19160704 04 Gust Buchrain LU: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''In Clarens Bäume entwurzelt oder geknickt, Dächer und Kamine beschädigt; in La Tine (Montbovon) sind mehrere Häuser teilweise zerstört und ihre Dächer weggerissen.<br/>
'''''Ueber  den  Sturmschaden  vom  4. Juli  abends  zwischen  4*/2  und  6  Uhr  entnehmen  wir  teils  Zeitungsberichten,  teils  den Notizen von  Stationsbeobachtern  folgendes:<br/>
'''''Viele Bäume der Bahnlinie entlang umgerissen, im Vallon des Villards sollen ca. 250 Tannen im Wald geworfen worden sein.<br/>
'''''In den  Kautonen Luzern und Zug  wurden Tausende  von Bäumen entwurzelt.<br/>
 
'''''Besonders  stark  wütete  der Wirbelsturm  in  der  Gegend  von  Buchrain,  Root, Gisikon und Meierskappel,  dann auch in Rotkreuz und Risch.<br/>
'''''Chateau-d'Oex: Auf einer benachbarten Weide wurden 3 Kühe, auf einer andern 8 Stück Vieh in einen Abgrund geworfen; in Corjon stürzten 6 Kühe über die Felsen hinunter.<br/>
'''''In der kleinen  Gemeinde  Dierikon  wurden  200 Bäume  gefällt,  in  Buchrain  450, in Gisikon 120, in Hönau  355.<br/>
'''''Eine Anzahl weiterer Tiere vom Winde zu Boden geworfen, mehrere Dächer fortgefegt.<br/>
'''''In Root  fielen  dem Sturine  750  Bäume zum  Opfer,  in Meierskappel  500, in Ebikon 80  und  in  Hasle bei Emmen 150.<br/>
 
'''''Total  wurden allein im Habsburgeramt  2500  Obstbäume  gefällt.   Bäume mit widerstandsfähigem  Wurzelwerk  wurden unter-halb der Krone  abgedreht.<br/>
'''''In Rougemont wurde ein Haus vollständig demoliert und drei andere stark beschädigt; die Ernte zu einem guten Teil vernichtet.<br/>
'''''Die Richtung,  welche der Orkan einhielt,  lag ungefähr iii  der Linie Buchrain,  Root,  Rothkreuz nach Risch und  Meiers-kappel.<br/>
'''''Hagel und Regen fielen während 10 Minuten so dicht, dass man kaum 3 Meter weit sehen konnte.<br/>
'''''(Jüngere entwurzelte Bäume  wurden nachher  von den Landwirten  und den mithelfenden  Truppen  des Landwehrbataillons  142  mittelst Flaschen-zügen  aufgezogenund durch verankerte  Drähte  in aufrechter Stellung erhalten.)<br/>
 
'''''In  Risch  schätzte  man  die  Zahl  der  geknickten  und sonst  be-schädigten  Bäume auf  über tausend.  Rat hausen    meldet:  Drei  Obstbäume  beim Dorf  entwurzelt, '''''Lachen: Viele  Bäume entwurzelt, in Tuggen  Fabrikdach  (aus Blech) abgehoben  und 80 m  weit  fortgetragen.<br/>
'''''Montreux: Ein mit starkem Hagelschlag begleiteter Orkan suchte am Dienstag (13. Juli 1915) abends Les Avants heim und richtete grossen Schaden an.<br/>
'''''Wädenswil, Hinwil (Donner dennoch  hörbar)  und Zollikon melden orkanartigen  Ge-wittersturm, ährendin Zürich nur 14 m/s  maximale  Windgeschwindigkeit registriert  wurde (43/4  p). <br/>
'''''Viele Bäume, insbesondere grosse Eichen geknickt. Telephonverbindung nach dem Berner Oberland unterbrochen.<br/>
'''''Von Wädenswil wird am 5.  im weitern berichtet: Inden Nachbargemeinden Schönenberg, Richterswil, Wollerau und Bäch hat gestern  ein orkanartiges Gewitter  mit heftigem Hagelschlag  enormen  Schaden  angerichtet.  Bäume in grosser  Zahl wurden geknickt  oder  entwurzelt.<br/>
 
''''''Rapperswil: Zahllose  Obst-  und Zierbäume ent-wurzelt  oder geknickt, Kamine und Ziegel  auf die Strasse  geworfen.<br/>
'''''Thun: Gestern nacht, 13./14. Juli 1915, ging um 20.30 Uhr und dann wieder in verstärktem Masse gegen 12 Uhr über die Gegend von Wattenwil-Uetendorf ein fürchterliches Unwetter mit Hagelschlag nieder.<br/>
'''''Rüti (Kt. Zürich):  Die Höfe  Langacker  und Neuhaus  sind  schwer betroffen, ganze  Reihenfruchtbeladener  Obstbäume  liegen  am Boden.<br/>
'''''Massenhaft wurden die Bäume geknickt oder entwurzelt und an den Hausdächern schwere Beschädigungen angerichtet.'''''<br/><br/>
'''''Aus dem Seebezirk      wird  ferner  gemeldet: In Wagen  (Jona) und seiner  nächsten  Um-gebung beträgt  die Zahl der entwurzelten und geknickten Obstbäume  etwa 450.<br/>
'''''Hohe  Tannen  knickte der Sturm  in halber  Höhe. In    Ermenschwil    riss  der Sturm das etwa  40 m  hohe Kamin der mechanischen  Schlosserei  nieder.<br/>
'''''Kinder trieb der Sturm  10-50 m weit,  erwachsenen  Personen  beengte  er  den Atem, dass  sie  zu  ersticken drohten.   Der Sturm setzte  seine  Verheerungen, den Weg über die Kreuzegg  nehmend,  fort  bis ins  Toggenburg  und durch das Appenzellerland, stellenweise bis ins Rheintal.<br/>
'''''Unterhalb dem Eggli,  auf  der Wattwiler  Laad,  wurde  eine Scheune  zertrümmert und  nahe dabei ein ganzer  Tannenwald  zum Teil  geknickt, zum Teil  entwurzelt,  ebensoin  der Wiese  Obstbäume umgeworfen oder  der  Krone  beraubt  und im Dorfe  Wattwil  selbst  eine  Linde gefällt.  Im  Appeuzeller  Hinterland wurden viele  Bäume geknickt,  in Altstätten  zwischen 515  und 6  Uhr  deren viele  entwurzelt,  in St. Gallen die Gerüststangen  eines Neubaues  umgestürzt.'''''<br/><br/>





Version vom 31. März 2018, 20:11 Uhr

Quick Facts

Type of Event Wet Microburst
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Leibstadt (AG),
Time / Duration 23.30 - 01.30 UTC
Date 04.07.2016
Path direction West to East
Path length Length: 100 km (rough estimation)
Magnitude / Dimension widespread wind gusts of 130 - 150 km/h
Damage trees downed, roof damage on uncountable buildings, blocked streets, broken power pole
Fatalities 1
Injuries -
Report Source Data from weather stations, reports in a weather forum, photos
Remarks -



Ereignis

Gewitterzug (f) vom Jorat her gegen den Brünig, mit kleiner Abzweigung ins untere Rhonetal ziehend.
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 112km. Zuggeschwindigkeit 64km/h.
und Gewitterzug (c) aus dem Quellgebiet der Orbe und des Doubs rasch über das Mittelland gegen den Bodensee ziehend.
Zugrichtung von West-Südwesten nach Ost-Nordosten. Gewitterzuglänge 245km. Zuggeschwindigkeit 89km/h.


Ueber den Sturmschaden vom 4. Juli abends zwischen 4*/2 und 6 Uhr entnehmen wir teils Zeitungsberichten, teils den Notizen von Stationsbeobachtern folgendes:
In den Kautonen Luzern und Zug wurden Tausende von Bäumen entwurzelt.
Besonders stark wütete der Wirbelsturm in der Gegend von Buchrain, Root, Gisikon und Meierskappel, dann auch in Rotkreuz und Risch.
In der kleinen Gemeinde Dierikon wurden 200 Bäume gefällt, in Buchrain 450, in Gisikon 120, in Hönau 355.
In Root fielen dem Sturine 750 Bäume zum Opfer, in Meierskappel 500, in Ebikon 80 und in Hasle bei Emmen 150.
Total wurden allein im Habsburgeramt 2500 Obstbäume gefällt. Bäume mit widerstandsfähigem Wurzelwerk wurden unter-halb der Krone abgedreht.
Die Richtung, welche der Orkan einhielt, lag ungefähr iii der Linie Buchrain, Root, Rothkreuz nach Risch und Meiers-kappel.
(Jüngere entwurzelte Bäume wurden nachher von den Landwirten und den mithelfenden Truppen des Landwehrbataillons 142 mittelst Flaschen-zügen aufgezogenund durch verankerte Drähte in aufrechter Stellung erhalten.)
In Risch schätzte man die Zahl der geknickten und sonst be-schädigten Bäume auf über tausend. Rat hausen meldet: Drei Obstbäume beim Dorf entwurzelt, Lachen: Viele Bäume entwurzelt, in Tuggen Fabrikdach (aus Blech) abgehoben und 80 m weit fortgetragen.
Wädenswil, Hinwil (Donner dennoch hörbar) und Zollikon melden orkanartigen Ge-wittersturm, ährendin Zürich nur 14 m/s maximale Windgeschwindigkeit registriert wurde (43/4 p).
Von Wädenswil wird am 5. im weitern berichtet: Inden Nachbargemeinden Schönenberg, Richterswil, Wollerau und Bäch hat gestern ein orkanartiges Gewitter mit heftigem Hagelschlag enormen Schaden angerichtet. Bäume in grosser Zahl wurden geknickt oder entwurzelt.
'Rapperswil: Zahllose Obst- und Zierbäume ent-wurzelt oder geknickt, Kamine und Ziegel auf die Strasse geworfen.
Rüti (Kt. Zürich): Die Höfe Langacker und Neuhaus sind schwer betroffen, ganze Reihenfruchtbeladener Obstbäume liegen am Boden.
Aus dem Seebezirk wird ferner gemeldet: In Wagen (Jona) und seiner nächsten Um-gebung beträgt die Zahl der entwurzelten und geknickten Obstbäume etwa 450.
Hohe Tannen knickte der Sturm in halber Höhe. In Ermenschwil riss der Sturm das etwa 40 m hohe Kamin der mechanischen Schlosserei nieder.
Kinder trieb der Sturm 10-50 m weit, erwachsenen Personen beengte er den Atem, dass sie zu ersticken drohten. Der Sturm setzte seine Verheerungen, den Weg über die Kreuzegg nehmend, fort bis ins Toggenburg und durch das Appenzellerland, stellenweise bis ins Rheintal.
Unterhalb dem Eggli, auf der Wattwiler Laad, wurde eine Scheune zertrümmert und nahe dabei ein ganzer Tannenwald zum Teil geknickt, zum Teil entwurzelt, ebensoin der Wiese Obstbäume umgeworfen oder der Krone beraubt und im Dorfe Wattwil selbst eine Linde gefällt. Im Appeuzeller Hinterland wurden viele Bäume geknickt, in Altstätten zwischen 515 und 6 Uhr deren viele entwurzelt, in St. Gallen die Gerüststangen eines Neubaues umgestürzt.


Charakteristische Gewitterzüge am 4. Juli 1916

© MeteoSchweiz, Lith. Gebrüder Frey, Zürich

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1916

Interna

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