18990710 02 Hail Tenniken BL: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
Gewitterzug (h) aus dem obern Emmenthal über den Vierwaldstättersee und das Quellgebiet der Sihl zum obern Zürichsee ziehend.<br/>
Gewitterzug (k) von der Bölchenfluh, zwischen Frenzen- ü. Ergolzthal nordwärts ziehend.<br/>
Zugrichtung Westen nach Osten. Gewitterzuglänge 85km. Zuggeschwindigkeit 31km/h.<br/><br/>
Zugrichtung Süden nach Norden.<br/><br/>
    
    
Die „Volksstimme" bringt über die Verheerungen in Gemeinde Tenniken folgendes Nähere :   
Die „Volksstimme" bringt über die Verheerungen in der Gemeinde Tenniken folgendes Nähere:   


'''''Das Hagelwetter, von dem Montags, 10. Juli 1899, unser idyllisches Dörfchen heimgesucht wurde, steht, was unsere Gegend anbetrifft, wohl einzig da in seiner Art.<br/>
'''''Das Hagelwetter, von dem Montags, 10. Juli 1899, unser idyllisches Dörfchen heimgesucht wurde, steht, was unsere Gegend anbetrifft, wohl einzig da in seiner Art.<br/>
'''''Während sich schon nachmittags über den Höhen südöstlich des Dorfes unter heftigen Regengüssen ein Gewitter entlud" (vide tabellarische Uebersicht c),<br/>
'''''Während sich schon nachmittags über den Höhen südöstlich des Dorfes unter heftigen Regengüssen ein Gewitter entlud, vollzog sich gegen den Abend in gleicher Richtung unter vereinzelten Donnerschlägen ein zweiter Wolkenzusammenzug.<br/>
'''''vollzog sich gegen den Abend in gleicher Richtung unter vereinzelten Donnerschlägen ein zweiter Wolkenzusammenzug.<br/>
'''''Es mochte 10 Minuten vor 19.00 Uhr sein, als ein von an höher gelegenen Orten beschäftigten Leuten schon eine Stunde früher gehörtes Tosen sich vernehmen liess.<br/>
'''''Es mochte 10 Minuten vor 19.00 Uhr sein, als ein von an höher gelegenen Orten beschäftigten Leuten schon eine Stunde früher gehörtes Tosen sich vernehmen liess.<br/>
'''''In wenigen Augenblicken fielen dicht gedrängt die vielfach kantigen Eisnüsse erbarmungslos zur Erde nieder und zwar volle 20 Minuten lang.<br/>
'''''In wenigen Augenblicken fielen dicht gedrängt die vielfach kantigen Eisnüsse erbarmungslos zur Erde nieder und zwar volle 20 Minuten lang.<br/>
'''''Abgesehen von den durch das Wasser verursachten Schäden an Grundstücken und Wegen, sind es hauptsächlich Kulturen, die auf eine Länge von 1000 m und eine Breite von 300-500 m mitgenommen wurden.<br/>
'''''Abgesehen von den durch das Wasser verursachten Schäden an Grundstücken und Wegen, sind es hauptsächlich Kulturen, die auf eine Länge von 1000 m und eine Breite von 300-500 m mitgenommen wurden.<br/>
'''''Das Getreide geknickt und zerschlagen, die zwischen eisgefüllten Furchen liegenden Kartoffeln zerhackt.
'''''Das Getreide geknickt und zerschlagen, die zwischen eisgefüllten Furchen liegenden Kartoffeln zerhackt.<br/>
'''''Das schön stehende Emdgras zu Boden gedroschen, die Kirschbäume ihrer Blätter und Früchte beraubt - das war das allgemeine Bild.<br/>
'''''Das schön stehende Emdgras zu Boden gedroschen, die Kirschbäume ihrer Blätter und Früchte beraubt - das war das allgemeine Bild.<br/>
'''''Auch Sänger der Lüfte fielen dem Element zum Opfer.'''''<br/><br/>
'''''Auch Sänger der Lüfte fielen dem Element zum Opfer.'''''<br/><br/>
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Charakteristische Gewitterzüge am 10. Juli 1899<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 10. Juli 1899<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)<br/>   
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© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich



Aktuelle Version vom 13. November 2018, 19:01 Uhr

Quick Facts

Type of Event Medium-sized Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the Medium-sized Hail was Tenniken (BL)
Time / Duration 19.00 local time +/- 15 min
Date 10.07.1899
Magnitude / Dimension Estimated 2 - 3 cm in diameter
Damage damaged crop
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (k) von der Bölchenfluh, zwischen Frenzen- ü. Ergolzthal nordwärts ziehend.
Zugrichtung Süden nach Norden.

Die „Volksstimme" bringt über die Verheerungen in der Gemeinde Tenniken folgendes Nähere:

Das Hagelwetter, von dem Montags, 10. Juli 1899, unser idyllisches Dörfchen heimgesucht wurde, steht, was unsere Gegend anbetrifft, wohl einzig da in seiner Art.
Während sich schon nachmittags über den Höhen südöstlich des Dorfes unter heftigen Regengüssen ein Gewitter entlud, vollzog sich gegen den Abend in gleicher Richtung unter vereinzelten Donnerschlägen ein zweiter Wolkenzusammenzug.
Es mochte 10 Minuten vor 19.00 Uhr sein, als ein von an höher gelegenen Orten beschäftigten Leuten schon eine Stunde früher gehörtes Tosen sich vernehmen liess.
In wenigen Augenblicken fielen dicht gedrängt die vielfach kantigen Eisnüsse erbarmungslos zur Erde nieder und zwar volle 20 Minuten lang.
Abgesehen von den durch das Wasser verursachten Schäden an Grundstücken und Wegen, sind es hauptsächlich Kulturen, die auf eine Länge von 1000 m und eine Breite von 300-500 m mitgenommen wurden.
Das Getreide geknickt und zerschlagen, die zwischen eisgefüllten Furchen liegenden Kartoffeln zerhackt.
Das schön stehende Emdgras zu Boden gedroschen, die Kirschbäume ihrer Blätter und Früchte beraubt - das war das allgemeine Bild.
Auch Sänger der Lüfte fielen dem Element zum Opfer.

Charakteristische Gewitterzüge am 10. Juli 1899
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)

© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1899

Interna

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