18940901 02 Hail Kuesnacht ZH: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schweizer Sturmarchiv
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 51: Zeile 51:
'''''Mit ganz glasiger Umhüllung und einem deutlich abgegrenzten, weisslichen Kern, kreisrund, oval oder gezackt; die Schlossen fielen fast senkrecht, etwas vom Wind getrieben.<br/>
'''''Mit ganz glasiger Umhüllung und einem deutlich abgegrenzten, weisslichen Kern, kreisrund, oval oder gezackt; die Schlossen fielen fast senkrecht, etwas vom Wind getrieben.<br/>
'''''Ohne Schutz in einem nahen Heuschober hätten wir auch unter der Traufe der Tannen Verletzungen davongetragen:<br/>
'''''Ohne Schutz in einem nahen Heuschober hätten wir auch unter der Traufe der Tannen Verletzungen davongetragen:<br/>
'''''
'''''Schlossen, mit Kraft an Stämme geworfen, prallten ab wie Steine und blieben ganz.<br/>
'''''Schlossen, mit Kraft an Stämme geworfen, prallten ab wie Steine und blieben ganz. Förster M. sammelte
'''''Förster M. sammelte etwa 20 Stück in einem Nastuch, und als wir ca. 17.30 Uhr in Küsnacht anlangten, d. i. 1 1/2 Stunden nach dem Niederschlag, hatten die Steine noch die Grösse von Hühnereiern oder die breitere Form und Grösse kleiner Zwiebeln oder Aepfel.<br/>
etwa 20 Stück in einem Nastuch, und als wir ca. 5'/% Uhr in Küsnacht anlangten, d. i . l'/a Stunden nach dem Niederschlag,
'''''Hagelkörner, in die warme Hand genommen, waren so eisig kalt und schmolzen so langsam, dass man sie vorher fallen lassen musste.<br/>
hatten die Steine noch die Grösse von Hühnereiern oder die breitere FormundGrösse kleiner Zwiebeln oder Aepfel. Hagelkörner,
'''''Zu erwähnen ist noch, wie dieser Hagelschlag lokal rasch abgenommen hat:<br/>
indie warme Hand genommen,waren so eisig kalt und schmolzen so langsam, dass man sie vorher fallen lassen musste Zu
'''''1-l.5km von unserm Standorte entfernt, nach dem See hin, waren nur noch vereinzelte kleinere Schlossen zu finden, und unten im Dorfe, gegen den See zu, waren an Reben und Bäumen keine Schädigungen ersichtlich.<br/>
erwähnen ist noch,wie dieser Hagelschlag lokal rasch abgenommen hat: 1—l^kmvonunsermStandorteentfernt,nachdemSee
'''''Es war hier ein sehr starker Gewitterregen mit vereinzelten Hagelkörnern gefallen.'''''<br/><br/>
hin,waren nur noch vereinzelte kleinere Schlossen zu nnden, und unten im Dorfe, gegen den See zu, waren an Reben und Bäumen
keine Schädigungenersichtlich;eswarhier ein sehr starker Gewitterregen mit vereinzelten Hagelkörnern gefallen.'''''<br/><br/>


Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894<br/>   
Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894<br/>   

Version vom 19. September 2018, 20:37 Uhr

Quick Facts

Type of Event Very Large Hail
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Mainly affected by the very large hail was Kuesnacht (ZH),
Time / Duration 15.20 local time +/- 15 min
Date 01.09.1894
Magnitude / Dimension Estimated 5 - 6 cm in diameter
Damage damaged crop, broken windows, layer of hail
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical report
Remarks -

Ereignis

Gewitterzug (c) aus dem Lavizzara- und Verzascathal, sowie vom obern Langensee ins Thal des Tessin und ins Blegno- und Calancathal ziehend.
Hagel-Strich vom Lavizzarathal ins Blegnothal ziehend. Zugrichtung variabel. Gewitterzuglänge 25km.

Auch in der Gemeinde Küsnacht fiel Hagel. Darüber schreibt Herr Kramer, Forstbeamter des I . Kreises:

Ich war in der Waldung zwischen der Schlossruine und der sogenannten Schmalzgrub (Küsnachterberg), 630m ü. M.
Ganz unheimlich verdunkelte sich um 4 Uhr*) der Himmel; von Osten, von der Forch her, hörten wir ein sehr starkes Rauschen und Tosen:
mit dichtem Regen fielen vorerst nur einzelne, dann ziemlich dichte Schlossen von der Grösse bis auf 5—6 cm Durchmesser (!)
Mit ganz glasiger Umhüllung und einem deutlich abgegrenzten, weisslichen Kern, kreisrund, oval oder gezackt; die Schlossen fielen fast senkrecht, etwas vom Wind getrieben.
Ohne Schutz in einem nahen Heuschober hätten wir auch unter der Traufe der Tannen Verletzungen davongetragen:
Schlossen, mit Kraft an Stämme geworfen, prallten ab wie Steine und blieben ganz.
Förster M. sammelte etwa 20 Stück in einem Nastuch, und als wir ca. 17.30 Uhr in Küsnacht anlangten, d. i. 1 1/2 Stunden nach dem Niederschlag, hatten die Steine noch die Grösse von Hühnereiern oder die breitere Form und Grösse kleiner Zwiebeln oder Aepfel.
Hagelkörner, in die warme Hand genommen, waren so eisig kalt und schmolzen so langsam, dass man sie vorher fallen lassen musste.
Zu erwähnen ist noch, wie dieser Hagelschlag lokal rasch abgenommen hat:
1-l.5km von unserm Standorte entfernt, nach dem See hin, waren nur noch vereinzelte kleinere Schlossen zu finden, und unten im Dorfe, gegen den See zu, waren an Reben und Bäumen keine Schädigungen ersichtlich.
Es war hier ein sehr starker Gewitterregen mit vereinzelten Hagelkörnern gefallen.

Charakteristische Gewitterzüge am 1. September 1894
(Grössere zusammenhängende Hagelstriche sind durch Schraffierung markiert)
|800px]]
© MeteoSchweiz, Lith. Joh. Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1894

Interna

SSWD Main Editor Kaiko Last Edit 19.09.2018 Last Review - Documentation State Ready for Review