19451029 01 Flood Tessin TI: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
'''Auch der 3. und der 4. September 1948 brachten der Alpensüdseite beträchtliche Niederschlagsmengen.<br/>
'''Im Oktober 1945 sind lediglich die großen Föhnregen vom 29. bemerkenswert. An diesem Tag lag das Minimum einer ziemlich tiefen Depression über Brest.<br/>
'''Am 3. September beschränkten sich dieselben im wesentlichen auf das Tessin.<br/>
'''Die Niederschläge dauerten fast ohne Unterbrechung vom Nachmittag des 28. bis in die Nacht vom 29. zum 30. und waren von einigen Gewitterstörungen begleitet.<br/>
Erwähnt seien: Mosogno 180mm, Camedo 200mm (?), Brissago 158mm, Locarno-Monti 104mm, Airolo 114mm.<br/>
'''Die Ergebnisse der Messungen um 07.30 Uhr des 30. verteilen sich wie folgt: Im ganzen Gebiet des Kantons Tessin beträgt die Niederschlagshöhe in 24 Stunden mehr als 100mm.<br/>
 
Es seien erwähnt: Bosco 150mm, Mosogno 187mm, Locarno-Muralto 142mm, Lugano 133mm, Biasca 158mm und von den angrenzenden Gebieten:<br/>
'''Am 4. September wurden auch noch das Wallis und das Engadin in die Hauptniederschlagszone einbezogen.<br/>
Soglio 92mm, Hinterrhein 141mm, Vrin 132mm, Surrhein 116mm, Andermatt 122mm.<br/>
'''Im Unterwallis sind 50 bis 60mm, im Oberwallis bis 100mm gefallen.<br/>
'''Auch im Oberwallis sind beträchtliche Mengen gefallen. Ein isoliertes Maximum findet sich in Saas-Fee''' (118mm).<br/>
'''Das Tessin hat fast überall mehr als 60mm erhalten.<br/>
'''Der Alpennordfuß hat fast keinen Niederschlag erhalten, auch nicht an den folgenden Tagen, da das Tief sich an Ort und Stelle ausfüllte.'''<br/>
(Airolo 80mm, Cevio 97mm, Mosogno 129mm, Camedo 300mm, Brissago 110mm, Locarno-Monti 77mm).<br/><br/>
 
'''Es handelt sich um 2 getrennte Phasen der Wetterentwicklung. Die Niederschläge sind an beiden Tagen vorwiegend nachmittags gefallen.<br/>
'''Sie waren zum Teil von Gewitterstörungen begleitet und hatten im Unterwallis, besonders zwischen Martigny und Charrat, große Überschwemmungen zur Folge.<br/>
'''Die Morgenwetterkarte vom 3. September zeigt eine Nordsüdrinne etwa in der Gegend des Nullmeridians.<br/>
'''Ein Tiefdruckzentrum von 987 mbar liegt zwischen Irland und England, ein flaches Tief über dem westlichen Mittelmeer.<br/>
'''Eine Kaltfront verläuft über Amsterdam-Bordeaux. Sie erreichte Zürich um zirka 16 h und verursachte eine präfrontale Föhnströmung über den Alpen.<br/>
'''Die Tessinerregen dieses Tages sind somit als Südföhnregen anzusehen.<br/>
'''Mit dem Kaltlufteinbruch im Norden flaut die Föhnströmung ab und die Niederschläge lassen (abends) nach.<br/>
'''Andrerseits verstärkte sich die Depression im Süden. Rasche Veränderungen der Druckverteilung vollziehen sich am Vormittag des 4.:<br/>
'''Das britische Tief füllt sich an Ort und Stelle auf und das Mittelmeertief (Zentrum bei Toulon) schickt einen Ausläufer über die Alpen hinüber.<br/>
'''Dies macht sich im Zürcher Barogramm als Druckfall von 3 mbar zwischen 10 1/2h und 14 1/2 h bemerkbar.<br/>
'''Zu Beginn dieses Druckfalls zeigt der Säntis und andere Bergstationen erneut Südsturm. Anschließend fallen die neuen Südseitenniederschläge.<br/>
'''Bis zum Nachtag wanderte das Tief nordostwärts über die Alpen hinüber.<br/>
'''Am Nachmittag des 5. ist das Südtief verschwunden und ein neues Depressionszentrum (1004 mbar) über dem Erzgebirge entstanden.'''<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>



Aktuelle Version vom 19. Oktober 2019, 16:07 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Tessin
Time / Duration 24 hours
Date 29.10.1945
Magnitude / Dimension >150mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Im Oktober 1945 sind lediglich die großen Föhnregen vom 29. bemerkenswert. An diesem Tag lag das Minimum einer ziemlich tiefen Depression über Brest.
Die Niederschläge dauerten fast ohne Unterbrechung vom Nachmittag des 28. bis in die Nacht vom 29. zum 30. und waren von einigen Gewitterstörungen begleitet.
Die Ergebnisse der Messungen um 07.30 Uhr des 30. verteilen sich wie folgt: Im ganzen Gebiet des Kantons Tessin beträgt die Niederschlagshöhe in 24 Stunden mehr als 100mm.
Es seien erwähnt: Bosco 150mm, Mosogno 187mm, Locarno-Muralto 142mm, Lugano 133mm, Biasca 158mm und von den angrenzenden Gebieten:
Soglio 92mm, Hinterrhein 141mm, Vrin 132mm, Surrhein 116mm, Andermatt 122mm.
Auch im Oberwallis sind beträchtliche Mengen gefallen. Ein isoliertes Maximum findet sich in Saas-Fee (118mm).
Der Alpennordfuß hat fast keinen Niederschlag erhalten, auch nicht an den folgenden Tagen, da das Tief sich an Ort und Stelle ausfüllte.
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 29.10.1945


© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1945

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