19470329 01 Storm Alpennordseite: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schweizer Sturmarchiv
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 58: Zeile 58:


==Schäden==
==Schäden==
Am Morgen des 29. März 1947 stürmte ein starker Föhn durch das Obere Toggenburg, der viel Saharastaub mit sich führte, der die Landschaft verdüsterte.<br/>
Um 1300 Uhr brach im Gasthaus «Ochsen» ein Brand aus. Obschon beim Feueralarm eiligst die beiden Pumpen der Feuerwehr Wasser aus der Thur in die Flammen spritzten, schlugen schon bald die Flammen aus dem Dach.<br/>
Obwohl beim Läuten der Feuerglocken das ganze Dorf zu Hilfe eilte, stand schon bald das ganze Gebäude lichterloh in Flammen, der Föhn machte alle Löschversuche immer wieder zu nichte.<br/><br/>
Der starke Wind wirbelte brennende Schindeln und Gluten hoch auf und trug sie weit herum.<br/>
Unglücklicherweise waren damals die meisten Gebäude entsprechend dem lokalen Brauch noch mit Holzschindeln statt mit Ziegeln gedeckt.<br/>
So züngelte bald Feuer aus dem Dach der Scheune die zum Ochsen gehörte umd des benachbarten Hauses, die ausgedörrten Schindeldächer der umliegenden Häuser fingen ebenfalls Feuer.<br/>
Und wenig danach standen auch die Häuser und Ställe im Dörfli und Hinterbühl in Brand.<br/>
Die Feuerwehr war ohne Motorspritze und Hydranten fast machtlos.<br/>
Wegen der bei Föhn herrschenden Windrichtung blieben in Stein die talaufwärts und die rechts der Thur liegenden Häuser verschohnt, doch in Windrichtung breiteten sich die Brände nach Westen über das Wandbleiktobel mehr als 3 Kilometer bis zur Laad aus (siehe Brandkarte der Gemeinde Stein).<br/><br/>
Die Feuerwehren der umliegenden Dörfer Alt St. Johann, Wildhaus, Krummenau, Nesslau, Ebnat-Kappel eilten zu Hilfe, mit Postautos kamen die Löschmannschaften von Wattwil und Lichtensteig.<br/>
Auch von Wil und St. Gallen soll Hilfe geleistet worden sein und sogar eine Motorspritze von Romanshorn wurde eingesetzt!<br/>
Doch erst beim Abflauen des Windes und mit einsetzendem Regen konnte das weitere Vordringen des Feuers verhindert werden.<br/>
Im Nachlass meines Grossvaters August Steinmann, der von 1911 bis Anfangs der 60-er Jahre Redaktor bein St. Galler Tagblatt war, fand ich diese Fotos.<br/>
Der Text ist leicht gekürzt aus den damaligen Bildlegenden übernommen.


==Medienlinks==
==Medienlinks==

Version vom 3. Februar 2017, 22:53 Uhr

Quick Facts

Type of Event Foehn storm
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location North of Alps
Time / Duration Long-time event
Date 29.03.1947
Magnitude / Dimension >120 km/h
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical reports, data from official weather stations
Remarks Dimmerföhn


Ereignis

Bereits am 27. zeichnet sich eine neue Föhnlage ab, die am 29. einen starken Föhnsturm zur Folge hat.
Im Versuchsfeld wird mit 18,3 m/sec (66km/h) das maximale Stundenmittel des ganzen Winters gemessen.
Sowohl die Alpensüdseite als auch Graubünden erhalten während dieser Periode bedeutende Niederschlagsmengen, Graubünden die größten des ganzen Winters.
Dieser Föhnsturm mit Temperaturen um den Nullpunkt bis gegen 2500 m ü. M. und die hohen Temperaturen der vergangenen Tage haben im Gebiet von Davos zahlreiche und große Lawinen ausgelöst.
Die starke südöstliche Höhenströmung war von starkem Staubfall begleitet, der bis zur Ausaperung im ganzen Gebiet der Alpen beobachtet werden konnte.
Quelle: Schnee und Lawinen im Winter 1946/47 WSL

Ursachen- und Ereignisanalyse / Messdaten



© Wetterzentrale

Schäden

Am Morgen des 29. März 1947 stürmte ein starker Föhn durch das Obere Toggenburg, der viel Saharastaub mit sich führte, der die Landschaft verdüsterte.
Um 1300 Uhr brach im Gasthaus «Ochsen» ein Brand aus. Obschon beim Feueralarm eiligst die beiden Pumpen der Feuerwehr Wasser aus der Thur in die Flammen spritzten, schlugen schon bald die Flammen aus dem Dach.
Obwohl beim Läuten der Feuerglocken das ganze Dorf zu Hilfe eilte, stand schon bald das ganze Gebäude lichterloh in Flammen, der Föhn machte alle Löschversuche immer wieder zu nichte.

Der starke Wind wirbelte brennende Schindeln und Gluten hoch auf und trug sie weit herum.
Unglücklicherweise waren damals die meisten Gebäude entsprechend dem lokalen Brauch noch mit Holzschindeln statt mit Ziegeln gedeckt.
So züngelte bald Feuer aus dem Dach der Scheune die zum Ochsen gehörte umd des benachbarten Hauses, die ausgedörrten Schindeldächer der umliegenden Häuser fingen ebenfalls Feuer.
Und wenig danach standen auch die Häuser und Ställe im Dörfli und Hinterbühl in Brand.
Die Feuerwehr war ohne Motorspritze und Hydranten fast machtlos.
Wegen der bei Föhn herrschenden Windrichtung blieben in Stein die talaufwärts und die rechts der Thur liegenden Häuser verschohnt, doch in Windrichtung breiteten sich die Brände nach Westen über das Wandbleiktobel mehr als 3 Kilometer bis zur Laad aus (siehe Brandkarte der Gemeinde Stein).

Die Feuerwehren der umliegenden Dörfer Alt St. Johann, Wildhaus, Krummenau, Nesslau, Ebnat-Kappel eilten zu Hilfe, mit Postautos kamen die Löschmannschaften von Wattwil und Lichtensteig.
Auch von Wil und St. Gallen soll Hilfe geleistet worden sein und sogar eine Motorspritze von Romanshorn wurde eingesetzt!
Doch erst beim Abflauen des Windes und mit einsetzendem Regen konnte das weitere Vordringen des Feuers verhindert werden.

Im Nachlass meines Grossvaters August Steinmann, der von 1911 bis Anfangs der 60-er Jahre Redaktor bein St. Galler Tagblatt war, fand ich diese Fotos.
Der Text ist leicht gekürzt aus den damaligen Bildlegenden übernommen.

Medienlinks

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 03.02.2017 Last Review - Documentation State Draft