19250214 03 Flood Tessin TI

Aus Schweizer Sturmarchiv
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Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Viamala (GR), Bleniotal (TI), Leventina (TI)
Time / Duration 24 hours
Date 14.-15.02.1925
Magnitude / Dimension >200mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks Dimmerföhn

Ereignis

Föhnniederschlag in der Südschweiz am 14./15. Februar 1925

Der am Morgen des 15. Februar wieder ausbrechende Föhn zeigte grosse Analogien mit dem verheerenden Föhnsturm vom 5. Januar 1919.
Nicht nur im Hintergrund, sondern in den Föhntälern selbst regnete es am Morgen des 15. vielfach, und aus Glarus wird gemeldet, dass die Berge des Gross- und Kleintals in grauem „Dimmer" lagen.

Von Zürich aus sah man nur Rossberg und Mythen; was dahinter ist, lag alles in der unten dunkelgrauen, nach oben hellerwerdenden Wolkenwand, die die ganze Alpenkette einhüllte und bis zu ca. 15° über dem Horizont reichte. Darüber (etwa von 15°—30°) war heller blauer Himmel.
Der in den Talschlüssen schon in der Nacht und am frühen Morgen fallende Niederschlag breitete sich im Laufe des Vormittags immer weiter nordwärts aus, und um Mittag, als der Föhn am weitesten ins Mittelland hinauswehte, waren die Föhntäler ganz überregnet.
Es regnete in Chur, Glarus, Altdorf und Interlaken, nur das St.gallische Rheintal war noch relativ heiter. Das ist der von Oswald Heer für den Dimmerföhn postulierte Regen.

Er ist sehr wohl zu unterscheiden von dem Niederschlag, der auf Föhn folgt,und der auch diesmal nicht ausblieb, als am Nachmittag des 15. Februar die Hauptböenlinie der Zyklone unser Land passierte, und mit dem Einbruch kalter Luft über der ganzen Schweiz Niederschlag einsetzte entsprechend der Bewegung der Böenlinie von West nach Ost sich verspätend: Neuenburg und Bern 14.00h, Luzern 15.30h, Zürich 16.20h und St. Gallen 16.55h.
Diese, den Föhn beendigenden Niederschläge dringen von Norden in die Föhntäler vor.
Der Föhn selber war am Talausgang am stärksten und verursachte vielen Schaden an Häusern und Scheunen; Obstbäume und ganze Waldstücke wurden niedergelegt (Riedern, Näfels, Niederurnen, Bilten; auch rechtseitige Gemeinden der Linthebene; Appenzell I. Rh.); bald nach 7h wurde er auch in Zürich fühlbar und erreichte gegen Mittag eine hier seltene (am 5. Januar 1919 allerdings noch übertroffene) Stärke von ca. 50 km per Stunde.
Herübergreifen der Niederschläge über den Alpenkamm in die Föhntäler und Hinauswehen des Föhns als starkem Wind bis weit ins Mittelland hinaus stehen wohl, wie ich schon für den Föhnsturm vom 5. Januar 1919 vermutete, in ursächlichem Zusammenhang, und es stellen diese seltenen Fälle eine besonders intensive Ausbildung des Föhns dar, welche dem schon von Oswald Heer (1846) erwähnten „Dimmerföhn" entspricht, mit dem die Meteorologen bis jetzt nichts anzufangen wussten.
Quelle: Dr. R. Billwiller, MeteoSchweiz

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 14. oder 15.02.1925


© Kai Kobler / Quelle Karten-Screenshot

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Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1925

Interna

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