Unwetterforschung Schweiz
Einführung
Auf dieser Seite befassen wir uns mit der Klimatologie von Unwetterereignissen in der Schweiz. Hier finden Sie nebst Erkenntnissen, welche vom Sturmarchiv Schweiz in Zusammenhang mit Auswertungen eigener Daten selbst gewonnen wurden, auch diverse Studien, Matur-, Diplom- und Dissertationsarbeiten sowie Informationen zu Projekten oder Datenbanken ähnlicher Thematik.
Ein zentraler Forschungsgegenstand bilden die orographischen und klimatischen Besonderheiten der Schweiz, welche zur Begünstigung oder Entschärfung extremer Wetterereignisse beitragen.
Erkenntnisse in Zusammenhang mit Auswertungen eigener Daten
Wichtiger Hinweis
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Tornados in der Schweiz
Klimatologische Aussagen über Tornadoereignisse in der Schweiz sind wegen der noch jungen Statistik mit Vorsicht zu geniessen. Dennoch können dank der über Jahre hinweg systematisch erfolgten Erfassung gegenwärtiger und vergangener Ereignisse im Sturmarchiv Schweiz bereits erste Erkenntnisse gewonnen werden.
Häufigkeit
In der Schweiz werden durchschnittlich eine Handvoll bis ein Dutzend Tornados pro Jahr (grösstenteils in Form von Wasserhosen) beobachtet - mit einer hohen Dunkelziffer vor allem schwächerer Ereignisse. Starke (F2/F3) oder verheerende (F4/F5) Tornados sind hierzulande aufgrund des ohnehin begrenzten Tornadovorkommens sehr resp. äusserst seltene Ereignisse. Anhand bisheriger Erkenntnisse muss etwa alle fünf bis zehn Jahre mit einem starken und alle 30 bis 50 Jahre mit einem verheerenden Tornadoereignis gerechnet werden. Im Moment (Stand: Januar 2013) ist ein Ereignis der Intensität F3/F4/F5 überfällig. Der letzte verheerende Tornado in der Schweiz hatte die Stärke F4 und wütete am 26. August 1971 im Vallée de Joux. Der schlimmste Tornado in der Schweiz - von welchem Aufzeichnungen existieren - war der sogenannte "Super Tornado" von 1890 im Vallée de Joux. Es handelt sich dabei um den einzigen Tornado der höchsten Stufe (F5), von dem man weiss, dass er die Schweiz heimsuchte.
Verteilung
Die beiden grossen Seen Genfersee und Bodensee sind besonders im Spätsommer bzw. Frühherbst "anfällig" für Tornados in Form von Wasserhosen. Eine leicht erhöhte Tornadogefahr besteht auch entlang des Jurabogens und entlang der nördlichen Voralpen. Als Ursache hierfür gelten unter anderem durch die Topographie hervorgerufene Modifikationen des Windfeldes, welche auf die Entstehung von Superzellen begünstigend wirken. Superzellen sind hauptverantwortlich für die Bildung von Tornados.
Übersicht über die letzten Tornados nach Fujita Stärke
Wie folgt eine stets aktuell gehaltene Übersicht über die letzten Tornados (nur bestätigte Fälle; Wasserhosen ausgenommen) der jeweiligen (geschätzten) Fujita Stärke (ab F1):
Stärke | Letztes Ereignis |
---|---|
F5 | 19.08.1890: Vallée de Joux (VD) |
F4 | 26.08.1971: Vallée de Joux (VD) |
F3 | 12.06.1926: La Chaux-de-Fonds (NE) |
F2 | 17.08.2004: Villargiroud (FR) |
F1 | 02.05.2013: Innereriz (BE) |
Aktuelle und vergangene Forschungsprojekte
Links zu aktuellen Projekten
Meteoschweiz
Institute for Athmospheric and Climate Science an der ETH Zürich (IACETH)
Swiss Climate Research (NCCR)
Vergangene Projekte
Convective and Orographically-induced Precipitation Study (COPS) (2007)
Weltgrößte Messkampagne für Niederschlagsvorhersagen (Einsatzgebiet: Schwarzwald), Teil des UN- Weltwetterforschungs-
Programms
Offizielle COPS Homepage
COPS Homepage der Uni Hohenheim
The Mesoscale Alpine Program (MAP) (1999)
MAP Homepage der Meteoschweiz
MAP Homepage des Institute for Athmospheric and Climate Science an der ETH Zürich (IACETH)
SETEX (1994)
SEvere Thunderstorm EXperiment
CLEOPATRA (1992)
Meteorologisches Feldexperiment unter der Schirmherrschaft des DLR zur Untersuchung der Entstehung von Wolken und Niederschlag am Alpenrand
The Evolution of Severe Convective Storms on July 21, 1992 in Central Europe - A Comprehensive Dataset for Mesoscale Research
Grossversuch IV (1976-1983)
Hagelabwehrexperiment im Napfgebiet
Forschungsarbeiten und Fallstudien
(M. Stoll, 2011)
(M. Stoll, G. Kaufmann, A. Hostettler, 2011)
(N. Hilker, A. Badoux, C. Hegg, 2009)
(M. Graf, 2008)
(A. M. Hering, U. Germann, M. Boscacci and S. Sénési, 2006)
(R. M. Hohl, 2005)
(A. M. Hering, S. Sénési, P. Ambrosetti and I. Bernard-Bouissières, 2005)
(A. M. Hering, C. Morel, G. Galli, S. Sénési, P. Ambrosetti and M. Boscacci, 2004)
(Diplomarbeit von P. Gyarmati, 2004)
(Diplomarbeit von R. Knöpfel, 2004)
(N. Dotzek, 2003)
(Organe consultatif sur les changements climatiques, 2003)
(S. Medina and R.A. Houze, Jr., 2003)
(Doktorarbeit von R.M. Hohl, 2001)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser and A. Walker, 2000)
(Ch. Frei and Ch. Schär, 2000)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser, M. Furger and M. Jenni, 1999)
(C. James, S. Brodzik, H. Edmon, R.A. Houze, Jr. and S.E. Yuter, 1999)
(W. Schmid, W. Linder and H.-H. Schiesser, 1999)
(H.-H. Schiesser, R. Hohl und W. Schmid, 1999)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser, S. Willemse and A. Waldvogel, 1997)
(S.P. Haase-Straub, M. Hagen, T. Hauf , D. Heimann, M. Peristeri and R.K. Smith, 1997)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser and B. Bauer-Messmer, 1997)
(H.-H. Schiesser, W. Schmid, R.A. Houze, Jr. and B. Bauer, 1996)
(H. Huntrieser, H.-H. Schiesser, W. Schmid and A. Waldvogel, 1996)
(H. -H. Schiesser, R.A. Houze, Jr. and H. Huntrieser, 1995)
(L. Li, W. Schmid and J. Joss, 1994)
(R.A. Houze, Jr., W. Schmid, R.G. Fovell and H.-H. Schiesser, 1993)
(H.-H. Schiesser, R.A. Houze, Jr. and A. Waldvogel, 1992)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser and A. Waldvogel, 1992)
(H.-H. Schiesser and R.A. Houze, Jr., 1991)
(J. Bader, W.A. Stahel and W. Schmid, 1991)
(W. Schmid, H.-H. Schiesser, R.A. Houze, Jr. and R.G. Fovell, 1990)
(A.S. Dennis, P.L. Smith and J.R. Miller, Jr., 1990)
(J.-F. Mezeix, 1989)
(P.L. Smith and A. Waldvogel, 1988)
(A. Waldvogel, H.-H. Schiesser, W. Schmid and J.F. Mezeix, 1987)
(J. Dessens, 1987)
(A. Waldvogel, L. Klein, D.J. Musil and P.L. Smith, 1986)
(W. Schmid and A. Waldvogel, 1985)
(H.-H. Schiesser, B. Federer, A. Waldvogel, W. Schmid, F. Hampel, M. Schweingruber, W. Stahel, J. Bader, J.F. Mezeix, N. Doras, G. D'Aubigny, G. DerMegreditchian and D. Vento, 1985)
(A. Waldvogel, B. Federer and W. Schmid, 1978)
(A. Piaget, 1976)
(H. Frey, 1926)
(J.L. Herzog and Ch. Golaz, 1926)
Weitere Arbeiten, Analysen, Positionspapiere, Faktenblätter und Publikationen
Interessante Diskussionen im Schweizer Sturmforum
[08.05.2008 / 07.08.2012]
Statistik / Klima
(Bernhard Oker, meteoradar)
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(Schweizer Hagel)
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(Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung)
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(aus dem Schlussbericht NFP 31: "Klimatologie der Stürme und Sturmsysteme anhand von Radar- und Schadendaten")