19780807 01 Flood Suedschweiz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Abflussspitzen==
==Abflussspitzen==
'''Maximaler Abflüsse:'''<br/>
'''Maximaler Abflüsse Alpensüdseite:'''<br/>
Maggia - Locarno
'''4'500 m3/s'''!!
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Ticino - Bellinzona
'''1'420 m3/s'''!!
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'''Maximaler Abflüsse Alpennordseite:'''<br/>
Rhein - Basel
'''4'150 m3/s'''
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Rhein - Rheinfelden
'''3'847 m3/s'''
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Rhein - Rekingen
'''1'661 m3/s'''
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Thur - Halden
Thur - Halden
'''1'174 m3/s'''
'''1'174 m3/s'''
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Thur - Andelfingen
Thur - Andelfingen
'''1'061 m3/s'''
'''1'061 m3/s'''
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Reuss - Mellingen 
'''712 m3/s'''
[https://www.hydrodaten.admin.ch/lhg/sdi/hq_studien/hq_statistics/2018hq.pdf Messperiode]<br/>
Limmat - Baden
'''549 m3/s'''
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Necker - Mogelsberg
Necker - Mogelsberg
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[https://www.hydrodaten.admin.ch/lhg/sdi/hq_studien/hq_statistics/2084hq.pdf Messperiode]<br/>


Töss - Neftenbach
Sihl - Zürich
'''215 m3/s'''  
'''241 m3/s'''  
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[https://www.hydrodaten.admin.ch/lhg/sdi/hq_studien/hq_statistics/2176hq.pdf Messperiode]<br/>


==Bilder==
==Bilder==

Version vom 9. August 2020, 17:03 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Ganze Schweiz, insbesondere Tessin und Thurgau
Time / Duration 24 hours
Date 07.08.08.1978
Magnitude / Dimension >300mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities 9
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Diese Unwetterkatastrophe, ausgelöst durch schwere Gewitter mit sintflutartigen Niederschlägen, ist schaden- und ausdehnungsmässig mit dem Ereignis vom Juni 1910 vergleichbar.
Nahezu alle Kantone wurden betroffen. Insgesamt waren im Tessin und im Calancatal (GR) 9 Todesopfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen.
Fluss- und Bachausbrüche, Rüfen und Rutschungen verwüsteten ganze Talschaften und zerstörten Gebäude, Brücken, Dämme, Strassen- und Schienenwege, Industrie- und Kraftwerksanlagen.
Krisenstäbe und Militär (im Tessin rund 1'500 Mann) mussten aufgeboten werden.

Katastrophengebiete im Tessin und im südlichen Bündnerland waren:
Die Region Locarno, das Maggiatal, das Centovalli, das Onsernone- und das Vergelettotal, die Magadinoebene, das Bleniotal, das Misox und das Calancatal.
Die Schäden beliefen sich im Tessin auf 441 Millionen Franken, im südlichen Bündnerland auf über 40 Millionen Franken.
Im Überschwemmungsgebiet der Thur entstanden Schäden von gegen 30 Millionen Franken.

Quelle: Gerhard Röthlisberger - Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz


Anfangs August brachte ein Kaltluftvorstoss bis ins westliche Mittelmeer das markanteste Wetterereignis des Jahres.
Über dem Golf von Genua bildete sich ein Wirbel, der unter rascher Vertiefung die Alpen in Richtung Nordost überquerte.
Dabei wurden am 6., 7. und 8. August 1978 von Norditalien über die Schweiz bis Süddeutschland heftige Gewitter und aussergewöhnliche Niederschläge ausgelöst.

In der Schweiz wurden das Tessin, der Kanton Graubünden und das östliche Voralpengebiet am stärksten betroffen.
Im Tessin, das zum Katastrophengebiet erklärt werden musste, ertranken 7 Menschen, zwei weitere im Calancatal.
Schwer heimgesucht wurden die Region Locarno, das untere Maggiatal, die Täler Centovalli, Onsernone, Vergeletto, das mittlere Bleniotal und der obere Teil der Mesolcina.
Am Westrand von Locarno verwüstete die Maggia das dortige Schulzentrum. Vom Kindergarten blieb nur der Rohbau übrig.
Auf dem Langensee musste mit Spezialschiffen etwa 40'000 m3 Treibholz herausgefischt werden.

Die Maggiakraftwerke erlitten Schäden in der Höhe von etwa 20 Mio. Franken.
Der Staudamm Palagnedra hielt zwar der grossen Belastung stand, dagegen ergossen sich rund 2 Mio. m3 Geschiebe und grosse Mengen Holz in das Ausgleichsbecken.
Dadurch wurde das 15 Tonnen schwere Gitter am Eingang zum Druckstollen beschädigt, sodass kleinere Baumstämme bis zu den Turbinen der Zentrale Verbano vordringen konnten
und die Zentrale für einige Monate ausser Betrieb setzten.
Die Melezza ihrerseits überflutete die Ebene von Losone und verwüstete mehrere Industriebetriebe.
Im Bleniotal wurden Acquarossa und Marolta hart betroffen. Der reissende Riale Tiglia zerstörte drei Brücken, wobei zwei Männer ihr Leben verloren.
In den Überschwemmungsgebieten stiegen die Wasserstände innerhalb kurzer Zeit um das 2- bis 6- und die Abflussmengen bis auf das 1200fache.

Zahlreiche Rüfenniedergänge entstanden in den südlichen Regionen Graubündens, wodurch die N13 für mehrere Tage unpassierbar blieb.
In Mesocco standen die Strassen unter Wasser und die Stromversorgung wurde ausser Betrieb gesetzt. Von der Kirche in Cebbia blieb nur der Turm erhalten.
Im ganzen Misox zählte man 14 zerstörte Gebäude.

Nördlich der Alpen kam es im Thurtal zu schweren Überschwemmungen.
Durch Dammbrüche in Felben-Pfyn-Murg, in Erzenholz und in Uesslingen gerieten allein auf zürcherischem Gebiet 15 km2 Kulturland und mehrere landwirtschaftliche Siedlungen bis zu anderthalb Meter unter Wasser.
Auch in den übrigen Gebieten der Schweiz traten Verkehrsbehinderungen auf und viele Telefonverbindungen blieben zeitweilig unterbrochen.
Quelle: Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt 1978

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 07.08.1978

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Abflussspitzen

Maximaler Abflüsse Alpensüdseite:
Maggia - Locarno 4'500 m3/s!! Messperiode
Ticino - Bellinzona 1'420 m3/s!! Messperiode


Maximaler Abflüsse Alpennordseite:
Rhein - Basel 4'150 m3/s Messperiode
Rhein - Rheinfelden 3'847 m3/s Messperiode
Rhein - Rekingen 1'661 m3/s Messperiode

Thur - Halden 1'174 m3/s Messperiode
Thur - Andelfingen 1'061 m3/s Messperiode

Reuss - Mellingen 712 m3/s Messperiode

Limmat - Baden 549 m3/s Messperiode

Necker - Mogelsberg 323 m3/s Messperiode

Muota - Ingenbohl 282 m3/s Messperiode

Sihl - Zürich 241 m3/s Messperiode

Bilder

Hochwasser der Thur

Hochwasser der Maggia

Zeitungsartikel

folgen..

Analyse

-

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1978


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