19320604 01 Tornado Isle VD

Aus Schweizer Sturmarchiv
Version vom 6. Oktober 2015, 09:38 Uhr von Severestorms (Diskussion | Beiträge) (Severestorms verschob die Seite 19320604 01 Tornado L'Isle nach 19320604 01 Tornado Isle VD, ohne dabei eine Weiterleitung anzulegen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Diese Seite befindet sich im Aufbau!

Am 4. Juni 1932 wurde rund 2km WSW von L'Isle (VD) ein ca. 1km langer und an seiner dicksten Stelle 30m breiter Tornadoschlauch gesichtet. Einem Bericht zufolge waren mindestens drei Personen Augenzeugen dieses seltenen Wetterphänomens. Eine Person will sogar ein Geräusch ähnlich dem von kochendem Wasser wahrgenommen haben. Dies könnte für Bodenkontakt sprechen, auch wenn das Geräusch eines herannahenden/vorbeiziehenden Tornados in der Regel anders beschrieben wird.


M. Roger-A. Schmidheini gelang folgender Schnappschuss:




Aufgrund der Augenzeugenberichte und der Analyse des Fotos konnte der Ort des Geschehens recht genau bestimmt werden. Obwohl die damaligen Medien weder vom seltenen Naturschauspiel selbst noch von möglichen Schäden berichteten, ging der Verfasser des Berichts von einem waschechten Tornado (also mit Bodenkontakt) aus.


Quelle (nicht mehr aktiv): http://www.lisle.ch/historique/trombe.html


Es ist anzunehmen, dass es sich beim Tornado von L'Isle um dasselbe Ereignis handelt, welches u.a. in der von A. Piaget (SMA) niedergeschriebenen Studie "L'évolution orageuse au nord des Alpes et la tornade du Jura vaudois du 26 août 1971" (Veröffentlichung: 1976) als Funnel von Mollendruz bezeichnet und näher beschrieben wird:


Zusammenfassung des Autors

Am Nachmittag des 26. August 1971 war das Wetter in der Schweiz durch starke Gewittertätigkeit und bedeutende Hagelfälle gekennzeichnet. Im synoptischen Masstab wies die Wetterlage gegenüber anderen Gewittertagen keine Besonderheiten auf. Zwei Mesosysteme bildeten und entwickelten sich auf der Alpennordseite. Eines der beiden hinterliess über dem Waadtländischen Jura eine Schneise von schweren Schäden von 23 Kilometer Länge. Diese Untersuchung zeigt, dass diese Verwüstungen von einem Tornado herrühren. Sie traten am Anfang in einer Höhenlage von 1000 m/M, dann in 1400 m/M und gegen den Schluss in 600 m/M auf, ohne dass die Orographie einen wesentlichen Einfluss ausgeübt zu haben scheint.; einzig an den nach Osten abfallenden Hängen ist eine Verstärkung der Tornadowirkung zu erkennen. Zeitweise, besonders am Anfang, existierten mehrere Wirbel nebeneinander. Einige Hinweise auf frühere Tornados in der Schweiz ergänzen diesen Bericht. Es werden Parallelen zwischen dem 1971er-Tornado und demjenigen von 1890 (der übrigens den gleichen Geländestreifen verwüstete) sowie den Tornados von 1926 und 1934 im Neuenburger und Berner Jura aufgezeigt.


http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/forschung/publikationen/alle_publikationen/l_evolution_orageuse.html

Weitere Quellen:
http://www.davel.vd.ch/detail.aspx?ID=408966