19511122 01 Flood Tessin TI: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ereignis==
==Ereignis==
Die Alpensüdseite hatte im Zeitraum vom  6. z u  m  2 1. November   zum dritten Mal im Berichtsjahr Nieder-schläge  mit katastrophalen   Folgen   aufzuweisen=. Dies-mal  waren zwar im Tessin infolge der geringeren Inten-sität  der   Niederschläge keine ungewöhnlichen   Schäden   zu verzeichnen. Dagegen   haben   die langdauernden   Re-genfälle  bekanntlich in   der   Poebene   zu   einer   Über-schwemmungskatastrophe  von größtem Ausmaß   geführt.   Es  lassen  sich  drei  Regenfälle  von    ununterbrochener    Dauer  unterscheiden: 
'''Die Alpensüdseite hatte im Zeitraum vom  6. zum 21. November 1951 zum dritten Mal im Berichtsjahr Niederschläge mit katastrophalen Folgen aufzuweisen.<br/>
Der  dritte und  längste  Dauerregen  setzte  am  18. No-vember  kurz  nach  Mitternacht ein  und  hörte  erst  am  21.  nachmittags  auf.  Er  hat  gut  85  Stunden  ohne  Unter-brechung  gedauert.  Die  Ergebnisse  vom  18.,  19.  und  20.  verteilen  sich  wie  folgt:  Die  Maximalzone liegt  an  allen  drei  Tagen  an  der  Südwestgrenze  des  Kantons  (Camedo  59,  97,  89  mm,  Brissago  42,  132,  124  mm,  Locarno-Mu-ralto  39,  89,  79  mm,  Crana  Torricella  99,  87,  62  mm,  Ponte  Tresa  52,  95,  52  mm,  Lugano  43,  100,  40  mm,  Mezzana  56,  108,  46  mm.  Am  20.  tritt  also  der  Süden  etwas  zurück.  Das  Einzugsgebiet  der  Maggia,  Verzasca  und  die  Riviera  haben  an  den  drei  Tagen  resp.  über  40,  80,  70 mm  erhalten,  der  ganze  Kanton  mehr  als  20,  60,  30 mm. Während  dieser  letzten  Periode  lag  das  Zentrum  der  Hauptdepression  meist  nördlich  von  Irland,  am  21. über der  Nordsee.  Ferner  erschien  von  Südwesten  her  kom-mend  am  20. ein  weiteres  Tief  über  dem  westlichen  Mit-telmeer.  Es  füllte  sich  jedoch  an  Ort  und  Stelle  aus.  Auch  diesmal  befand  sich  der  Bereich  der  stärksten  Hö-henströmung  über  den  Alpen,  wo  sich  eine  ausgeprägte  Föhnlage  entwickelt  hatte.  Das  Ende  derselben  wurde  durch  einen  Kaltlufteinbruch  auf  der  Alpennordseite  am  Nachmittag  des  21. herbeigeführt,  der  durch  die Verlage-rung  des  Haupttiefs nach  der  Nordsee  ermöglicht  worden  war.
'''Diesmal waren zwar im Tessin infolge der geringeren Intensität der Niederschläge keine ungewöhnlichen Schäden zu verzeichnen.<br/>
'''Dagegen haben die langdauernden Regenfälle bekanntlich in der Poebene zu einer Überschwemmungskatastrophe von größtem Ausmaß geführt.<br/><br/>


==Bilder==
'''Es lassen sich drei Regenfälle von ununterbrochener Dauer unterscheiden:<br/> 
'''Bilder vom Lago Maggiore'''<br/>
'''Der dritte und längste Dauerregen setzte am 18. November kurz nach Mitternacht ein und hörte erst am 21. nachmittags auf.<br/>
'''Er hat gut 85 Stunden ohne Unterbrechung gedauert. Die Ergebnisse vom 18., 19. und 20. verteilen sich wie folgt:<br/>
'''Die Maximalzone liegt an allen drei Tagen an der Südwestgrenze des Kantons:<br/>
Camedo 59, 97, 89 mm<br/>
Brissago 42, 132, 124 mm<br/>
Locarno-Muralto 39, 89, 79 mm<br/>
Crana Torricella 99, 87, 62 mm<br/>
Ponte Tresa 52, 95, 52 mm<br/>
Lugano 43, 100, 40 mm<br/>
Mezzana 56, 108, 46 mm.<br/>
 
'''Am 20. tritt also der Süden etwas zurück. Das Einzugsgebiet der Maggia, Verzasca und die Riviera haben an den drei Tagen resp. über 40, 80, 70 mm erhalten, der ganze Kanton mehr als 20, 60, 30 mm.<br/>


'''Während dieser letzten Periode lag das Zentrum der Hauptdepression meist nördlich von Irland, am 21. über der Nordsee.<br/>
'''Ferner erschien von Südwesten her kommend am 20. ein weiteres Tief über dem westlichen Mittelmeer. Es füllte sich jedoch an Ort und Stelle aus.<br/>
'''Auch diesmal befand sich der Bereich der stärksten Höhenströmung über den Alpen, wo sich eine ausgeprägte Föhnlage entwickelt hatte.<br/>
'''Das Ende derselben wurde durch einen Kaltlufteinbruch auf der Alpennordseite am Nachmittag des 21. herbeigeführt, der durch die Verlagerung des Haupttiefs nach der  Nordsee ermöglicht worden war.<br/>
Quelle: M. Grütter<br/>


==Bilder==
'''Bilder vom Lago di Lugano'''<br/>
'''Bilder vom Lago di Lugano'''<br/>
 
Überschwemmung 1951, Lugano, Brunnen auf dem grossen Parkplatz bei Saipa<br/> 
[[File:19511122 01 Flood Tessin TI_Quai_Lugano ETHZ_01.jpg|800px]]<br/><br/>
Überschwemmung 1951, Lugano, Quai beim Stadtpark <br/>
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Ponte Tresa, Eingang zum Dorf unterhalb des Bahnhofs<br/>
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© Lüdi, Werner<br/><br/>


==Messdaten==
==Messdaten==

Aktuelle Version vom 7. April 2020, 19:53 Uhr

Quick Facts

Type of Event Flood
Verification State QC1
ESWD Not reported
Location Lago Maggiore, Lago di Lugano
Time / Duration -
Date 18-22.11.1951
Magnitude / Dimension 272,91m.ü.M. (Lago di Lugano), 196,60m.ü.M. (Lago Maggiore)
Damage -
Fatalities -
Injuries -
Report Source Historical data
Remarks -


Ereignis

Die Alpensüdseite hatte im Zeitraum vom 6. zum 21. November 1951 zum dritten Mal im Berichtsjahr Niederschläge mit katastrophalen Folgen aufzuweisen.
Diesmal waren zwar im Tessin infolge der geringeren Intensität der Niederschläge keine ungewöhnlichen Schäden zu verzeichnen.
Dagegen haben die langdauernden Regenfälle bekanntlich in der Poebene zu einer Überschwemmungskatastrophe von größtem Ausmaß geführt.

Es lassen sich drei Regenfälle von ununterbrochener Dauer unterscheiden:
Der dritte und längste Dauerregen setzte am 18. November kurz nach Mitternacht ein und hörte erst am 21. nachmittags auf.
Er hat gut 85 Stunden ohne Unterbrechung gedauert. Die Ergebnisse vom 18., 19. und 20. verteilen sich wie folgt:
Die Maximalzone liegt an allen drei Tagen an der Südwestgrenze des Kantons:
Camedo 59, 97, 89 mm
Brissago 42, 132, 124 mm
Locarno-Muralto 39, 89, 79 mm
Crana Torricella 99, 87, 62 mm
Ponte Tresa 52, 95, 52 mm
Lugano 43, 100, 40 mm
Mezzana 56, 108, 46 mm.

Am 20. tritt also der Süden etwas zurück. Das Einzugsgebiet der Maggia, Verzasca und die Riviera haben an den drei Tagen resp. über 40, 80, 70 mm erhalten, der ganze Kanton mehr als 20, 60, 30 mm.

Während dieser letzten Periode lag das Zentrum der Hauptdepression meist nördlich von Irland, am 21. über der Nordsee.
Ferner erschien von Südwesten her kommend am 20. ein weiteres Tief über dem westlichen Mittelmeer. Es füllte sich jedoch an Ort und Stelle aus.
Auch diesmal befand sich der Bereich der stärksten Höhenströmung über den Alpen, wo sich eine ausgeprägte Föhnlage entwickelt hatte.
Das Ende derselben wurde durch einen Kaltlufteinbruch auf der Alpennordseite am Nachmittag des 21. herbeigeführt, der durch die Verlagerung des Haupttiefs nach der Nordsee ermöglicht worden war.
Quelle: M. Grütter

Bilder

Bilder vom Lago di Lugano
Überschwemmung 1951, Lugano, Brunnen auf dem grossen Parkplatz bei Saipa


Überschwemmung 1951, Lugano, Quai beim Stadtpark


Ponte Tresa, Eingang zum Dorf unterhalb des Bahnhofs

© Lüdi, Werner

Messdaten

Lago Maggiore: Beim Hochwasser im Jahr 1951 waren 196.60 m.ü.M registriert worden.
Lago di Lugano: Beim Hochwasser im Jahr 1951 waren 272,91 m.ü.M registriert worden.

Medienlinks

© MeteoSchweiz ANNALEN der SCHWEIZERISCHEN METEOROLOGISCHEN ZENTRAL-ANSTALT 1951

Interna

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