Masten weg.
Der vierte Mast bremste dann die Komposition vollständig ab und verhinderte ein noch grösseres Unglück.
Als erstes verbot ich den Reisenden, den Zug zu verlassen, bis die Fahrleitung ausgeschaltet und geerdet ist.
Konolfingen per Tel. verständigt, ausschalten und erden verlangt. Pikettbeamten in Burgdorf verständigt und Hilfszug angefordert.
Ein Mitglied der MG Rebstein SG verletzte sich am Bein, es wurde ein Notverband angelegt.
Der Verletzte meldete bei mir einen Arztbesuch in Interlaken an.
Die Reisenden wurden anschliessend zu Fuss bis zum Übergang Konolfingen-Dorf begleitet,
wo sie mit dem Bus des Baudienstes und Privatautos der Feuerwehr nach dem Bahnhof Konolfingen geführt wurden.
An dieser Stelle möchte ich das Verhalten und das Verständnis der MG Rebstein, obwohl ihre Vereinsreise ordentlich durcheinander gerüttelt wurde, speziell hervorheben.»

Selbstverständlich wurde die Hilfsmannschaft der Werkstätte Oberburg unverzüglich aufgeboten, um den Schaden möglichst rasch zu beheben und die Strecke wieder passierbar zu machen.
Welch grosser Einsatz von den Mitarbeitern bei solchen Vorfällen verlangt werden muss, zeigt der ent- sprechende Rapport: Abfahrt in Oberburg ~ 17.40 Uhr, Dienstschluss 03.45 Uhr.
(Dass die Mitarbeiter am nächsten Morgen zur üblichen Zeit wieder zur Arbeit erscheinen, ist nichts Aussergewöhnliches.)
Sehr aussagekräftig finden wir übrigens die Planskizze auf dem Hilfswagenrapport."

Die Fotografie zeigt den Schaden am Fahrzeug und an der Fahrleitung, und mit wie viel Glück dank der stützenden Wirkung
des Fahrleitungsmastes schlimmere Folgen verhütet wurden.

Quelle: Burgdorfer Jahrbuch 2000

Zeitungsartikel


Quelle: Thuner Tagblatt, 13. Juni 1988


Quelle: Freiburger Nachrichten, 13. Juni 1988

Bilder

Entgleisung bei Konolfingen; Triebwagenzug fuhr in einen durch die Unwetter ausgelösten Erdrutsch

Quelle: Inventar des Staatsarchivs des Kantons Bern

Unwetter vom 11.6.1988, Oberdorfstrasse Wichtrach

Quelle: Geschichte Wichtrach oder DRACHE POST Nr. 10, Dezember 2006

Messdaten

11.06.1988:
Oeschberg-Koppigen: 65mm
Napf: 54mm

14.06.1988:
Grosshöchstetten: 81mm (innerhalb 3 Stunden 80mm)
Flühli: 68mm
Langnau im Emmental: 60mm

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1988

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 07.10.2015 Last Review 24.04.2021 Documentation State Ready for Review