18850630 02 Hail Menziken AG: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Der Berichterstatter übersah das furchtbare Werk der Zerstörung dieses Naturereignisses theilweise noch an demselben Tage von der Höhe des Lindenberges (Bad Schongau) aus, wo es ins Bünzthal eingedrungen war.<br/>
'''''Der Schaden ist, wie oben schon angedeutet, unmittelbar am Ostrand der Waldung, über welche der Übergang stattfand, so intensiv, dass er denjenigen am Westrand bei Ober- Schongau fast übertrifft.<BR/>
'''''Sogar im engen tief eingeschnittenen Thälchen, in welchem die Kilchholzgüter, im Schutze höher gelegener Hochwaldungen liegen, haben die Obstbäume und Feldfrüchte gelitten.<br/>
'''''Wahrscheinlich sind die Schlossen aus dem nördlichen Theil des Schlattwaldes durch den Föhn durch dieses Thälchen getrieben worden.<br/>
'''''Vom Bad aus ergoss sich die Hagelfluth abwechselnd vom Föhn und Nordwestwind getrieben in südöstlicher Richtung über die Felder ob Buttwil bis Hof Galitzi<br/>
'''''und abwärts über die Söriken (auch noch Gammerstall berührend) gegen Muri-Wei, wo sie vom Föhn westlich der Pfarrkirche und dem Klostergebäude abgelenkt, den Weg gegen Norden einschlug.<br/>
'''''Auch auf dem Unterfeld von Buttwil und gegen Langenmatt-Sentenhof ist die Zerstörung der Feldflüchte eine totale und der Schaden für viele Landwirthe von Buttwil um so grösser, als auch der Heuertrag theilweise vernichtet wurde.<br/>
'''''In Weissenbach lagen am 30. Abends 20.00 Uhr unter den Dachtraufen der Westseite noch 60-75 cm hohe Maden von Schlossen von Hasel- und Baumnussgrösse.<br/>
'''''Die Obstbäume, welche einen Mittelertrag in Aussicht stellten, sind grösserntheils nicht nur entblättert, sondern an Fruchttrieben so entblösst worden, dass auf eine Reihe von Jahren wenig Früchte zu erwarten sind.<br/><br/>   


Charakteristische Gewitterzüge am 30. Juni 1885<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 30. Juni 1885<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich



Aktuelle Version vom 23. Januar 2019, 21:46 Uhr

Quick Facts

Type of Event Hail Layer
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Menziken (AG), Lindenberg (AG), Schongau (AG), Buttwil (AG)
Time / Duration 13.45 local time +/- 30 min
Date 30.06.1885
Magnitude / Dimension layer of hail > 10cm
Damage hail avalanches
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -


Ereignis

Der Berichterstatter übersah das furchtbare Werk der Zerstörung dieses Naturereignisses theilweise noch an demselben Tage von der Höhe des Lindenberges (Bad Schongau) aus, wo es ins Bünzthal eingedrungen war.
Der Schaden ist, wie oben schon angedeutet, unmittelbar am Ostrand der Waldung, über welche der Übergang stattfand, so intensiv, dass er denjenigen am Westrand bei Ober- Schongau fast übertrifft.
Sogar im engen tief eingeschnittenen Thälchen, in welchem die Kilchholzgüter, im Schutze höher gelegener Hochwaldungen liegen, haben die Obstbäume und Feldfrüchte gelitten.
Wahrscheinlich sind die Schlossen aus dem nördlichen Theil des Schlattwaldes durch den Föhn durch dieses Thälchen getrieben worden.
Vom Bad aus ergoss sich die Hagelfluth abwechselnd vom Föhn und Nordwestwind getrieben in südöstlicher Richtung über die Felder ob Buttwil bis Hof Galitzi
und abwärts über die Söriken (auch noch Gammerstall berührend) gegen Muri-Wei, wo sie vom Föhn westlich der Pfarrkirche und dem Klostergebäude abgelenkt, den Weg gegen Norden einschlug.
Auch auf dem Unterfeld von Buttwil und gegen Langenmatt-Sentenhof ist die Zerstörung der Feldflüchte eine totale und der Schaden für viele Landwirthe von Buttwil um so grösser, als auch der Heuertrag theilweise vernichtet wurde.
In Weissenbach lagen am 30. Abends 20.00 Uhr unter den Dachtraufen der Westseite noch 60-75 cm hohe Maden von Schlossen von Hasel- und Baumnussgrösse.
Die Obstbäume, welche einen Mittelertrag in Aussicht stellten, sind grösserntheils nicht nur entblättert, sondern an Fruchttrieben so entblösst worden, dass auf eine Reihe von Jahren wenig Früchte zu erwarten sind.

Charakteristische Gewitterzüge am 30. Juni 1885
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1885

Interna

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