18940901 03 Hail Rueti ZH: Unterschied zwischen den Versionen

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Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.<br/><br/>
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.<br/><br/>
    
    
Die weitere Ausdehnung der Gewitter geht aus nachstehenden Hagelberichten hervor::<br/>
Der Beobachter von Rüti, Herr Sekundarlehrer Hensser,gibt folgende Beschreibung dieses Gewitters:<br/>
Etzel - Fluhberg:<br/>
'''''„Durch ein erstes Donnern um4Dhr nachmittags aufmerksam gemacht, bemerkte ich im NW das Herannahen eineskleinen,
'''''Hagel 20.45-20.50 Uhr. Der Strich dehnte sich längs der ganzen Gebirgskette vom Etzel bis zum Fluhberg ca. 13 km, in die Breite 0.5-1 km aus.<br/>
barmlos erscheinenden Gewitterzuges, dessen Hauptwolkenmasse bei übrigens fast ganz bewölktem Himmel in der Richtung Dürnten^
'''''Die Körner waren von Haselnuss- bis Baumnussgrösse, vereinzelte wie Hühnereier; sie bedeckten den Boden im Mittel 2 cm hoch.'''''<br/><br/>
Hinweil stand. Dm4"20pnelen die ersten Tropfen,welchen dann sofort die regelrechte Fortsetzung des Gewitters mit^Blitz und
Donner folgte. Vo n ^ 5 b p a n floss strömender Regenin grossen Tropfen, worunter sich einzelnekleine Hagelkörnerbemerkbar
machten. Dm 4b37pbegann ein Intensiver Hagelschlag aus nordöstlicherRichtungbei nur schwachem Luftzug, derbis4"45p
andauerte. Die massenhaft fallenden Schlossen, deren grösste Exemplare die Grösse eines kleinen Hühnereies erreichten,waren mit
rerchlichem Regen gemischt, so dass die Strassengräben bald reissenden Rächen glichen. Die Wiesen und Gärten erschienen in
weissemGewande, das dann freilich nach ^ P ^ ^ c n t i e f e r n Lagen dem GrünwiederRlatz gemacht hatte Die Abhänge des
^ r n Haltberges, der Rosenburg, des Laufenbachs gegen Niggithal hin zeigten dagegen bis zum Hereinsinkender Nacht nochein
ganz winterliches Aussehen. Ein kleiner Teilzug des Gewitters schien sich in südwestlicher Richtung fortzupflanzen, während die
Hauptmasse ihren Weg nach Osten über ErmenswilEschenbachfortsetzte-Dader Hagelschlag glücklicherweise
Luftzug sich vollzog, so entstand kein Schaden an den Gebäuden; gross ist dagegenderselbeandenKulturen. Die blattreichen
Gartengewächse sind zerhackt, die Räume eines grossen Teils ihrer Blätter und Früchte beraubt Das Blattwerk der Reben und ein
grosser Teil der Trauben hangen zerfetzt an den Stöcken,ein anderer Teil liegt abgeschlagenam Boden Das nochnieht abgemähte
Emdgras, sowie das nachwachsende Herbstgras sind ebenfalls zerhackt und in den.Bodengeschlagen. SoweitmeineWahr
^chmungen reichen, hat der Strich Dntertann-Haltberg-Gubel-Laufenbach-Niggithal am meistengelitten. Hier sah ich in
der That einzelne Apfelbäume, die durch den Hagelschlag fast total entlaubt und ihrerFrüchte beraubt worden sind Das Obst,
das noch an den Bäumen hängt, namentlich in der am meisten betroffenen Zone, ist wie das amBodenliegende vielfachzerfetzt
und zerschlagen."'''''<br/><br/>


Nuolen - Reichenburg:<br/>
Heber das gleiche Gewitter berichtet ein Korrespondent im „Freisinnigen", dass seit 1841 kein so schweres
'''''Hagelschlag 20.30-20.40 Uhr in der Gegend von Nuolen, vom Zürichsee nach Reichenburg; Hagelkörner ziemlich durchsichtig, in der Richtung von NW nach SE fallend, den Boden 2 cm hoch bedeckend.<br/>
^ ^ ^ n b e r B n b i k o n , B ü r n t e n nnd Büti gezogen sei; dasselbe habe die B ^
'''''Untere Wolkenschicht weisslich; elektrische Entladungen häufig.'''''<br/><br/>
von ca. ^Stnnde genommen nnd in wechselnder Stärke ca. 20 Minuten gedauert; es seien Schlossen in der Grösse
von Baumnüssen nnd kleinern Hühnereiern gefallen.
Bein amtlichen Berichte des Herrn Forstmeister Keller über denHagelschlag im Forstkreis Bubikon-Büti
entnehmen wir Folgendes:
„Erster Donner^p Der Hagelschlag dauerte 15-20 Minuten Der Strich dehnte sich in der Länge 7^ km ( d h soweit
der Forstkreis ging), in der Breite 172—2^ km aus Durchmesser der Körner im Mittel 1-3 cm. Dieselben waren hell bis milehfärben,!—
2 cm hoch den Boden bedeckend und fielen fast senkrecht aus N. Wolkenzug aus NW nach SE,wirbelförmi^ Grelle
BLtze zuckten aus den schwarzgrauenWolken Der Schaden an Emdgras, Streue und weitern Kulturen ist recht gross;das meiste
Obst wurde von den Bäumen geschlagen.besonders ander Nordseite desGewitterstreifens Starkbetroffen sind Dörfli Bubikon
Haltberg, Laufenbach, Niggithal, Rüti, Dachsegg,Wald. Auf der Strecke Rüti-Wald wurden die Obstbäume vollständig^entlaubt."'''''<br/><br/>


Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894<br/>   

Version vom 19. September 2018, 08:44 Uhr

Quick Facts

Type of Event Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the large hail was Rüti (ZH),
Time / Duration 11.30 local time +/- 15 min
Date 01.09.1894
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 5 cm in diameter
Damage damaged crop, broken Windows
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (e) aus dem Limmatthal über das Zürichsee- und Glatthal zur Hörnlikette ziehend.
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.

Der Beobachter von Rüti, Herr Sekundarlehrer Hensser,gibt folgende Beschreibung dieses Gewitters:
„Durch ein erstes Donnern um4Dhr nachmittags aufmerksam gemacht, bemerkte ich im NW das Herannahen eineskleinen, barmlos erscheinenden Gewitterzuges, dessen Hauptwolkenmasse bei übrigens fast ganz bewölktem Himmel in der Richtung Dürnten^ Hinweil stand. Dm4"20pnelen die ersten Tropfen,welchen dann sofort die regelrechte Fortsetzung des Gewitters mit^Blitz und Donner folgte. Vo n ^ 5 b p a n floss strömender Regenin grossen Tropfen, worunter sich einzelnekleine Hagelkörnerbemerkbar machten. Dm 4b37pbegann ein Intensiver Hagelschlag aus nordöstlicherRichtungbei nur schwachem Luftzug, derbis4"45p andauerte. Die massenhaft fallenden Schlossen, deren grösste Exemplare die Grösse eines kleinen Hühnereies erreichten,waren mit rerchlichem Regen gemischt, so dass die Strassengräben bald reissenden Rächen glichen. Die Wiesen und Gärten erschienen in weissemGewande, das dann freilich nach ^ P ^ ^ c n t i e f e r n Lagen dem GrünwiederRlatz gemacht hatte Die Abhänge des ^ r n Haltberges, der Rosenburg, des Laufenbachs gegen Niggithal hin zeigten dagegen bis zum Hereinsinkender Nacht nochein ganz winterliches Aussehen. Ein kleiner Teilzug des Gewitters schien sich in südwestlicher Richtung fortzupflanzen, während die Hauptmasse ihren Weg nach Osten über ErmenswilEschenbachfortsetzte-Dader Hagelschlag glücklicherweise Luftzug sich vollzog, so entstand kein Schaden an den Gebäuden; gross ist dagegenderselbeandenKulturen. Die blattreichen Gartengewächse sind zerhackt, die Räume eines grossen Teils ihrer Blätter und Früchte beraubt Das Blattwerk der Reben und ein grosser Teil der Trauben hangen zerfetzt an den Stöcken,ein anderer Teil liegt abgeschlagenam Boden Das nochnieht abgemähte Emdgras, sowie das nachwachsende Herbstgras sind ebenfalls zerhackt und in den.Bodengeschlagen. SoweitmeineWahr ^chmungen reichen, hat der Strich Dntertann-Haltberg-Gubel-Laufenbach-Niggithal am meistengelitten. Hier sah ich in der That einzelne Apfelbäume, die durch den Hagelschlag fast total entlaubt und ihrerFrüchte beraubt worden sind Das Obst, das noch an den Bäumen hängt, namentlich in der am meisten betroffenen Zone, ist wie das amBodenliegende vielfachzerfetzt und zerschlagen."

Heber das gleiche Gewitter berichtet ein Korrespondent im „Freisinnigen", dass seit 1841 kein so schweres ^ ^ ^ n b e r B n b i k o n , B ü r n t e n nnd Büti gezogen sei; dasselbe habe die B ^ von ca. ^Stnnde genommen nnd in wechselnder Stärke ca. 20 Minuten gedauert; es seien Schlossen in der Grösse von Baumnüssen nnd kleinern Hühnereiern gefallen. Bein amtlichen Berichte des Herrn Forstmeister Keller über denHagelschlag im Forstkreis Bubikon-Büti entnehmen wir Folgendes: „Erster Donner^p Der Hagelschlag dauerte 15-20 Minuten Der Strich dehnte sich in der Länge 7^ km ( d h soweit der Forstkreis ging), in der Breite 172—2^ km aus Durchmesser der Körner im Mittel 1-3 cm. Dieselben waren hell bis milehfärben,!— 2 cm hoch den Boden bedeckend und fielen fast senkrecht aus N. Wolkenzug aus NW nach SE,wirbelförmi^ Grelle BLtze zuckten aus den schwarzgrauenWolken Der Schaden an Emdgras, Streue und weitern Kulturen ist recht gross;das meiste Obst wurde von den Bäumen geschlagen.besonders ander Nordseite desGewitterstreifens Starkbetroffen sind Dörfli Bubikon Haltberg, Laufenbach, Niggithal, Rüti, Dachsegg,Wald. Auf der Strecke Rüti-Wald wurden die Obstbäume vollständig^entlaubt."

Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

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