19100614 01 Flood Zentral- und Ostschweiz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. September 2015, 17:28 Uhr
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Quick Facts
Type of Event | Flood |
---|---|
Verification State | QC1 |
ESWD | Not reported |
Location | Central Switzerland and Eastern Switzerland |
Time / Duration | - |
Date | 14.-17.06.1910 |
Magnitude / Dimension | Annuality > 100 Years / Peak of ???m3/s, 435.25m.ü.M. (Vierwaldstättersee) |
Damage | - |
Fatalities | - |
Injuries | - |
Report Source | Newspaper report, Data from weather / hydro stations |
Remarks | - |
Ereignis
Schneeschmelze plus Nord-Staulage
Quelle: Das Hochwasser 1910 in Graubünden GraNat
"Im Juni 1910 wurde der Kanton Graubünden, insbesondere das Prättigau von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Fachleute sprechen sogar von einem Jahrtausendereignis. Von Klosters bis Landquart wurden insgesamt 15 Brücken weggerissen, sodass die Eisenbahn- und Strassenverbindung Landquart–Küblis während Wochen unterbrochen und unpassierbar waren. Ausgelöst wurde die Hochwasserkatastrophe von heftigen Regenfällen, die am Montagabend des 13. Juni einsetzten und mit geringen Unterbrechungen bis am Mittwochvormittag andauerten. In der Höhe wehte der Föhn, sodass die Schneemassen zerflossen, Rüfen losbrachen, in die Töbel stürzten und diese zu reissenden Wildbächen anschwellen liessen. Am stärksten betroffen von diesen sintflutartigen Niederschlägen war der Rätikon, was zur Folge hatte, dass nicht nur das Prättigau, sondern auch das Vorarlberg, insbesondere das Montafon und das Klostertal von der Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurden. Auch in diesen Tälern wurden nahezu alle Brücken zerstört, Strassen weggerissen und die Eisenbahnlinie Bludenz - Schruns, die 1904 in Betrieb genommen worden war, war dermassen beschädigt, dass damals eine Wiederinbetriebnahme in Frage gestellt wurde."
Quelle: vilan24.ch
Schrecklich Kundschaftszeichen
"Bereits am Dienstag, 14. Juni wälzten die Seitenbäche ungeheure Mengen Holz, Steine und Schutt zu Tal. Die Landquart stieg von Stunde zu Stunde. Um die Wucht der Schlamm- und Wasserwogen zu brechen, wurden Bäume eingehängt und am Ufer mit Ketten, Glockenseilen und Aluminiumdrähte der Kraftleitungen festgebunden. Dazu Mathias Thöny, Redaktor der Prättigauer Zeitung und Feuerwehrkommandant von Schiers, der zur Eindämmung des Schraubachs Tag und Nacht Einsatz war: "Und nun ging auch noch das Bindematerial aus. Schon hatte man alle erhältlichen Ketten und Stricken, die Glockenstränge aus dem Kirchturm, die Rettungsseile der Anstalt aufgebraucht. Da erhielt in der höchsten Not die Elektrische Abteilung der Feuerwehr den Befehl: Schneidet die Aluminiumdrähte der Kraftleitung herunter! Unterdessen stürzte der rechtseitige Pfeiler der eisernen Bahnbrücke ein... Über die Verheerungen im innern Prättigau brachte die Landquart Nachricht, und welche! Auf unmessbaren Wassermassen schwammen sie daher, die schrecklichen Kundschaftszeichen: Kommoden, Kinderwagen, Fässer, Tierkadaver, Hausgebälk..." Vom Ausmass der Katastrophe können wir uns 100 Jahre später anhand des Fotomaterials ein ungefähres Bild machen"
Quelle: vilan24.ch
Von Umwelt abgeschnitten
"Mehre Tage nach der Katastrophe war das Prättigau von der Umwelt abgeschnitten. Klus und Fuchsenwinkel waren unpassierbar, Telegraf- und Telefonleitungen zerstört, die Bahnlinie zwischen Landquart und Küblis war vom Hochwasser zerstört und Brücken und Strassen weggerissen. Nach Küblis musste man von Schiers aus den Umweg über Buchen - Luzein machen und in die Herrschaft und nach Chur gelangte man nur über Seewis - Fadära - Malans. Am 9. Juli fuhr die Bahn wieder bis Pardisla, am 13. bis nach Schiers und am 1. August bis Küblis, sodass die Strecke Landquart - Klosters- Davos wieder durchgehen befahrbar war. Die Schäden wurden auf über eine Million Franken geschätzt. Ungefähr die Hälfte entfiel laut Thöny auf die Rhätische Bahn. Zwei Sägen waren zerstört, ein Dutzend Häuser und Ställe weggerissen, Wiesen. Äcker und Gärten weggespült oder mit Schlamm und Steinen bedeckt. Im Prättigau waren diesem Zeitpunkt 500 Mann mit 20 Offizieren an der Arbeit. Im Felsenbach kam in der Nacht ein Soldat des Geniebataillons 6, der mit Proviant von Malans unterwegs war, ums Leben. Beim Überschreiten des Geleises soll er einen Fehltritt getan haben, sodass er vor den Augen seines Kameraden plötzlich in den Fluten verschwand."
Quelle: vilan24.ch
Bilder
Linthhochwasser im Kanton Glarus
Kartenquelle: Google / Bearbeitung: Kai Kobler
1. Brummbach in Linthtal
2. Brummbach in Linthtal
3. Eisenbahnlinie bei Luchsingen
4. Die Linth bei Luchsingen
5. Die Linth bei Luchsingen
6. Die Linth bei Nidfurn-Haslen
7. Krauchbach bei Matt
8. Mühlebachrunse bei Engi
9. Geissgäden bei Engi
10. Inselpark bei Schwanden
11. Bahnhofbrücke bei Schwanden
12. Sägerei im Mühlefuhr in Schwanden
13. Hier befand sich die Mühlebrücke in Schwanden
14. Zerstörte Holensteinbrücke bei Ennenda
15. Kaltbachrunse bei Ennenda
16. Die Alpenbrücke bei Glarus
17. Näfels beim Freulerpalast
18. Liegenschaft Stampf in Näfels
19. Schulplatz in Näfels
Quelle: Bildergalerien Linth - Escher - Stiftung
Landquarthochwasser im Kanton Graubünden (Prättigau)
Das Hochwasser im Prättigau
Quelle: vilan24.ch
Reste der 1910 beim Hochwasser zerstörten Brücke bei Felsenbach. Das Militär erstellte eine Notbrücke
Quelle: http://www.poststempel-graubuenden.ch/
Sihlhochwasser im Kanton Zürich
Das Hochwasser an der Sihl bei Zürich, Blick vom Höngg
Quelle: Höngger OnlineFoto: Thomas Mattli, Staatsarchiv Zürich
Blick vom Höngg in die Ebene
Die hoch gehende Sihl 1910 bei den Durchlässen am Zürcher Hauptbahnhof mit ausgeschöpfter Abflusskapazität
Platzspitz
Fuhrwerk in Altstetten
Quelle: Kanton Zürich
Hochwasser des Vierwaldstättersee
Das Hochwasser in Luzern am Vierwaldstättersee
Quelle: Das Jahrhundert-Hochwasser in Luzern 1910 Stadt Luzern Stadtarchiv
Messdaten
Auf Rigi-Kulm registrierte man am 15. Juni 1910 um sieben Uhr die grösste je gemessene Niederschlagsmenge innert 24 Stunden.
Abflussspitzen und maximaler Wasserstand
Maximaler Abfluss:
HQ100 Sihl - Zürich, Sihlhölzli > 380m3/s (Geschätzt)
Quelle: Wasser Energie Luft
Der Vierwaldstättersee erreichte am 17. Juni 1910 um fünf Uhr morgens seinen maximalen Wasserstand in Luzern mit 435.25 m.ü.M
Kritische Pegelstände:
Pegelstand 435.25 M.ü.M. Hochwasserhöchststand 1910
Pegelstand 435.23 M.ü.M. Hochwasserhöchststand August 2005
Pegelstand 434.94 M.ü.M. Hochwasserhöchststand Mai 1999
Pegelstand 434.45 M.ü.M. Schadengrenze in Luzern
Pegelstand 434.25 M.ü.M. Lage kritisch beobachten, Vorbereitungen treffen
Medienlinks
- Das Jahrhundert-Hochwasser in Luzern 1910 Stadt Luzern Stadtarchiv
- Historische Hochwasser Wasser Energie Luft
- Hochwasserkatastrophe vor 100 Jahren Die Südostschweiz am Sonntag 13. Juni 2010
- Das Hochwasser vom 15. Juni 1910 hat grosse Schäden angerichtetTexte aus der Thurgauer Zeitung vom 16. Juni 1910
Interna
SSWD Main Editor | Kaiko | Last Edit | 26.09.2015 | Last Review | - | Documentation State | Draft |
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