18940901 01 Hail Etzel SZ: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schweizer Sturmarchiv
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 44: Zeile 44:
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.<br/><br/>
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.<br/><br/>
    
    
Über den Hagelschlag in den genannten Gemeinden liegen die folgenden forstamtlichen Berichte vor.<br/>
Die weitere Ausdehnung der Gewitter geht aus nachstehenden Hagelberichten hervor::<br/>
Von Küsnacht:<br/>
'''''Etzel - Fluhberg. Hagel 8h45—8h 50 a. Der Strich dehnte sich längs der ganzen Gebirgskette vom Etzel bis zum
'''''Das Gewitter kam aus Nordnordwesten; der Hagelschlag dauerte 11.20 - 11.40 Uhr und dehnte sich über die ganze Gemeinde Küsnacht aus.<br/>
Fluhberg ca. 13 km, in die Breite 0.ä—1 km aus. Die Körner waren von Haselnuss- bis Baumnussgrösse, vereinzelte wie Hühnereier;
'''''Die Körner hatten 2 - 3.5cm Durchmesser, fielen aus Nordwesten unter ca. 80° Neigung bei NW2, die elektrischen Entladungen waren häufig und stark und dauerten 40 Minuten.<br/>
sie bedeckten den Boden im Mittel 2 cm hoch.'''''<br/><br/>
'''''Am meisten gelitten hat der mittlere Teil der Gemeinde: vordere Schübelstrasse bis innerer Heslibach und Allmend.'''''<br/><br/>


Von Erlenbach:<br/>
Nuolen — Reichenburg:<br/>
'''''Das Gewitter kam aus Nordwesten; der Hagelschlag dauerte 11.25 - 11.30 Uhr. Die Körner fielen aus Nordwesten unter ungefähr 80-90° bei verhältnismässig schwachem Wind.<br/>
'''''Hagelschlag 8h 30—8h40a in der Gegend von Nuolen, vom Zürichsee nach Reichenburg;
'''''Im Dorfe war die Grosszahl der Körner Riesel, dazwischen fielen aber Schlossen in der Grösse einer Baumnuss oder eines kleinen Hühnereis.<br/>
Hagelkörner ziemlich durchsichtig, in der Richtung von NW nach SE fallend, den Boden 2 cm hoch bedeckend. Untere Wolkenschicht
'''''Einzelne waren fest und prallten hoch vom Boden ab, andere waren weicher und platzten auf der Erde; es waren diese letztem zusammengebackene Riesel.<br/>
weisslich; elektrische Entladungen häufig."'''''<br/><br/>
'''''Im Dorf fiel auch der Riesel nicht dicht, mit Regen untermischt, die grössern Körner etwa in Distanzen von 2 - 3m.<br/>
'''''Dichter fielen die Schlossen im Wyden, wo längs den Häusern die Körner den Boden dicht belegten.'''''<br/><br/>


Ergänzend fügt das Forstamt des I. Kreises hinzu:<br/>
Ergänzend fügt das Forstamt des I. Kreises hinzu:<br/>

Version vom 19. September 2018, 08:38 Uhr

Quick Facts

Type of Event Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the large hail was Etzel (SZ),
Time / Duration 11.30 local time +/- 15 min
Date 01.09.1894
Magnitude / Dimension Estimated 3 - 5 cm in diameter
Damage damaged crop, broken Windows
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (e) aus dem Limmatthal über das Zürichsee- und Glatthal zur Hörnlikette ziehend.
Zugrichtung von Nordwesten nach Südosten. Gewitterzuglänge 35km.

Die weitere Ausdehnung der Gewitter geht aus nachstehenden Hagelberichten hervor::
Etzel - Fluhberg. Hagel 8h45—8h 50 a. Der Strich dehnte sich längs der ganzen Gebirgskette vom Etzel bis zum Fluhberg ca. 13 km, in die Breite 0.ä—1 km aus. Die Körner waren von Haselnuss- bis Baumnussgrösse, vereinzelte wie Hühnereier; sie bedeckten den Boden im Mittel 2 cm hoch.

Nuolen — Reichenburg:
Hagelschlag 8h 30—8h40a in der Gegend von Nuolen, vom Zürichsee nach Reichenburg; Hagelkörner ziemlich durchsichtig, in der Richtung von NW nach SE fallend, den Boden 2 cm hoch bedeckend. Untere Wolkenschicht weisslich; elektrische Entladungen häufig."

Ergänzend fügt das Forstamt des I. Kreises hinzu:
Die Bereisung des Hagelgebiets ergab, dass der Hagelschlag in der Richtung vom Heslibach (Gerwe am See), Himmeli über die Allmend, Itschnach, Zumikon und Forch den grössten Schaden anrichtete.
Nach den Aussagen der Bewohner vom See kam das Gewitter vom Uetliberg her, zog sich längs des linken Seeufers über Rüschlikon und Thalweil, erlitt dort durch einen heftigen Gegenstoss vom Südwind eine abgeänderte Richtung:
Die Axe der Hagelzone bog links ab, von Thalweil und Rüschlikon nach Küsnacht.
Die Beobachter des Gewitters auf der Allmend Küsnacht sagen: Gleichzeitig mit dem herandrängenden Hagelwetter sei eine starke Windströmung erfolgt von Osten, von der Forch her.
Auf dem Plateau von der Allmend Küsnacht, Itschnach, Wangen, Limberg, Zumikon haben sich beide Strömungen begegnet, und daher resultierte auch hier die grösste Schädigung.

Charakteristische Gewitterzüge am 7. Juni 1894
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
|748px]]
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1894

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 19.09.2018 Last Review - Documentation State Ready for Review