19501116 01 Flood Zentralschweiz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
'''Am 11. November weist die Niederschlagsverteilung ein erstes Maximum im südwestlichen Jura auf.<br/>
'''Am 16. November 1950 hat abgesehen vom Tessin und Graubünden nahezu die ganze Schweiz mehr als 30 mm, der Jura und das Alpengebiet mehr als 40 mm Niederschlag erhalten.<br/>
'''Hier sind mehr als 90 mm Niederschlag gefallen. Aus dem Jura (Val de Travers) wurden Überschwemmungen gemeldet.<br/>
'''Im Val de Travers traten neuerdings Überschwemmungen ein, außerdem waren nun auch im Alpenvorland Hochwasser zu verzeichnen.<br/>
 
'''Diese Niederschläge sind verursacht worden durch eine rasch wandernde Depression mit ausgesprochenem Warmsektor, deren Zentrum am 16. um 7 Uhr in der Kanalgegend,
'''Die 7-Uhr-Wetterkarte des 11. November zeigt ein Tief, dessen Minimum von 984 mbar an der Nordspitze von Jütland liegt (Druck in Zürich 1015.3 mbar).<br/>
'''am 17. bereits über Böhmen lag.<br/>
'''Von ihm aus erstreckt sich eine Kaltfront südwärts über Stettin, dann südwestwärts nach Straßburg, Toulouse, Südportugal.<br/>
'''Ihre Warmfront erreichte die Schweiz im Laufe des Nachmittags, die Kaltfront in der Frühe des 17. Ein kleiner Teil der Niederschläge ist Warmfrontregen;<br/>
'''Die Kaltluft verursacht beim Vordringen gegen die Schweiz hier zwischen 6 und zirka 10 Uhr einige Niederschläge.<br/>
'''die Hauptmenge fiel jedoch innerhalb des Warmluftgebiets und während der Kaltfrontpassage, d. h. im Laufe der Nacht (in Zürich zwischen 19 und 6 Uhr).<br/>
'''Der weitere Vormarsch der Kaltfront wird indessen bald gebremst durch das Erscheinen einer Wellenstörung, die sich im Südwesten auf der Front entwickelt hatte.<br/>
'''Die gesamte Niederschlagsperiode ist auch die Zeit der größten Windstärken (Weststurm in der Höhe).'''<br/>
'''Um 13 Uhr erscheint dieses neue Tief über Südfrankreich und verursacht im Rhonegebiet aber auch in den Alpen und im Jura (Chasseron) starken Südwind.<br/>
'''Um diese Zeit setzen im Jura und im Tessin neue Niederschläge ein, die teilweise orographisch oder durch das Vordringen der südlichen Warmluft gegen die in der Jurazone liegende Front bedingt sind.<br/>
'''Dabei fallen jedoch die Niederschläge innerhalb der Warmluft, die größten Beträge des ganzen Tages auf Stationen am Südostfuß des Jura.<br/>
 
'''Das Wellentief nähert sich in der Folge den Westalpen, aber selbst am Morgen des 12. ist noch ein Rest davon über dem französischen Rhonegebiet sichtbar.<br/>
'''Immerhin vermochte nun im Laufe der Nacht vom 11. zum 12. die Kaltluft doch weiter in die Schweiz hinein vorzudringen.<br/>
'''In der Jurazone regnete es vom 11. mittags an bis in die Abendstunden des Nachtages. Der Hauptteil der Niederschläge im Jura ist an diesen Kaltlufteinbruch geknüpft.<br/>
'''Der Alpennordfuß blieb infolge der anfangs noch anhaltenden Südströmung zunächst trocken. Erst in der Nacht setzten hier mit dem Eindringen der Kaltluft Niederschläge ein.<br/>
'''Die großen Beträge im Jura sind also auf das Hängenbleiben der Kaltfront im Bereich des Jura zurückzuführen.<br/>
'''Es sei bemerkt, daß dies teilweise auch dadurch bedingt war, daß außer dem genannten Wellentief ein weiteres Tief (schwache V-Depression) am 12. um 7 Uhr über Nordfrankreich und den britischen Inseln erschien.'''<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>



Aktuelle Version vom 10. April 2020, 13:39 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Alpenvorland
Time / Duration 24 hours
Date 16.11.1950
Magnitude / Dimension 100mm of rain in 24 hours
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source chronicles, general archive
Remarks -

Ereignis

Am 16. November 1950 hat abgesehen vom Tessin und Graubünden nahezu die ganze Schweiz mehr als 30 mm, der Jura und das Alpengebiet mehr als 40 mm Niederschlag erhalten.
Im Val de Travers traten neuerdings Überschwemmungen ein, außerdem waren nun auch im Alpenvorland Hochwasser zu verzeichnen.
Diese Niederschläge sind verursacht worden durch eine rasch wandernde Depression mit ausgesprochenem Warmsektor, deren Zentrum am 16. um 7 Uhr in der Kanalgegend, am 17. bereits über Böhmen lag.
Ihre Warmfront erreichte die Schweiz im Laufe des Nachmittags, die Kaltfront in der Frühe des 17. Ein kleiner Teil der Niederschläge ist Warmfrontregen;
die Hauptmenge fiel jedoch innerhalb des Warmluftgebiets und während der Kaltfrontpassage, d. h. im Laufe der Nacht (in Zürich zwischen 19 und 6 Uhr).
Die gesamte Niederschlagsperiode ist auch die Zeit der größten Windstärken (Weststurm in der Höhe).
Quelle: M. Grütter

Messdaten

Übersicht Regenmengen >70mm vom 16.11.1950

© Kai Kobler >> Link zu interaktiver Karte

Bilder

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Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1950

Interna

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